Die Stadt Friesoythe wird am Donnerstag (3. Februar) die Friedensglocke im Stadtpark von 11.45 bis 12 Uhr erklingen lassen. Anlässlich des Kriegs in der Ukraine lassen verschiedene europäische Länder Friedensglocken gemeinsam läuten, teilt die Stadt in einer Pressemitteilung mit. Die Aufforderung laute: "Menschen Europas, bemüht euch um Frieden, beendet Krieg und Leid und seid solidarisch mit den Opfern."
Der CDU-Ortsverband hatte am vergangenen Samstag Bürgermeister Sven Stratmann in einem Brief vorgeschlagen, die Glocke täglich um 19 Uhr für 10 Minuten läuten zu lassen. Durch den Ring der europäischen Schmiedestädte sei Friesoythe eng mit der vom Krieg betroffenen Stadt Donezk in der Ostukraine verbunden, heißt es in der Pressemitteilung der CDU. Zudem habe die CDU das Geläut auch im Hinblick auf die Historie der Friedensglocke vorgeschlagen.
Friedensglocke im Stadtpark wurde 2009 eingeweiht
Unter dem Projekt "Eisen2" wurde die Glocke von dem Friesoyther Schmiedemeister Alfred Bullermann erschaffen. Es sollte laut der Stadt ein "moderner Glockenturm, der einen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Zukunft herstellt" werden. Dafür wurde die restaurierte Katharinenglocke von 1478 von der Kirchengemeinde St. Marien zur Verfügung gestellt und in einen schlichten, rostbraunen Rahmen gefasst. Am 30. November 2009 (Schmiedegildetag) erfolgte die Inbetriebnahme, seitdem erklingt die Glocke zu besonderen Feiertagen im Jahr. Sie soll in einer Stadt, die stark unter Krieg und Zerstörung gelitten hat, zu Frieden mahnen.
Neben der Friesoyther Friedensglocke werden in Deutschland am Donnerstag auch die Glocken in Crivitz, Schwarzenberg (auf dem Fichtelberg), Dessau, Frankfurt (Oder) und Berlin läuten. Zudem erklingen in Italien Glocken in Südtirol und Trentino und die Tiroler Friedensglocke in Österreich. Sie wurden laut Mitteilung allesamt geschaffen, um an menschliches Leid durch Krieg und Zerstörung zu erinnern.