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Fahrradwerkstatt Löningen sucht ehrenamtliche Schrauber

Zweiräder sind derzeit gefragt wie nie. Der Soziale Briefkasten kann die Nachfrage aber nur langsam befriedigen. Ein paar geschickte Hände würden jetzt helfen.

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Fast wie neu: Sophie Zielke lädt Hobbymechaniker ein, sich an der Fahrradwerkstatt zu beteiligen. Foto: G. Meyer

Fast wie neu: Sophie Zielke lädt Hobbymechaniker ein, sich an der Fahrradwerkstatt zu beteiligen. Foto: G. Meyer

Reifen platt? Kette locker? Licht kaputt? Für Franz Wetsch sind das alles keine Probleme. In der Fahrradwerkstatt des Sozialen Briefkastens in Löningen bringt er gebrauchte Drahtesel fachmännisch auf Vordermann. Die Nachfrage ist aber inzwischen so groß, dass Wetsch gern Hilfe hätte. Wer Lust hat, ehrenamtlich in der Werkstatt zu schrauben, sollte sich also melden.

Zu tun gibt es mehr als genug. Im Keller warten dutzende Damen-, Herren- und Kinderräder auf ihre Reparatur. Die meisten wurden gespendet, berichtet Briefkasten-Mitarbeiterin Sophie Zielke. Manchmal erhält die Einrichtung auch Fundräder von der Polizei. "Den Abnehmern stellen wir Belege aus, mit denen sie nachweisen können, woher sie stammen", erklärt Zielke. Franz Wetsch checkt jedes Fahrrad sorgfältig durch und ersetzt fehlende Teile. Weggeschmissen wird nichts. Besonders arg lädierte Vehikel taugen immer noch als Ersatzteillager. Das Motto der Werkstatt lautet nicht umsonst "aus 3 mach 1".

Die Räder kosten zwischen 50 und 100 Euro

Die Preise für ein komplett instand gesetztes Rad schwanken zwischen 50 und 100 Euro. Jeder darf zuschlagen, eine Bedürftigkeit muss nicht nachgewiesen werden. Zu den Kunden zählen unter anderem Studenten, die ein günstiges Fortbewegungsmittel suchen. In der letzten Zeit schauen auch viele ukrainische Familien vorbei. Über mehr Kinderräder würde sich Zielke deshalb freuen.

Besitzer können ihre Fahrräder in der Werkstatt auch kontrollieren lassen. Wer selbst geschickt genug ist, darf die Räume und das Werkzeug nutzen, um sein Rad selbst zu reparieren. Franz Wetsch steht dabei mit Rat und Tat zur Seite. Der Service kommt gut an, denn einen Termin in einer professionellen Fahrradwerkstatt zu ergattern, ist mittlerweile nicht ganz einfach. Der Beruf des Fahrradmechanikers dürfte deshalb Zukunft haben, glaubt Zielke. Der Soziale Briefkasten bringt seit vielen Jahren Jugendliche, die eine Auszeit von der Schule brauchen oder mit der Berufsfindung hadern, zurück in die Spur. Dabei kooperiert er auch mit der Maximilian-Kolbe-Schule und der Gutenbergschule.

In Löningen ist der vom Sozialdienst katholischer Männer und Frauen getragene Briefkasten an verschiedenen Stellen präsent. Neben dem "Radgeber", also der Fahrradwerkstatt, unterhält er in der Langenstraße den Second-Hand-Laden "Tuchfühlung". An der Bremerstraße bietet die "Möbelei" außerdem Möbel, Elektroartikel und Haushaltswaren zum kleinen Preis an. Die Einrichtung ist auf Fördermittel angewiesen. Ihren Wert hat längst auch die Stadt erkannt. Der Stadtrat erhöhte den jährlichen Zuschuss kürzlich von 4000 auf 12.000 Euro.


Info:

  • Der "Radgeber" Franz Wetsch steht immer donnerstags von 14 bis 16 Uhr zur Verfügung (Dr.-Lübbers-Weg 6 + 8). Wer ehrenamtlich Räder reparieren möchte, meldet sich unter Tel. 05432/58994.
  • An jedem 3. Samstag im Monat hat das "Repaircafé" geöffnet. Von 14 bis 17 Uhr werden Gegenstände aller Art, vom Elektroartikel bis zu Textilien repariert.
  • Der Second-Hand-Laden "Tuchfühlung" öffnet montags bis freitags zwischen 10 und 12 Uhr sowie von 15 bis 17 Uhr.

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