Frische Farbe und moderne Technik lassen Thüler Gotteshaus glänzen
Die kostenintensive Kirchensanierung ist bis auf Kleinigkeiten planmäßig zum 100-jährigen Kirchweihjubiläum abgeschlossen. Pfingsten soll gefeiert werden.
Neuer Standort: Der Namenspatron und das Taufbecken sind in der frisch sanierten Kirche in den Mittelpunkt gerückt. Foto: Wimberg
Schwarze Flecken und Schlieren sind verschwunden, alle Hängelampen ebenfalls. Statt Beige bestimmt ein Grauton die gemauerten Säulen und Gewölbeeinfassungen. Gleiches gilt für das Gestühl im Altarraum sowie den Ambo. Als Grundfarbe für die 100 Jahre alte St.-Johannes-Baptist-Kirche in Thüle wurde ein warmes Weiß gewählt.
Der neue Anstrich verleiht dem Gotteshaus einen hellen und freundlichen Charakter. "Harmonisch abgestimmt", zeigt sich der Bauausschuss bestehend aus Antonius Rolf-Wittlake, Hans Blazejak, Lars Berling, Clemens Westendorf und Georg Glup mit dem Ergebnis der dringend erforderlichen Sanierung mehr als zufrieden.
Auch Orgel wurde saniert
Und dazu zählte nicht nur frische Farbe, sondern auch eine umfangreiche technische Instandsetzung. Die marode Heizungsanlage musste ausgetauscht werden und besonders hervorzuheben sei die komplett neue Beleuchtung, unterstreichen die Verantwortlichen. Das moderne System ist variabel einsetzbar und kann den Altarraum durch verschiedene Effekte je nach Anlass stimmungsvoll illuminieren.
Keine Hängelampen mehr: Stattdessen sorgt nun ein modernes Beleuchtungssystem für stimmungsvolle Effekte. Foto: Wimberg
Wer auf ein Hörgerät angewiesen ist, profitiert von einer Induktionsschleife, die die Tonsignale störungsarm wiedergibt. Die dafür ausgewiesenen Bereiche sind an den Bänken mit Schildern gekennzeichnet. Umgezogen an eine zentrale Stelle ist der Namenspatron, ihm zu Füßen das Taufbecken, das ebenfalls aus dem Abseits in den Mittelpunkt gerückt wurde.
Eine Etage höher legte ein Orgelbauer Hand an und renovierte das Musikinstrument. Damit es sich ins Farbkonzept einreiht, präsentiert es sich nun im gewählten Grau und ist seit der vergangenen Woche wieder einsatzbereit.
Dorf muss rund 300.000 Euro sammeln
Zwar kein öffentlicher Raum, doch rege genutzt: die Sakristei, die auch einer Generalüberholung unterzogen wurde. Überlegt werde noch, den ebenfalls in die Jahre gekommenen Altar einer Sanierung zu unterziehen. Eine Entscheidung darüber stünde jedoch noch aus.
Das Motto des kostenintensiven Projekts: "Unsere Kirche muss im Dorf bleiben". Und wenn sie es bleiben soll, müssen sich die Bürger großzügig zeigen, denn sie haben den Großteil der mit rund 300.000 Euro kalkulierten Maßnahme zu tragen. Wie berichtet, war und ist Klinkenputzen gefragt und die Ausschussmitglieder freuten sich schon gleich zu Beginn ihrer Rundgänge über die "überraschend große" Spendenbereitschaft.
Renoviert: Die Kirchenorgel, dessen Holz passend zur gewählten Farbgebung ebenfalls grau angestrichen wurde. Foto: Wimberg
"Die Kirchensanierung wird vom gesamten Ort getragen, das kann man sicher so sagen", fasst es Antonius Rolf-Wittlake zusammen. Detailliert abgerechnet werden soll in 4 bis 8 Wochen, eine Feier ist für Pfingsten geplant, wenn das 100-jährige Kirchweihjubiläum ansteht.
1921 setzten die Thüler bereits auf Eigeninitiative. Der Weg, den sie zur Pfarrkirche in Friesoythe zurücklegen mussten, war weit und der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus schon lange groß. Eine Kapelle wurde schließlich 1922 eingeweiht und 30 Jahre später eine Erweiterung vorgenommen, die bis heute Platz für rund 300 Besucher bietet.