Friesoyther muss nach der Unfallflucht direkt ins Gefängnis
Der Plan, mit der Hilfe eines Anwohners den Unfall zu vertuschen, schlug fehl. Denn der rief die Polizei an. Schnell wurde klar: Es sollte noch viel mehr unter den Teppich gekehrt werden.
Ein 30-Jähriger aus Friesoythe sitzt nach einem Unfall am Dienstagvormittag in Haft. Das berichtet die Polizei am Donnerstag. Gleichzeitig laufen nun neue strafrechtliche Ermittlungen gegen den Mann.
Laut Angaben der Polizei passierte der Unfall wohl gegen 10.30 Uhr auf der Straße Am Ostermoor. Das Auto geriet von der Straße und rutschte in einen Graben. Der 30-Jährige suchte zwar Hilfe – aber nicht bei den Rettungskräften oder der Polizei. Statt den Unfall zu melden, wandte er sich an einen Anwohner der Straße. Er klingelte und fragte den 25-Jährigen aus Scharrel, ob er ihm dabei helfen könne, den Unfallwagen aus dem Graben zu ziehen. Der lehnte aber ab. Der 30-Jährige drehte sich um, ging laut Aussage des Scharrelers am Unfallauto vorbei und wanderte in Richtung Ortsmitte.
Der 25-Jährige rief nun die Polizei an. An der Unfallstelle wurde das Auto überprüft. Es stellte sich heraus: Das Fahrzeug war weder versichert noch zugelassen. Da das Auto nicht verschlossen war, hätten sich schnell Hinweise auf den Fahrer ergeben, berichtet die Polizei am Donnerstag. Nach dem 30-Jährigen wurde gefahndet – schon zu diesem Zeitpunkt wussten die Beamten: Der Mann besitzt keine Fahrerlaubnis.
Gegen 12 Uhr wurde der Friesoythe gesichtet: Er fuhr mit dem Fahrrad auf der Bundesstraße 401 im Friesoyther Ortsteil Ikenbrügge. Die Polizei stoppte ihn. Mittlerweile gehen die Beamten davon aus, dass der 30-Jährige das Fahrrad irgendwo zwischen Scharrel und Friesoythe gestohlen hat. Deshalb wird jetzt auch der Eigentümer gesucht (Hinweise an die Polizei unter Telefon 04491/93160).
Das mutmaßlich gestohlene Fahrrad. Der Eigentümer wird gesucht. Foto: Polizei Cloppenburg/Vechta
Als die Beamten den Friesoyther gestoppt hatten, habe sich schnell der Eindruck erhärtet, dass er unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol stehen könnte. Der Atemalkoholtest brachte ein Ergebnis von 0,19 Promille. Der Drogenvortest verlief positiv. Aus diesem Grund wurde die Entnahme einer Blutprobe angeordnet.
Der Mann wurde auf die Dienststelle gebracht. Und von dort sollte es für ihn auch nicht in Richtung Freiheit gehen. Denn wie sich auch noch herausstellte, lag ein offener Haftbefehl gegen ihn vor. Deshalb wurde er umgehend in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die weiteren Ermittlungen dauern an.