Während die Erwachsenen den Worten Natalie Schwarz', Vorsitzende des Vereins "Damme Inklusiv – Verein für Inklusion", zuhören, entdeckt der kleine Carlo Blömer lieber die verschiedenen Spielgeräte auf dem neuen inklusiven Spielplatz am Erlenweg, den der Verein am 3. September offiziell seiner Bestimmung übergeben will.
Höchst zufrieden scheint Carlo mit dem Spielturm zu sein, den Kinder zukünftig erklettern und über eine Rutsche verlassen können. Auch das Klettergerüst, das schon auf dem alten Spielplatz an gleicher Stelle stand, interessiert ihn.
Trampolin ist mit Rollstuhl befahrbar
Die Nestschaukel dagegen könnte er auch dann nicht benutzen, wenn er es wollte. Es fehlt noch das Nest. Auch das mit Rollstühlen benutzbare Trampolin ist noch nicht komplett fertiggestellt. So bleibt bis zur Eröffnung manches zu tun.
Rund 60.000 Euro hat der Verein bislang in die Umgestaltung des rund 1200 Quadratmeter großen Geländes investiert. Nicht nur in die Spielgeräte und Sandfläche, sondern auch in den breiten, mit einer wassergebundenen Decke versehenen Weg, der über den Platz führt, die großzügig bemessene Rasenfläche und die Drainage.
Weitere 40.000 Euro sollen noch fließen. Aber die Investitionen in weitere Geräte seien erst möglich, wenn die Finanzierung sichergestellt sei, sagt Natalie Schwarz.
Auf ihre Initiative hin hatte sich der Verein am 19. September 2019 gegründet. Sein vorrangiges Ziel: in Damme den ersten inklusiven Spielplatz im Kreis Vechta zu bauen, auf dem behinderte und nicht behinderte Kinder spielen und die Geräte gemeinsam nutzen können.
"Etwas Neues zu beginnen, ist immer ein Wagnis."Natalie Schwarz
Das wird vor allem beim rund 25.000 Euro teuren Karussell deutlich, das Rollstuhlfahrer befahren und dann mit anderen Passagieren die Runden drehen können. "Etwas Neues zu beginnen, ist immer ein Wagnis", sagt Natalie Schwarz bei einem Ortstermin mit Sponsoren und anderen Unterstützern auf dem komplett umgestalteten Gelände.
Sie habe 2019 mit Blick auf den ganz besonderen Spielplatz gesagt, sie gebe das Projekt nicht auf, auch wenn es Jahre dauern werde. "Das mit den Jahren stimmt." Doch wenn sich in Zukunft nur ein Kind auf dem Platz wohl fühle, hätten sich die Mühen gelohnt.
Der Kreis der Nutzer dürfte aber wesentlich größer sein. Ursula Buschermöhle, Leiterin des Kindergartens St. Martin des Andreaswerks Vechta, sagt, die Erzieherinnen und Kinder freuten sich schon darauf, den Spielplatz in Beschlag zu nehmen. Auch die Erich-Kästner-Schule, ebenfalls in Trägerschaft des Andreaswerks, will ihn nutzen.
Fachmann berät Verein bei der Planung
Damit das den vielfältigen Anforderungen entspricht, hat der Verein "Damme Inklusiv" bei der Planung auf Hilfe eines versierten Fachmannes gesetzt. Elmar Böcker vom Unternehmen "Spiel Bau", das auch Spielplatzplanungen anbietet, hatte den Vorstand und die Spielplatzgemeinschaft beraten.
"Die Integration fängt damit an, Kinder zu integrieren", sagt er. Der Spielplatz solle den Kindern ein vielfältiges Angebot machen, um nicht nur zusammenzuspielen, sondern auch ihre Motorik zu verbessern. Deshalb ist der Platz so gestaltet, dass die Bewegungsabläufe von Spielgerät zu Spielgerät unterschiedlich sind. Was da noch fehle, seien Geräte zum Balancieren.
Aber nicht nur Elmar Böcker dankt Natalie Schwarz bei ihrer Rede. Sie lobt auch die Unterstützung der drei Dammer Stiftungen – Bürgerstiftung, Stiftung Rückenwind und Windpark-Stiftung –, der Maria-Ostendorf-Stiftung, der Andreas-Stiftung des Andreaswerks, die Krombacher Brauerei, die Voksbank Dammer Berge, örtliche Firmen und Sponsoren für deren finanzielle Unterstützung.
Ausdrücklich würdigt die Vorsitzende ferner ihren Vorstandskollegen Bernard Decker für dessen großen Einsatz.
- Info: Wer für den Spielplatz spenden möchte, kann Geld auf das Konto von „Damme Inklusiv“, Volksbank Dammer Berge, IBAN DE10 2806 1679 0016 9960 00, überweisen.