Freie Fahrt heißt es ab sofort wieder auf der Löninger Straße zwischen Bunnen und Löningen. Denn: Die Brückenerneuerung am Moorbach ist abgeschlossen. Lediglich die Arbeiten am Radweg müssen noch beendet werden. "Wir gehen davon aus, dass die Radweg-Freigabe bis Ende nächster Woche erfolgt", erklärt Tim Boelmann, Sprecher der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, auf Nachfrage von OM-Online. Das Ende der Baumaßnahme bedeutet zudem auch ein Aufatmen in Altenbunnen.
Denn der Brücken-Neubau hatte dort seit Monaten Auswirkungen auf den Straßenverkehr. Wegen der Bauarbeiten auf der Löninger Straße wichen viele Verkehrsteilnehmer auf die eigentlich nur für Fußgänger und Radfahrer vorgesehene Umleitung durch die Siedlung "Zu den Buchen" aus, statt die ausgewiesene Umleitung der Landesbehörde über Lodbergen und Hamstrup zu nutzen. Dies hatte nicht nur ungewöhnlich viel Betrieb in der schmalen Siedlungsstraße zur Folge, sondern die Fahrbahn wurde zudem so stark belastet, dass sie mehrfach ausgebessert werden musste.
Um der Verkehrslage Herr zu werden, installierte die Stadt Löningen auf eigene Kosten eine Ampelanlage, die den Verkehr auf der unfreiwilligen Umleitungsstrecke regeln sollte. Derweil sehe sich die Niedersächsische Landesbehörde als Bauträgerin nicht in der Pflicht, sich an der Sanierung der Siedlungsstraße zu beteiligen, habe sie der Stadt erklärt. Immerhin habe sie eine Umleitungsstrecke ausgewiesen und könne nichts dafür, wenn diese nicht genutzt werde. "Daher bleiben wir nun auf den Kosten für die Sanierung sitzen", ärgert sich Jens Flerlage vom Planungsamt der Stadt Löningen.
Kosten für die Brückensanierung belaufen sich auf 1,1 Millionen Euro
Die Sperrung der Löninger Straße war nötig geworden, weil die geklinkerte Gewölbebrücke aus den 1960er Jahren erneuert werden musste. Für die Sanierung des Bauwerkes musste das Land Niedersachsen tief in die Tasche greifen. Lagen die Kosten zu Beginn noch bei 940.000 Euro, belaufen sie sich der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zufolge nun auf 1,1 Millionen Euro.
Derweil soll die Sanierung der Straße "Zu den Buchen" mit Abschluss der Brückenarbeiten starten. Die Firma vor Ort sei bereits mit dem Vorhaben beauftragt worden. "Dann kann die Straße unmittelbar in einem Rutsch mit asphaltiert werden", sagt Flerlage. Schließlich wolle die Stadt keine weitere Zeit verlieren und die Anwohner nicht weiter warten lassen. Bei der Maßnahme handele es sich zudem eindeutig um Unterhaltungs- und Reparaturarbeiten, die nicht auf das Selbstverschulden der Anlieger zurückzuführen seien. "Daher werden an dieser Stelle keine Straßenausbaubeiträge erhoben", betont Jens Flerlage.
Was weitere sanierungsbedürftige Straßen in der Gemeinde betreffe, werde sich die Stadt diese vorab genau anschauen – auch im Hinblick auf die Rechtslage. Denn die Klärung der Frage, ob bei der Sanierung einer Straße Straßenausbaubeiträge anfallen, werde die Verwaltung auch weiterhin beschäftigen. So sollen Missverständnisse, die zum Beispiel um die Diskussion über die Sanierung der Elberger Straße entstanden sind, vermieden werden. "Wenn die Sachlage geklärt ist, können wir eine Prioritätenliste erstellen und die Sanierung in Angriff nehmen", so Jens Flerlage. "Im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis sind wir allerdings noch gut unterwegs, was den Ausbau betrifft."