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Energiewende: Lastrup will seine Bürger beteiligen

Lastrup startet vom 4. bis zum 31. Mai eine Bürgerbefragung zum Thema erneuerbare Energien. Die Gemeinde möchte dafür nicht nur herausfinden, wie sich die Lastruper eine Bürgerbeteiligung vorstellen.

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Hin zum Ökostrom: Neben einem Bürgerwindpark sind im Gemeindegebiet künftig auch Freiflächen für PV-Anlagen denkbar. Foto: dpa/Arnold

Hin zum Ökostrom: Neben einem Bürgerwindpark sind im Gemeindegebiet künftig auch Freiflächen für PV-Anlagen denkbar. Foto: dpa/Arnold

Die Gemeinde Lastrup will sich beim Thema erneuerbare Energien gut aufgestellt wissen – auch was die Beteiligung ihrer Bürger betrifft. Dabei geht es Rat und Verwaltung vor allem um die Bereiche Windenergie, Photovoltaik und die Schaffung eines Biogas-Wärmenetzes. Die Kommune startet deshalb vom 4. bis zum 31. Mai eine Bürgerbefragung, um herauszufinden, in welche Form der erneuerbaren Energie die Lastruper investieren würden und wie ihre mögliche Beteiligung aussehen könnte.

Anhand von zwölf Fragen können die Lastruper anonym ihre Einschätzung zu den erneuerbaren Energien abgeben. "Die Fragen sind mit Antwortmöglichkeiten zum Ankreuzen versehen, sodass die Teilnahme an der Umfrage nicht mehr als 5 Minuten Zeit in Anspruch nehmen sollte", versichert Michael Kramer. Um ein möglichst aussagekräftiges Stimmungsbild in der Gemeinde einzuholen, seien alle Bürger aufgerufen, sich zu beteiligen. Denn die Umfrage sei für die weitere Ausrichtung der politischen Entscheidungen zur Energiewende ein wichtiger Baustein und solle die Marschroute vorgeben.

"Bei der Vorstellung der Potenzialstudie Windkraft haben wir zum Beispiel gesehen, dass ein grundlegendes Interesse der Bürger vorhanden ist", sagt Bürgermeister Michael Kramer. "Wenn wir eine Bürgerbeteiligung für Windkraft einrichten wollen, ist es unter anderem wichtig zu wissen, wie diese aussehen soll." Im Rahmen der Beteiligung sei etwa eine ertragsabhängige sowie eine festverzinsliche Beteiligungsmöglichkeit vorgesehen.

Auch analog verfügbar: Die Umfrage kann auch im Bürgerhaus der Gemeinde ausgefüllt werden.   Foto: WienkenAuch analog verfügbar: Die Umfrage kann auch im Bürgerhaus der Gemeinde ausgefüllt werden.   Foto: Wienken

Die ertragsabhängige Beteiligung biete die Chance auf eine höhere Rendite, wobei die festverzinsliche Beteiligung eine geringere, dafür aber garantierte Rendite für eine festgeschriebene Laufzeit biete. "Die ertragsabhängige Beteiligung ist demnach risikobehafteter und die festverzinsliche Beteiligung sicher. Wir wollen mit der Umfrage herausfinden, welches Modell die Bürger bevorzugen", sagt Kramer.

Durch das Wind-an-Land-Gesetz der Bundesregierung sind die Kommunen verpflichtet, den Ausbau der Windenergie voranzutreiben. Diese betrifft auch die Gemeinde Lastrup. Ein Planungsbüro hatte das Gemeindegebiet daher seit 2021 auf mögliche Standorte für neue Windparks abgeklopft. Am Ende blieben acht von ihnen übrig, die den Bürgern im März auf der Sitzung des Planungsausschusses vorgestellt wurden. Die infrage kommenden Flächen befinden sich in Timmerlage, Hammel, Schnelten, Oldendorf, Hemmelte, Hamstrup und Suhle. Die Gebiete haben zusammengenommen eine Fläche von rund 226 Hektar, was einem Anteil von 2,65 Prozent entspricht. 

Investoren könnten zwischen 1000 und 10.000 Euro für eine Beteiligung einzahlen

Jede der Anlagen würde rund 9 Millionen Euro kosten. Ziel solle sein, ein Drittel von ihnen in den Besitz der Bürgergenossenschaft zu überführen, wie Steuer- und Unternehmensberater Martin Wienken auf der Sitzung erklärte. Das Eigenkapital würde in mehreren Phasen eingesammelt, wobei potenzielle Investoren zunächst zwischen 1000 und 10.000 Euro einzahlen könnten. Bei der Verteilung der späteren Gewinne gelte das Prinzip der Gleichbehandlung. Niemand sollte dabei durch eine standortbedingt schlechtere Stromausbeute benachteiligt werden.

Neben der Windenergie spielen in der Umfrage außerdem die Themen Photovoltaik und die Schaffung eines Wärmenetzes eine wichtige Rolle. Die Lastruper sollen auch hier ein Votum abgeben, ob und inwieweit sie sich am Ausbau der Technologien beteiligen wollen. Für Bürgermeister Michael Kramer steht jedenfalls fest: "Wir wollen als Gemeinde das Heft des Handelns in der Hand behalten und für die Zukunft gut gerüstet sein."

  • Info: Interessierte Bürger können unter dem Link an der Umfrage der Gemeinde teilnehmen. Im Bürgerhaus liegt die Umfrage zusätzlich als gedruckte Version aus.

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