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FSJlerin Lena Kühling sorgt für eine Premiere in Visbek

Die 18-Jährige absolviert ein Freiwilliges Soziales Jahr an der Benedikt-Schule sowie im örtlichen Jugendtreff. Ohne ihre Eigeninitiative hätte es das wohl nicht gegeben.

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Engagiert sich: Lena Kühling (links) macht ein FSJ an der Benedikt-Schule und im Jugendtreff in Visbek. Schulsozialarbeiterin Frauke Schulz und Jugendtreffleiterin Marion Bornhorst (rechts) sind glücklich mit ihrer neuen Kollegin. Foto: C. Meyer  

Engagiert sich: Lena Kühling (links) macht ein FSJ an der Benedikt-Schule und im Jugendtreff in Visbek. Schulsozialarbeiterin Frauke Schulz und Jugendtreffleiterin Marion Bornhorst (rechts) sind glücklich mit ihrer neuen Kollegin. Foto: C. Meyer  

Lena Kühling macht seit Beginn des Schuljahres ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an der Benedikt-Schule sowie im Jugendtreff – so weit, so unspektakulär. Doch zuvor hat es das in den beiden Einrichtungen noch gar nicht gegeben. Ohne Lena Kühling wäre das vermutlich auch ein weiteres Jahr so geblieben.

Denn die 18-Jährige setzte gänzlich auf Eigeninitiative. Zuletzt habe sie die 12. Klasse an der Justus-von-Liebig-Schule besucht, sich aber dazu entschlossen, dort kein Abitur zu machen, erzählt die junge Visbekerin. Stattdessen interessierte sie sich für ein FSJ. Da sie später einmal Schulsozialarbeiterin werden möchte, rief sie kurzerhand den Schulleiter ihrer alten Schule – die Benedikt-Schule in Visbek – an und überzeugte Dietmar Seide davon, dass sie den Schulalltag als „FSJlerin“ bereichern würde.

DLRG-Mitglied Kühling begleitet Schwimmunterricht

Da sie die für das FSJ vorgesehene Wochenarbeitszeit von 39 Stunden aber nicht ausschließlich mit ihrer Tätigkeit an der Oberschule erfüllen kann, wusste Lena Kühling schnell, wie sich dieses Problem lösen lässt. Jugendtreffleiterin Marion Bornhorst kenne sie noch von einem gemeinsamen Kletter-Kurs, erzählt Kühling, also habe sie Bornhorst einfach gefragt, ob sie im Jugendtreff ihr FSJ machen kann. Das Ergebnis: Lena Kühling arbeitet 3 Tage in der Woche an der Benedikt-Schule, 2 Tage im Jugendtreff.

Die FSJ-Anfrage sei ein „Augenöffner“ gewesen, sagt Schulsozialarbeiterin Frauke Schulz. Dennoch seien, bevor Lena Kühling ihren Dienst antreten konnte, einige Fragen zu klären gewesen, da die Schule schließlich keine Erfahrung mit dem FSJ habe. So habe zunächst ein Träger für das FSJ gefunden werden müssen, sagt Schulz. Die Trägerschaft übernimmt nun der Bezirksverband Weser-Ems der Arbeiterwohlfahrt (Awo). In der Gestaltung der Aufgaben sei man frei, so Schulz. Aber mit Lena Kühling habe die Schule einen „Schatz“, da die 18-Jährige viele Kenntnisse mitbringe, auf denen aufgebaut werden könne.

So begleitet Kühling, da sie in der DLRG aktiv ist, zweimal die Woche den Schwimmunterricht, berichtet sie von ihren Aufgaben an der Oberschule. Eine weitere wichtige Tätigkeit ist der Deutschunterricht für Schülerinnen und Schüler, die noch keine oder kaum Kenntnisse haben. Mit Materialien, die sie von den Lehrkräften zur Verfügung gestellt bekomme, bringe Kühling den derzeit 7 Kindern dreimal die Woche „die Basics“ bei, wie sie sagt. Außerdem betreut sie die Schülerinnen und Schüler, die morgens früh mit dem Bus ankommen, bevor der Unterricht beginnt und gibt in den Pausen das Material für Outdoor-Spiele aus. In den kommenden Wochen und Monaten bieten sich für die FSJlerin viele Möglichkeiten, sich in diversen Bereichen einzubringen, ist Frauke Schulz überzeugt. Sie für ihren Teil freue sich, der Visbekerin den Beruf der Schulsozialarbeiterin näherbringen zu dürfen.

FSJlerin hat viele Gestaltungsmöglichkeiten

Marion Bornhorst vom Jugendtreff freut sich darauf, „wieder im Tandem zu arbeiten“, sagt die Einrichtungsleiterin. Deshalb habe sie die Anfrage von Kühling auch „positiv überrascht“. Alleine sei man bei der Entwicklung neuer Ideen schon eingeschränkt, findet Bornhorst. Da die Arbeit im Jugendtreff ohnehin Flexibilität erfordere, habe ihre neue Kollegin „freie Hand“. Aktuell gebe es wenige Mädchen im Jugendtreff, verrät Marion Bornhorst, womöglich könne Kühling durch ihre Arbeit an der Oberschule einige zum Besuch motivieren. Außerdem möchte die Jugendtreffleiterin die 18-Jährige bei der Planung des Ferienpasses einbinden.

Und wie ist es jetzt so, an der Schule zu arbeiten, die man vor wenigen Jahren noch selbst als Schülerin besucht hat? Die Schülerinnen und Schüler reagieren positiv auf sie, sagt Lena Kühling. Viele kenne sie aus ihrer Freizeit und sie bekomme Fragen gestellt, die die Lehrkräfte vielleicht nicht gestellt bekommen, sagt sie und lacht. Ursprünglich habe sie erwartet, „dass es komisch wird“, an der alten Schule zu arbeiten, gibt Kühling zu. Schließlich sei die Situation für die Lehrerinnen und Lehrer auch neu. Aber bislang laufe es gut, sagt sie und lächelt. Lena Kühling hofft, dass sie nicht die Erste und gleichzeitig Letzte ist, die ein FSJ an der Benedikt-Schule macht. Vielleicht hat sie da ja etwas ins Rollen gebracht.

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