Seit Montag werden die Baumfällarbeiten an der Kreisstraße 147 zwischen Neuscharrel und Gehlenberg durchgeführt. Das gab Anlass für die Ortsgruppe Friesoythe des Naturschutzbundes (Nabu) zum wiederholten Mal ihren Protest auszudrücken: Mit einem Banner zeigten einige Mitglieder vor Ort Haltung gegen die Rodungsarbeiten.
In einer Pressemitteilung ließen die Naturschützer verlautbaren: „Wir sind entsetzt und total enttäuscht." Im Vorfeld hatte die Ortsgruppe eine wenig erfolgreiche Plakataktion durchgeführt und dem Landkreis Cloppenburg Unterschriften gegen den Ausbau der K 147 überreicht. Zuletzt hatte die Ortsgruppe noch erklärt, das Land Niedersachsen und den Bund der Steuerzahler eingeschaltet zu haben. Der Landkreis hingegen machte schon zuvor deutlich, dass das Vorhaben nicht mehr zu stoppen sei. Die Chance einer Teilhabe im Laufe des Verfahrens sei vom Nabu nicht wahrgenommen worden.
Naturschützer kritisieren Förderpraxis des Landes
Die Ortsgruppen-Vorsitzenden Konrad Thoben und Norbert Rehring halten laut Mitteilung die Fällung ebenso wie den Straßenausbau für unnötig. Der Vorwurf der Naturschützer: Das Kreisstraßenverbreiterungsprogramm diene mehr der Inanspruchnahme hoher Fördergelder vom Land Niedersachsen als einer verbesserten Verkehrssicherheit.
Thoben appelliere an das Land, "seine Förderpraxis für den Straßenausbau dringend zu überdenken". Die Ortsgruppe möchte laut Mitteilung deswegen das Gespräch mit Landtagsabgeordneten aus der Region suchen.
Zum Hintergrund: Auf einer Strecke von rund 2,8 Kilometern soll auf der K 147 ab Sommer die Fahrbahn auf 7 Meter und der Radweg auf 2,5 Meter verbreitert werden. Betroffen von den Fällarbeiten sind insgesamt 153 unterschiedlich große Bäume. Zur Kompensation sollen 348 Bäume neu gepflanzt werden, 233 von ihnen auf einer externen Fläche.