Evangelisches Pfarrer-Ehepaar verlässt die Essener Kirchengemeinde
Die Geistlichen übernehmen eine Stelle in Quakenbrück. Hintergrund ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit und die Eröffnung neuer Perspektiven.
Clemens Sperveslage | 19.05.2022
Die Geistlichen übernehmen eine Stelle in Quakenbrück. Hintergrund ist die Fortsetzung der Zusammenarbeit und die Eröffnung neuer Perspektiven.
Clemens Sperveslage | 19.05.2022
Abschied: Pfarrerin Eva Hachmeister-Uecker und Pfarrer Micheal Uecker verlassen die evangelische Kirchengemeinde Essen und wechseln gemeinsam nach Quakenbrück. Foto: Sperveslage
Nach fast 15 Jahren verlässt das Pfarrerehepaar Uecker die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Essen. Pfarrer Michel Uecker und Pfarrerin Eva Hachmeister-Uecker übernehmen bereits Anfang August frei werdende Pfarrstellen in Quakenbrück. Beide betonen: Der Weggang habe nichts mit der Kirchengemeinde Essen zu tun. „Wir haben uns hier sehr wohlgefühlt und sehr gern in der Gemeinde gearbeitet. Dankbar blicken wir auf die vielen Jahre zurück, die immer ein wichtiger Teil in unserer Biographie bleiben werden“, erklärte das Pfarrerehepaar. In der Oldenburgischen Kirche werde es allerdings durchaus gern gesehen, nach etwa 10 Jahren die Pfarrstelle zu wechseln. Das eröffne den Geistlichen sowie den Gemeinden neue Perspektiven. Allerdings bleiben sie auch ganz bewusst in der Nähe. Das Paar sieht es „als Fügung Gottes, dass wir eher zufällig erfuhren, dass in Quakenbrück 1,5 Pfarrstellen fast zeitgleich frei wurden“. In Essen haben sich beide bislang eine Stelle geteilt. „Schon länger wollten wir gern unseren Stellenanteil erhöhen, zumal sich zwei unserer Kinder im Studium befinden. Trotzdem möchten wir gern zusammen an einem Ort arbeiten. In Quakenbrück ist dies möglich. Deswegen haben wir uns dort beworben und werden am 1. August beginnen“, berichten beide. Mit der Aufnahme der Tätigkeit in Quakenbrück sei auch ein Wechsel der Landeskirche von Oldenburg nach Hannover verbunden. Von Quakenbrück aus könne aber die Tochter problemlos ihre Schule in Cloppenburg beenden. Wie es für die Kirchengemeinde weitergehe, könne man noch nicht sagen. Man sei aber sicher, dass sich eine gute Lösung finden werde. Bis dahin helfen und unterstützen die Kolleginnen und Kollegen aus dem Kirchenkreis. Das Pfarrerehepaar hinterlässt in Essen nach eigener Einschätzung eine gut aufgestellte Gemeinde mit vielen engagierten Mitarbeitenden, Gruppen und Kreisen. „Wir haben wunderbare, erfüllende Gottesdienste zusammen gefeiert, denen unsere unterschiedlichen Kirchenmusiker ihre je eigene Klangfarbe verliehen haben. Viele Projekte konnten gemeinsam auf den Weg gebracht werden, die auch nach unserem Weggang weiter verfolgt werden. Wir freuen uns, dass das ökumenische Miteinander der beiden Kirchengemeinden in einem geschwisterlichen Austausch auf Augenhöhe möglich war. Viele von Ihnen durften wir in freudigen und in schweren Situationen begleiten. Wir danken Ihnen für offene Türen und Ihr Vertrauen, das Sie uns entgegengebracht haben. Wir verlassen Essen beschenkt und gesegnet mit vielen schönen Erinnerungen“, erklärten sie. In den Jahren ihrer Tätigkeit wurde eine Vielzahl von Aktionen ins Leben gerufen oder umgesetzt. So bestand an der Kirche Einsturzgefahr: Eine Sanierung war dringend erforderlich. Auf der Altarrückwand sah man den erhöhten Christus dunkelgrau auf schmutzig hellgrauem Untergrund. Auf Anregung des Paares wurde die Rückwand in Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung wieder bläulich. Seitdem sieht man den erhöhten Christus hell im wolkigen Himmel. Eine von weiteren Baumaßnahmen war der Bau eines Vordaches am Gemeindehauseingang, damit die Konfirmanden nicht im Regen warten müssen. In ihre Zeit fällt auch die Premiere eines gemeinsamen Gemeindebriefes in der Kooperationsregion Essen, Lastrup, Lindern, Löningen sowie der Konfirmandenunterricht in Zusammenarbeit mit der Oberschule im Rahmen des Nachmittagsunterrichts. Eine Bastelstube für Kinder zur Oster- und Weihnachtszeit wurde ins Leben gerufen. Die Friedhofsverwaltung und Gestaltung mit modernen Grabformen wurde neu aufgestellt. Seit 2011 gibt es außerdem die aktive Pfadfindergruppe im Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit wöchentlichen Gruppentreffen, Freizeiten, Fahrten, Zeltlager, Mitgestaltung von Gottesdiensten, Ferienpassaktionen und Projekten. Besonders die Friedenslichtaktionen der Pfadfinder seit 2008 hat großen Anklang in der Gemeinde gefunden. Auch die Wiedergründung des Kirchenchores mit beeindruckenden Auftritten in der Kirche gehört in den Wirkungsbereich der beiden Pfarrer. Das Ehepaar sorgte außerdem dafür, Lektoren stärker in den Gottesdienst einzubinden und sie zu qualifizieren. So hat sich eine Lektoren-Gruppe gebildet, die inzwischen eigenständig Gottesdienste vorbereitet und durchführt. Daneben kümmerten sich die Ueckers um die Konsolidierung der Finanzen, die Umsetzung des „Konfi 3-Projekts der Oldenburgischen Kirche“, theologische Vorträge in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk Essen und die Intensivierung der Ökumene durch regelmäßige Dienstbesprechung mit den Priestern und Pastoralreferenten, ökumenische Kinderbibelwochen und gemeinsame Veranstaltungen im Reformationsjubiläumsjahr 2017. Eine große Verabschiedung könne es zu ihrem Bedauern wegen der aktuellen Coronalage nicht geben. Am 16. Juli (Samstag) findet zur Verabschiedung eine Andacht für Mitarbeitende der Kirchengemeinde mit anschließendem Imbiss statt. Am 17. Juli (Sonntag) um 10 Uhr ist ein Gottesdienst zur Verabschiedung des Pfarrerehepaares von der Gemeinde. Darauf folgt am Nachmittag die offizielle Verabschiedung für geladene Gäste aus Kirche, Politik, Einrichtungen und WerkenDas Ehepaar wechselt damit auch die Landeskirche
Das Paar ist zufrieden mit dem Erreichten
Gemeinde feiert die Verabschiedung in Etappen
Verabschiedungsgottesdienst ist am 17. Juli
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