FSJ im Jugendtreff Lohne? Karina Zerhusen findet ihr Jahr super
Die 20-Jährige interessiert sich eigentlich mehr für Umwelttechnik. Überrascht hat sie, wie viel Freude ihr die Arbeit mit jungen Menschen bereitet.
Andreas Timphaus | 01.06.2023
Die 20-Jährige interessiert sich eigentlich mehr für Umwelttechnik. Überrascht hat sie, wie viel Freude ihr die Arbeit mit jungen Menschen bereitet.
Andreas Timphaus | 01.06.2023
Soziales Engagement zur beruflichen Orientierung: Karina Zerhusen arbeitet seit September des vergangenen Jahres als FSJlerin im Jugendtreff Lohne. Dort übernimmt sie unter anderem den Getränkeverkauf im offenen Treff. Foto: Timphaus
Das Schuljahr neigt sich dem Ende entgegen. Ob Ausbildung, Studium oder etwas anderes: Für so manchen Schüler eines Abschlussjahrgangs einer weiterführenden Schule stellt sich weiterhin die Frage, wie es weitergeht. Wer berufliche Orientierung benötigt und erste praktische Erfahrungen sammeln möchte, für den ist möglicherweise ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) sinnvoll. So ging es auch Karina Zerhusen, die seit etwa neun Monaten ihren Freiwilligendienst im Jugendtreff Lohne leistet. Die 20-Jährige sagt, dass sie nach dem Abitur 2022 am Gymnasium Lohne zunächst in einen Bereich hineinschnuppern wollte, bevor sie sich für ihren weiteren beruflichen Weg entscheidet. "Für mich ist dies ein Orientierungsjahr." Der Jugendtreff an der Bakumer Straße war für die Lohnerin keine Terra incognita. Denn ihre Mutter Kerstin engagierte sich einige Zeit im Sozialprojekt "Kinder brauchen eine Familie" der Einrichtung. Und Zerhusen selbst hatte in der Vergangenheit an Aktionen des Ferienprogramms teilgenommen. Das tut sie auch jetzt, diesmal jedoch als Betreuerin. Aktuell bereitet sie unter anderem Angebote für das Ferienprogramm vor. Sie unterstützt junge Menschen beim Schreiben von Bewerbungen, hilft ab und an in den Horten als Vertretung aus und packt in der Umbauphase, in der sich die Einrichtung momentan befindet, tatkräftig an. Auch im offenen Treff schaut sie nach dem Rechten oder übernimmt den Getränkeverkauf. "Karina ist unser Multifunktionstool", urteilt Bernadette Mönnich lachend. Die Leiterin des Jugendtreffs berichtet, dass ihr bisher noch nicht viele Bewerbungen für ein FSJ vorliegen. "Das ist schade. Hier bewegt sich gerade sehr viel. Wir bieten die Möglichkeit einer sinnvollen Tätigkeit." Zerhusen berichtet, dass ihr die Arbeit im Jugendtreff "echt Spaß" mache. Sie sei vielseitig und abwechslungsreich. Die junge Lohnerin gibt zu, dass sie den Dienst anfangs eher reserviert angetreten habe. "Ich bin selbst überrascht, wie viel Freude mir der Kontakt und die Kommunikation mit jungen Menschen bereitet." Nach dem Ende des FSJ tendiert sie zur Aufnahme eines Studiums der Umwelttechnik oder des Umweltingenieurwesens. "Eigentlich sehe ich mich gar nicht so im sozialen Bereich. Aber vielleicht werde ich darüber noch einmal nachdenken." Der Freiwilligendienst beim Jugendtreff sei jedenfalls eine gute Entscheidung gewesen, sagt sie. Mönnich sagt, dass der Jugendtreff eigentlich immer schon die Möglichkeit eines Freiwilligns Sozialesn Jahres angeboten habe. Sie wünscht sich besonders für den Hort zusätzliche Unterstützung. "Dort merken wir aktuell, dass der Lernstand in den Gruppen immer weiter auseinander geht." Beispielhaft nennt sie zwei Jugendliche – 14 und 17 Jahre alt – aus dem Irak, die bisher mehr oder weniger keine Schule besucht haben. Interessierten empfiehlt die Leiterin des Jugendtreffs, einfach mal vorbeizuschauen und sich die Einrichtung anzusehen. "Wir freuen uns, wenn sich junge Menschen dazu entscheiden, sich mit uns auf den Weg zu machen und den historischen Wandel des Lohner Jugendtreffs zu begleiten."Die FSJlerin ist das "Mädchen für alles"
Karina Zerhusen strebt ein Studium an
„Wir freuen uns, wenn sich junge Menschen dazu entscheiden, sich mit uns auf den Weg zu machen und den historischen Wandel des Lohner Jugendtreffs zu begleiten.“Bernadette Mönnich, Leiterin des Jugendtreffs Lohne
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