Ein Tigerpflaster drauf und weiter geht's
Meine Woche: Der Frühling kommt hoffentlich bald, das würde auch den Radfahrern entgegenkommen.
Oliver Hermes | 05.03.2023
Meine Woche: Der Frühling kommt hoffentlich bald, das würde auch den Radfahrern entgegenkommen.
Oliver Hermes | 05.03.2023
Die Sonne scheint, und der Himmel erstrahlt in schönstem Blau: Wenn man nicht auf das Thermometer schauen würde, könnte man meinen, dass in dieser Woche der Frühling erwacht ist. Und passend dazu startet auch schon der Monat März. OK, zugegeben: Es fehlen mindestens noch die bunten Blumen, die in den wärmeren Tagen wieder aus dem Boden sprießen. Die wärmere Jahreszeit kommt auch den Radfahrern entgegen, zu denen ich seit der Anschaffung eines neuen E-Bikes auch immer öfter gehöre. Mein Arbeitsweg bietet sich dazu auch förmlich an, vorbei am Ambührener See und entlang der Soeste ist es eigentlich ganz idyllisch. Wenn da nicht der Holzsteg wäre. Im Frühjahr und Sommer ist zwar auch dieser Abschnitt schön, nun wurde er allerdings zu meiner Stolperfalle. Während auf dem Asphalt kein Morgentau zu sehen war, gestaltete sich die Situation auf dem Holz ganz anders. Ich hatte bereits erkannt, dass ich vielleicht vorsichtig auf die Bremse treten sollte, doch da war es schon zu spät. Der Vorderreifen rutschte nach links weg, mir blieb nur der unkontrollierte Weg gegen den Lenker und dann nach rechts unsanft auf den Boden. Die Situation fühlte sich länger an, als sie womöglich war. Ein Gegensteuern war aber nicht mehr möglich. Den ersten Schmerz verspürte ich im Ellenbogen, also dachte ich mir: Bleib mal besser liegen. Ich gönnte mir eine Ruhepause in der Waagerechten. Auch schön: Einfach mal 2 Minuten hinlegen und die Sonne genießen. In meiner Vorstellung habe ich dann allerdings eher ein kaltes Getränk in der Hand und befinde mich nicht auf dem Weg zur Arbeit neben einem liegenden Fahrrad, an dem sich der Reifen noch ein wenig weiterdreht. Die Hoffnung, dass jemand vorbeikommt, um mir aufzuhelfen, habe ich dann doch irgendwann aufgegeben. Einarmig zog ich mich also am Geländer des Steges hoch, danach wurde das Rad wieder aufgerichtet. Weil ich den Lenker aber nicht mehr in seine richtige Position zurückbringen konnte, ging es nur langsam und behutsam weiter und schließlich auch zum Arzt. Beim Röntgen gab es leichte, unausgesprochene Meinungsverschiedenheiten, verbunden mit einem Augenzwinkern. "Sie müssen den Arm einmal gerade machen", sagte die Arzthelferin. "Ich glaube eher nicht", dachte ich bei der kleinsten Bewegung, mit einem Schmerz, der in den gesamten Arm fährt. Wenn man am Ende zwei Augen zudrückt, könnte man meine angedeutete Streckung als gerade bezeichnen. Im Wartezimmer gehe ich innerlich schon die nächsten Wochen mit einem Gips um den Arm durch, vieles im beruflichen und privaten Kalender müsste umorganisiert werden. Doch dann die Erleichterung, wider Erwarten ist nichts gebrochen. Ein paar Tage Ruhe, Salbe und Tabletten sollten es schon richten. Oder wie ein Fußballkollege sagen würde: "Ein Tigerpflaster drauf und weiter geht's." Einige Tage hat es dann aber doch gedauert, bis die Beweglichkeit langsam zurückkehrte. Und anhand des Armes hätte man die Farbenlehre noch einmal durchgehen können, das Spektrum reichte zwischenzeitlich von Gelb und Grün über Blau bis hin zu Violett. Aber alles ist wieder gut, und letztendlich kann ich mich auf diesem Weg noch einmal beim Praxisteam Gensingk bedanken und sagen: "Glück gehabt". Aber wie kam ich jetzt eigentlich auf die Geschichte? Ach ja: Ich freue mich schon auf den Frühling und wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!Der Vorderreifen rutschte nach links weg
Einarmig zog ich mich also am Geländer hoch
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