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Es geht los: Hofstelle Münzebrock wird versetzt

Hauptgebäude und Remise sollen in den neuen Holdorfer Bürgerpark versetzt werden. Helfer haben jetzt die ersten Steine aus dem Fachwerk ausgebaut.

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Viele Hände – schnelles Ende: Beim ersten Arbeitseinsatz für die Translozierung der Gebäude vom Hof Münzebrock packten zahlreiche Helfer mit an. Foto: Vollmer

Viele Hände – schnelles Ende: Beim ersten Arbeitseinsatz für die Translozierung der Gebäude vom Hof Münzebrock packten zahlreiche Helfer mit an. Foto: Vollmer

Der erste Schritt zur Translozierung der historischen Gebäude vom Hof Münzebrock an der Bundesstraße 214 zum Wiederaufbau auf dem Gelände des Bürgerparks am Osterort ist gesetzt. Zwar sind noch keine Gebäudeteile befördert worden, jedoch packten jetzt um die 20 Bürger mit an, als es hieß, die Steine zwischen dem Fachwerk der Remise auszubauen, vom Mörtel zu befreien und fein säuberlich auf die bereitgestellten Paletten zu stapeln. Pünktlich um 9 Uhr trafen überwiegend Mitglieder des Heimatvereins Holdorf und des Männergesangvereins „Concordia“, ausgerüstet mit Handschuhen, Hammer und warmer Kleidung, an der Abbaustelle ein. Zwischendurch gab es, zubereitet von einigen Frauen des Heimatvereins, eine kräftigende Brotzeit.

„Die Gemeinde hat gerufen und viele sind gekommen. Daran zeigt sich, dass viele verstanden haben, welch ereignisreiche und Gewinn bringende Einrichtung das Heimathaus für die Gemeinde bringt“, sagte Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug, der selbst kräftig mit zupackte. Ebenso fleißig betätigten sich die beiden mit der Translozierung beauftragten Architekten, Jens Heil (Neuenkirchen-Vörden) und Elke Meinert-Bahlmann (Dinklage), um die Steine aus der Wand zu lösen und den überflüssigen Mörtel abzuklopfen. Einsamer Helfer aus den Reihen der Ratsmitglieder war Hendrik Echtermann, der sich nicht scheute, seine Hände schmutzig zu machen.

Werden in den Bürgerpark Holdorf versetzt: Hauptgebäude und Remise der ehemaligen Hofstelle Münzebrock. Foto: VollmerWerden in den Bürgerpark Holdorf versetzt: Hauptgebäude und Remise der ehemaligen Hofstelle Münzebrock. Foto: Vollmer

„Wir machen uns jetzt dreckig, damit wir es hinterher schön haben“, lobte der Bürgermeister die freiwilligen Helferinnen und Helfer, denen manche Wand alles abverlangte, ehe diese ihre wertvollen Steine hergab. „Das, was wir hier machen, ist Nachhaltigkeit im besten Sinn“, erklärte Dr. Wolfgang Krug. Gelegenheiten, sich nützlich zu machen und mit zuzupacken, wird es noch bei weiteren Arbeitseinsätzen geben, denn diese Aktivität war erst der Anfang.

Das Hauptgebäude ist wohl das älteste noch vorhandene Gebäude aus alten Zeiten der Gemeinde Holdorf. Im Inneren des Hauptgebäudes findet sich eine erhaltenswerte gebäudetypische Ständerbalkenkonstruktion mit alten Deckenbohlen. Balkeninschriften datieren auf das Jahr 1825. Vermutlich wurde das Gebäude aber schon zwischen 1680 bis 1700 errichtet. Die Remise ist rund 120 Jahre alt.

Was ist mit den Kosten? Die liegen nach einer Schätzung des Planungsbüros nun bei 2,26 Millionen Euro brutto – und sind dank kleinerer Änderungen zuletzt um 111.000 Euro gesunken. Eingeplant sind auch 100.000 Euro an Eigenleistungen; die Gemeinde hofft auf eine Förderung von zwei Dritteln der Kosten. Zur Erinnerung: Die 3 Jahre alte Ursprungskalkulation lag bei 1,2 Millionen Euro netto – vor der Corona-Pandemie und vor dem Ukraine-Krieg.

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