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Ein sicheres Nest auf der Liebesinsel: Störche können in Barßel wieder ein Zuhause finden

Der Sturm der letzten Wochen hatte das 1976 erbaute Domizil des Freunds Adebar am Barßeler Tief zerstört. Doch die Liebesinsel ohne Storchennest kam für Harkebrügger Frank Worthmann nicht infrage.

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Zu Wasser: Das Storchennest und die Materialien wurden mit dem Boot auf die Insel im Barßeler Tief befördert. Foto: C. Passmann

Zu Wasser: Das Storchennest und die Materialien wurden mit dem Boot auf die Insel im Barßeler Tief befördert. Foto: C. Passmann

In der Hoffnung, dass sich Freund Adebar schnell einfinden würde, stellten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Barßel im Jahr 1976 ein Storchennest auf der sogenannten „Liebesinsel“ am Barßeler Tief auf. Doch es dauerte ganze 43 Jahre, bis das Nest erstmals besetzt wurde. Dann stellte sich allerdings flott Nachwuchs ein und der Storch kehrte Jahr für Jahr zurück. Als Stamm seines Nestes diente ein Telegrafenmast. Vor wenigen Wochen war dieser umgekippt – der Zahn der Zeit hatte am Holzpfahl genagt. 

Die Liebesinsel ohne Storchennest? Für den Harkebrügger Unternehmer Frank Worthmann kam das nicht infrage: Der Vogel sollte auch in Zukunft sein Zuhause am Barßeler Tief finden. Worthmann brachte Erfahrung mit, betreut er bereits ein Storchennest in Harkebrügge und pflegt engen Kontakt mit der Storchenstation in Berne. Zusammen mit Mitarbeitern, Bekannten und Freunden machte er sich ans Werk. 

Im Naturschutzgebiet wurde besonders vorsichtig gearbeitet

„Alles wurde akribisch mit Zeichnungen und Entwürfen vorbereitet", berichtete Worthmann. Auch die entsprechenden Genehmigungen von dem Leda-Jümme-Verband als Eigentümer der Insel und Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde des Landkreises Cloppenburg gehörten dazu. "Bei der Liebesinsel handelt es sich schließlich um ein geschütztes Biotop“, weiß Worthmann. Naturschutzbehörde und Insel-Eigentümer hatten keine Einwände gegen die Erneuerung des Storchennests. 

So konnte es losgehen und die Harkebrügger Storchenfreunde machten sich auf den Weg zur Liebesinsel. Freundlicherweise übernahm Peter Droste von der Firma Wassersport Droste den Transport per Boot. Zwölf Edelstahl-Pfähle rammte Harald Welp in den Boden, um das Nest zu befestigen. Ohne Eingriff in die Natur kann so das Storchennest bei Bedarf wieder entfernt werden. Auch das Nest ist auf Edelstahl befestigt, mit dem Schriftzug „Liebesinsel“ verziert. Das Storchennest wurde so konstruiert, dass es in Einzelteilen montiert werden kann.

Storchenfreunde: Der Harkebrügger Initiator Frank Wortmann (Bildmitte) stellte mit Mitarbeitern, Bekannten und Freunden das neue Nest auf.  Foto: C. PassmannStorchenfreunde: Der Harkebrügger Initiator Frank Wortmann (Bildmitte) stellte mit Mitarbeitern, Bekannten und Freunden das neue Nest auf.  Foto: C. Passmann

Storchenfreunde hoffen, dass neues Heim schnell angenommen wird

"Das kann den Störchen mindestens 100 Jahre ein Zuhause bieten“, meinte Worthmann. Im Bewusstsein um das naturgeschützte Gelände haben die Harkebrügger keine größeren Maschinen eingesetzt. Der Mast besteht aus vier Segmenten, die vor Ort zusammengesetzt wurde. Sie sind jeweils 3 Meter lang und wiegen 25 Kilogramm. Das erste Segment mit einer Grundfläche von 60 mal 60 Zentimetern wurde circa 2 Meter tief in den Boden eingegraben. "So ist garantiert, dass Stürme der Nisthilfe nichts anhaben können“, sagte Worthman. Die rund 10 Meter hohe Konstruktion ist Brut- und Aussichtsplattform zugleich. 

„Natürlich werden wir uns in Zukunft weiterhin um das Heim von Meister Adebar kümmern", erklärte der Harkebrügger Unternehmer. So werde das Nest zu Beginn der Saison gereinigt, ab Anfang Februar könne immer das Bett bereitet werden. Jetzt setzt der Freundeskreis darauf, dass die Störche das neue Nest auch annehmen werden und sich Nachwuchs einstellt.

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