Das Nachrichtenportal vonMünsterländische Tageszeitung MT undOldenburgische Volkszeitung OV

Ein neues Hallenbad für Lohne: Das Millionenprojekt stockt

Die Stadt und der Kreis sind bei dem Vorhaben noch nicht über den Status der Standortsuche hinaus. Erst danach könnten Überlegungen zur Kostenaufteilung und Gestaltung aufgenommen werden, heißt es.

Artikel teilen:
Ein millionenschweres Unterfangen: Die zwei kreiseigenen Schwimmbäder in Lohne sind abgängig. Nun soll nach dem Willen von Stadt und Landkreis ein Neubau her. Doch das Projekt ist komplex und langwierig. Foto: dpa/Berg

Ein millionenschweres Unterfangen: Die zwei kreiseigenen Schwimmbäder in Lohne sind abgängig. Nun soll nach dem Willen von Stadt und Landkreis ein Neubau her. Doch das Projekt ist komplex und langwierig. Foto: dpa/Berg

Die Planungen für den Neubau eines Hallenbades in Lohne kommen nicht voran. Wie die Stadt Lohne und der Landkreis Vechta auf Anfrage übereinstimmend mitteilen, ist das Vorhaben noch nicht über den Status der Standortsuche hinaus. Aus dem Lohner Rathaus heißt es: "Erst wenn der Standort feststeht, können weitere Überlegungen zur Größe oder zur Gestaltung des Bades angestellt werden." Es laufen Verhandlungen beziehungsweise Untersuchungen geeigneter Grundstücke, teilt die Verwaltung mit. Die Politik werde über den Verlauf in den kommenden Monaten unterrichtet.

Vor 2 Jahren, im März 2020, hatte sich die Lohner Politik im Grundsatz für eine neue Schwimmhalle ausgesprochen und die Verwaltung damit beauftragt, mit dem Landkreis die Standortfrage und die finanziellen Rahmenbedingungen zu klären. Hintergrund ist, dass sowohl das Hallenbad am Gymnasium als auch die Schwimmhalle in der Kreissporthalle – beide Sportstätten gehören dem Landkreis – abgängig sind.

Das Architekturbüro Geising + Böker aus Vechta hatte damals ein Rahmenkonzept für ein reines Funktionsbad mit Lernschwimmbecken und einen möglichen Eltern-Kind-Bereich erarbeitet. 2020 lagen die Kosten – bei einer Vergabe in 3 Jahren – bei geschätzt 17,7 Millionen Euro. Die Investitionssumme dürfte heute, dazu muss man kein Prophet sein, um einiges höher ausfallen.

Verhandlungen über Standort am Lohneum

Zurück zum aktuellen Stand der Planungen: Die Vechtaer Kreisverwaltung präsentiert sich auskunftsfreudiger als die Stadt. Es habe verschiedene Abstimmungsgespräche gegeben, heißt es. "Einigkeit bestand darüber, dass vor einer Entscheidung über die konkrete Kostenaufteilung und über die Frage, wer als Bauherr auftritt, die Grundstücksfrage zu klären ist." Die Stadt steht nach Angaben aus dem Kreishaus unter anderem in Verhandlungen über einen favorisierten Standort in der Nähe des Lohneums. Zu einem Kauf des Grundstücks sei es bisher aber nicht gekommen.

Wunsch des Landkreises ist es, einen geeigneten Standort in enger Abstimmung mit der Stadt zu finden. Als wichtiges Kriterium gilt laut Kreisbehörde eine gute Erreichbarkeit für die kreiseigenen Schulen – das Gymnasium, die Elisabethschule und in geringem Umfang auch die Berufsschulen – sowie die städtischen Schulen – die Grundschulen, die Stegemannschule sowie die Realschulen.

"Sollte es keine Grundstücksalternativen geben, ist der bisherige Standort allerdings noch einmal intensiver zu prüfen."Statement des Landkreises Vechta zum geplanten Hallenbad-Neubau in Lohne

Nach Einschätzung des Landkreises beziehungsweise des Büros Geising + Böker ist ein Neubau am Gymnasium technisch und baulich schwierig umsetzbar. "Sollte es keine Grundstücksalternativen geben, ist der bisherige Standort allerdings noch einmal intensiver zu prüfen." Der Landkreis kündigt an, eine Analyse kreiseigener Flächen am Gymnasium nun nochmals vornehmen zu wollen.

Auch zur Kostenbeteiligung gibt der Landkreis erste Hinweise. So heißt es: "Im Falle eines Neubaus auf dem Grundstück des Landkreises beim Gymnasium ist – vorbehaltlich politischer Beratung – ein Bau durch den Landkreis wahrscheinlich. Die Stadt Lohne hätte sich an den Kosten des Bades, je nach konkreter Ausgestaltung, zu beteiligen. Sofern das neue Bad auf einem Grundstück der Stadt errichtet wird, käme umgekehrt eine Kostenbeteiligung des Landkreises in Betracht."

Der Landkreis beansprucht nach eigenen Angaben, eng in das weitere Verfahren eingebunden zu werden, um die Bedarfe der kreiseigenen Schulen und auch eine mögliche finanzielle Förderung berücksichtigt zu wissen. Deshalb sei die geplante Einrichtung eines Arbeitskreises auf städtischer Ebene, der das Projekt begleiten und sich aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Schulen und Vereinen zusammensetzen soll, zu begrüßen – und der Landkreis möglichst einzubinden.

So verpassen sie nichts mehr. Mit unseren kostenlosen Newslettern informieren wir Sie über das Wichtigste aus dem Oldenburger Münsterland. Jetzt einfach für einen Newsletter anmelden!

Das könnte Sie auch interessieren

Hier klicken und om-online zum Start-Bildschirm hinzufügen

Ein neues Hallenbad für Lohne: Das Millionenprojekt stockt - OM online