"Friesoythe verbindet": Rat beschließt neue Stadtmarke
CDU und FDP hatten vorher vergeblich eine Bürgerbefragung zu dem Vorschlag angeregt. Wie finden Sie den Slogan? Hier können Sie abstimmen.
Heiner Stix | 25.05.2023
CDU und FDP hatten vorher vergeblich eine Bürgerbefragung zu dem Vorschlag angeregt. Wie finden Sie den Slogan? Hier können Sie abstimmen.
Heiner Stix | 25.05.2023
Markendiskussion: Mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion hat der Friesoyther Stadtrat die neue Dachmarke "Friesoythe verbindet" beschlossen. Foto: Stix
Am Ende geht alles ganz schnell. Mit den 17 Stimmen der SPD/Grüne-Fraktion beschließt der Friesoyther Stadtrat am Mittwochabend gegen die 13 Stimmen von CDU und FDP die neue Stadtmarke. Aus "Eisenstadt" wird "Friesoythe verbindet", das gelbe Stadtschild als Logo weicht einem stilisierten Dreiklang aus Wasser, Herz und Feuer. Zuvor hatte Lukas Reinken, der Vorsitzende der CDU/FDP-Fraktion, überraschend für eine Bürgerbefragung nach Paragraph 35 des Niedersächsischen Kommunalverfassungsgesetzes plädiert. Sein Ansatz: Die Bürger sollten ihr Votum abgeben, ob die neue Marke eingeführt oder das Thema "Eisenstadt" weiterentwickelt werden solle. Denn seine Fraktion, daran lässt Reinken keinen Zweifel, hadert mit dem Slogan "Friesoythe verbindet". "So richtig Leben ist da nicht drin", sagte er. "Das könnte auch 'Oldenburg verbindet' oder so sein." Nach Ansicht der Fraktion müsse eine Stadtmarke insbesondere nach außen wirken. "Sie soll die Leute interessieren und Lust darauf machen, die Stadt zu besuchen." Gleichzeitig gestand er zu, dass die begleitende Kampagne gelungen sei. Aber: "Sie ist nicht an den Slogan gebunden", befand er. Das sehe man daran, dass sie auch für den Alternativslogan "Stadt der Dörfer" eingesetzt wurde. Reinken gestand zu, dass die Marke Eisenstadt damals "nicht optimal" eingeführt worden sei. Insgesamt aber sei das Eisen- und Schmiedethema in den Ortschaften angekommen und mittlerweile in der gesamten Stadt verankert. "Das Thema hat großes Potenzial und kann mit Leben gefüllt werden", sagte er. Die Fraktion wisse aber, dass man dies auch anders sehen könne und rege deshalb die Bürgerbefragung an, deren Ergebnis nicht bindend, aber doch ein starkes Signal sei. Zwar seien die Friesoyther an der Markenentwicklung beteiligt worden, bislang aber nicht an der Entscheidung. "Das halten wir für einen Fehler", betonte der Fraktionsvorsitzende. "Wer mitkocht, will auch mitessen", ergänzte er in einer am Donnerstag verschickten Pressemitteilung. "So darf sich niemand wundern, wenn die neue Stadtmarke nicht so richtig schmeckt." Für die Fraktion SPD/Grüne betonte die Fraktionsvorsitzende Renate Geuter, dass die Marke sehr wohl nach innen wirken müsse, um die Identifikation mit der Stadt zu stärken. Man habe die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung im Vorfeld genutzt und sollte jetzt zügig in die Umsetzung kommen. "Der Beschluss bedeutet nicht, dass irgendetwas, das Friesoythe ausmacht, das Teil unserer Identität ist, verschwindet", betonte sie. Auch Bürgermeister Sven Stratmann wollte Reinkens Vorschlag nicht aufgreifen. "Heute nach einer Bürgerbeteiligung zu rufen, die von der CDU früher beim Thema Eisenstadt abgelehnt wurde, ist irgendwie seltsam", befand er. Es sei damals schlicht verpasst worden, das Thema mit Leben zu füllen. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns einheitlich hinter das Thema stellen und es gemeinsam nach vorne bringen", sagte er. Das wiederum sicherte Reinken sowohl in der Sitzung als auch in einer anschließend versandten Pressemeldung zu. "Es ist nicht die Marke, die wir uns gewünscht hätten", betonte er. "Aber wir wissen, wie wichtig die Ausgestaltung dieser Marke sein wird und werden nun mit der neuen Marke arbeiten, um sie zum Erfolg zu bringen."„Wer mitkocht, will auch mitessen.“Lukas Reinken, Vorsitzender CDU/FDP-Stadtratsfraktion
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