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Fast 300 Menschen lassen sich in Sedelsberg für Keno typisieren

Nur eine Stammzellenspende kann dem 5 Monate alten Keno helfen, gesund zu werden. Bei der Registrierungsaktion im Saterland wurde die große Hilfsbereitschaft deutlich.

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Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein: Matthias Eihausen und Angelika Flatken-Eihausen machten den nötigen Abstrich an der Wangenschleimhaut. Foto: C. Passmann

Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein: Matthias Eihausen und Angelika Flatken-Eihausen machten den nötigen Abstrich an der Wangenschleimhaut. Foto: C. Passmann

Für den 5 Monate alten Keno gab es am vergangenen Samstag in Sedelsberg eine große Typisierungsaktion. Denn nur eine Stammzellenspende kann dem an dem Wiskott-Aldrich-Syndrom (WAS) erkrankten Baby das Leben retten. Das ist ein Gendefekt, bei dem die weißen Blutzellen viele ihrer Aufgaben nicht richtig erfüllen. Schon nach einer Stunde zählten die Organisatoren Daniel Meiners und Helmut Niehaus vom FC Sedelsberg 100 potenzielle Stammzellenspender im Canisiushaus. Am Ende wurden 291 Registrierungen erfasst.

Hauptverantwortlich war der Onkel von Keno, Daniel Meiners, der als 2. Vorsitzender des FC Sedelsberg den Verein mobilisierte. Rund 60 Freiwillige halfen mit bei dem Versuch, Kenos Lebensretter zu finden. Darunter auch Mitglieder des Vereins zur Hilfe leukämiekranker Kinder (Leukin), der zusammen mit der DKMS die Durchführung organisierte. „Die Hilfsbereitschaft in Sedelsberg ist großartig“, hob die Vorsitzende Anna Fennen hervor. Auf dem Anmeldetisch begrüßte ein Foto von Keno die Typisierungswilligen, viele trugen Buttons mit dem Slogan „Kämpfer-Keno will leben“.

Auf dem Anmeldetisch begrüßte ein Foto von Keno die Typisierungswilligen. Foto: C. PassmannAuf dem Anmeldetisch begrüßte ein Foto von Keno die Typisierungswilligen. Foto: C. Passmann

Viele Freiwillige unterstützten die Aktion hinter den Kulissen

„Es ist wunderbar, dass eine ganze Region um das Leben des kleinen Keno kämpft. Die Aktion war ein Erfolg. Nun hoffen wir, dass ein potenzieller Stammzellenspender gefunden wird“, resümierte der Onkel. Auch hinter der Kulissen halfen viele Sedelsberger mit, so kamen etwa 60 selbst gebackene Kuchen zusammen. Geldspenden von Firmen und Privatpersonen kamen ebenfalls hinzu. Jede Registrierung kostet die DKMS 40 Euro, die Kosten übernimmt im Fall Keno der Verein Leukin, der ebenfalls auf Spenden angewiesen ist.

In Varel, Werlte und Emden gibt es nun weitere Typisierungsaktionen für Keno, berichtete Fennen. Auch im Bremer Mercedes-Werk laufe die Registrierung. Zu den frisch Typisierten gehörte unter anderem Pascal Tammling aus Scharrel. „Ich bin gesund, es gibt also keinen Grund, es nicht zu tun", erklärte der 17-Jährige.“ Heino (53) und Ingrid Focken (53) aus Sedelsberg hoffen, dass Keno Hilfe findet. „Wir sind mit der Familie befreundet. Wir wollten uns schon immer typisieren lassen. Jetzt haben wir es gemacht“, berichtete das Ehepaar.

Die FCB4points“ aus Lindern in Person von Frank Pleiter (von links), Pascal Osterkamp und Markus Göwert spendeten 500 Euro an die Organisatoren Daniel Meiners und Helmut Niehaus (rechts).  Foto: C. PassmannDie „FCB4points“ aus Lindern in Person von Frank Pleiter (von links), Pascal Osterkamp und Markus Göwert spendeten 500 Euro an die Organisatoren Daniel Meiners und Helmut Niehaus (rechts).  Foto: C. Passmann

Die Hoffnung, dass Kenos genetischer Zwilling dabei war, bleibt

Auch Markus (50) und Manuela Büter (46) aus Ramsloh ließen sich registrieren. "Wir sind froh, dass wir gesunde Kinder haben“, sagten sie. „So eine Typisierung ist ja kein großer Aufwand", meinte die 26-jährige Hanna Fortwengel. Die Sedelsbergerin würde sich freuen, Leben retten zu können. Zum Schluss blieb für die Familie, Organisatoren und Helfer die große Hoffnung, dass unter den Registrierungen Kenos genetischer Zwilling ist. 

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann sich typisieren lassen. Bei dem Verein Leukin können in fast 100 Service-Points in der Region Registrierungssets abgeholt werden. Diese können auch online bei der DKMS bestellt werden.

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