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Erneuerte Freundschaften: Dinklager reisen nach Corona-Pause wieder nach Épouville

Die Partnerschaft zwischen der Burgwaldstadt und dem Ferienort in der Normandie besteht seit 36 Jahren. Die Pandemie konnte dem kein Abbruch tun, berichtet das Komitee von dem Besuch in Frankreich.

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Und Abfahrt: Vor der langen Busreise versammelte sich die 40-köpfige Delegation aus Dinklage noch für ein Gruppenfoto. Foto: Kruse

Und Abfahrt: Vor der langen Busreise versammelte sich die 40-köpfige Delegation aus Dinklage noch für ein Gruppenfoto. Foto: Kruse

12 Stunden, so lange dauert eine Busfahrt von Dinklage bis Épouville. 36 Jahre dagegen dauert die Partnerschaft zwischen der deutschen Stadt am Burgwald und dem kleinen französischen Ferienort in der Normandie an. Nachdem die gegenseitigen Besuche coronabedingt pausieren mussten, konnte eine 40-köpfige Reisegruppe nun wieder über Christi Himmelfahrt die Gemeinde des Départements Seine-Maritime besuchen.

Erstmals mit von der Partie und angetan von der Gastfreundschaft war Bürgermeister Carl Heinz Putthoff, berichtet Irmgard Arlinghaus. Sie ist die Vorsitzende des achtköpfigen Partnerschaftskomitees, das den regelmäßigen Austausch organisiert. Zuletzt besuchten die französischen Freunde 2019 Dinklage, unter normalen Umständen finden die Fahrten einmal im Jahr im wechselnden Rhythmus statt, erklärt ihre Stellvertreterin Ingrid kl. Sextro.

Mit den Gastfamilien seien so über die Jahre hinweg feste Freundschaften entstanden. Dementsprechend herzlich sei der Empfang ausgefallen, an dem dann ein Abend bei den jeweiligen Gastgebern anknüpfte. Am Freitag habe die Gruppe dann Le Havre besucht, die Stadt am Ärmelkanal liege nah an Épouville.

Feste Freundschaften sind zwischen deutschen und französischen Familien entstanden

Am Samstag habe Bogenschießen auf dem Plan gestanden, das Programm organisierte das französische Komitee. Danach hätten einige die Umgebung zu Fuß erkundet und andere die Hafenstadt Honfleur besichtigt. Anschließend kamen alle zu einem gemeinsamen Abendessen am letzten Abend der Reise zusammen, berichtet die Stellvertreterin.

Dabei habe Putthoff eine kleine Version der Mutkugel, wie sie im Kreisel nach Dinklage in großer Ausführung steht, an die Bürgermeisterin von Épouville überreicht. Das Kunstwerk sei ein Zeichen des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus. "Es ist auch ein wichtiges Symbol für Frieden in dieser Zeit", erklärt kl. Sextro. Symbolisch für das seit 1986 bestehende Bündnis, ist auch der "Place d'Épouville" in Dinklage. Das französische Pendant sei der "Jardin du Dinklage" in der 2670 Einwohner starken Gemeinde.

Containerkunst: Der neu gestaltete Pier am Hafen von Épouville lud zu Spaziergängen ein, berichtete die Reisegruppe. Foto: kl. SextroContainerkunst: Der neu gestaltete Pier am Hafen von Épouville lud zu Spaziergängen ein, berichtete die Reisegruppe. Foto: kl. Sextro

Die Bürgermeisterin Christine Domain habe Putthoff im Gegenzug einen Magnolienbaum geschenkt. Domain, die ihren deutschen Kollegen auch beherbergte, wurde 2021 als Nachfolgerin von Gilbert Conan gewählt. Der Ehemalige sei selber noch bei dem Austausch aktiv und habe sich immer stark für die Partnerschaft engagiert. Dafür bekam Conan von Putthof die goldene Ehrennadel der Stadt Dinklage überreicht, berichtet Arlinghaus.

Auch Politik sei ein Thema unter den deutsch-französischen Freunden gewesen, obwohl sie nicht die gleiche Sprache sprechen. Nach der jüngsten Wahl in Frankreich hätten die Gastgeber sich erleichtert geäußert, dass die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen nicht gewonnen hat. „Es sprechen nur einige französisch, die es in der Schule hatten", so kl. Sextro. "Aber das ist kein Hindernis.“ Ansonsten verständige sich man mit Händen und Füßen, auf Englisch oder mithilfe von Übersetzer-Apps.

"Diese Partnerschaft sollte als Geschenk gesehen werden."Ingrid kl. Sextro, stellvertretende Komiteevorsitzende

Nach einer kurzen Nacht sei die Gruppe am Sonntag zurückgereist. Das Fazit der stellvertretenden Komiteevorsitzenden: "Es war wieder eine gelungene Fahrt, bei der Freundschaften erneuert und neue geschlossen wurden." Man freue sich nun schon auf den Besuch der Franzosen in Dinklage im nächsten Jahr. Außerdem ruft das Komitee, Jugendliche und junge Familien auf, sich an der deutsch-französischen Freundschaft zu beteiligen. "Diese Partnerschaft sollte als Geschenk gesehen werden."

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