Es lebe die Königin: Helga I. schreibt Geschichte
Von der "Hilfsbereiten" zur Königin: Erstmals hat eine Frau beim Böseler Schützenfest den Thron bestiegen. Ihr Ehemann war vor 25 Jahren selbst König.
Martin Pille | 03.07.2023
Von der "Hilfsbereiten" zur Königin: Erstmals hat eine Frau beim Böseler Schützenfest den Thron bestiegen. Ihr Ehemann war vor 25 Jahren selbst König.
Martin Pille | 03.07.2023
Es lebe die neue Königin: Königin Helga und Prinzgemahl Günther nehmen die ersten Huldigungen des Schützenvolkes entgegen. Foto: Pille
Der König dankt ab, es lebe die neue Königin. Erstmals in der 113-jährigen Geschichte des Bürgerschützenvereins besteigt eine Königin den Thron: Helga Wienöbst von der 6. Kompanie, die damit gleichzeitig ihrer Bauerschaft Glaßdorf zum diesjährigen 100. Jubiläum einen historischen Moment beschert. Neben ihr amtiert Prinzgemahl Günter, der genau vor 25 Jahren mit Helga I. selbst König von Bösel war. Damals erhielt sie von ihm den Ehrentitel „Die Hilfsbereite“. Wenn in 2 Wochen Schützenfest gefeiert wird, komplettieren Heiner und Gisela Meinerling, Frank und Brigitte Kenter sowie Stefan Kenter als Adjutant den Thron. Die Kenters waren vor 25 Jahren ebenfalls bereits dabei. Erst im Januar hatte die Generalversammlung des Bürgerschützenvereins mit der denkbar knappsten Mehrheit von einer Stimme dafür votiert, dass auch Frauen künftig „vollwertige Mitglieder“ sein sollen. Seit 50 Jahren etwa durften sie an sämtlichen Schießmeisterschaften teilnehmen, nur Königinnenwürden blieben ihnen verwehrt. Deshalb lag am Sonntag eine besondere Spannung in der Luft, und Helga Wienöbst ließ von Anfang keine Zweifel aufkommen und ließ „nichts anbrennen“. 19 Ringe legte sie vor, die keiner der drei MitbewerberInnen übertreffen konnte, die alle 18 Ringe vorzuweisen hatten. Nach zwei Stechen mussten sich Andreas Kleymann mit der goldenen, Jennifer Tönjes mit der bronzenen und Stefan Hempen mit der grünen Schnur zufriedengeben. Die neue Königin und der Prinzgemahl wurden von mehreren Schützen durch die Schützenhallentür nach draußen getragen. Dort proklamierte Schützenchef Martin Oltmann die Thronfolgerin, die strahlte und den Moment genoss. Das Schützenvolk skandierte lautstark Hochrufe. Da gab es kaum noch ein Durchkommen: Jeder wollte dem gerade proklamierten Königspaar die Hände schütteln. Alle waren bereits in Feststimmung, und die Bierhähne wurden heißgezapft. Wienöbst verneigte sich in ihrer kurzen Ansprache an ihr Volk vor „ihrer“ 6. Kompanie: „Ich danke für eure Unterstützung und lade euch alle zum Freibier ein.“ Und die ließ es dann ebenso wie die übrigen Schützen so richtig krachen, denn ein Angebot zum Freibier schlägt ein Untertan nicht aus. Den übrigen Schützen und Mitbewerbern blieben an diesem Tag die Schützenschnüre für die Jacken. Bei den Jungschützinnen waren es Linda Averbeck (Gold), Jana Tangemann (Silber) und Marie Timmermann (Grün), bei den Jungschützen Marc Heinze (Gold), Adrian Kleymann (Silber) und Lukas Preuth (Grün). 14 Tage dauern nun noch die Vorbereitungen auf das Schützenfest, das 3 Tage dauern soll. Nach dem Kinder- und Jugendkönigsschießen und dem Jugendtanz mit „The Starlights“ und DJ Dennis am Samstag (15.Juli) sowie dem Schützenfestsonntag (16. Juli) mit dem Empfang der auswärtigen Vereine kommt am Schützenfestmontag (17. Juli) endlich die neue Majestät zum Zuge, wenn um 15 Uhr das gesamte Schützenvolk nach ausgedehntem Frühschoppen im Parkstadion antritt. Hier behängt der Vorsitzende Martin Oltmann das neue Königspaar mit den Insignien des Königinnenamtes. Dann marschieren alle mit ihm durch das Dorf. Später beginnt im Festzelt nach der Party mit DJ Sven der Königsball.Besondere Spannung lag in der Luft
Vom 15. bis 17. Juli wird gefeiert
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