Ehrenmal am Pfarrhaus ist Geschichte: Fachfirma hebt Findling
Stundenlang waren die Mitarbeiter damit beschäftigt, das 15 Tonnen schwere Denkmal zu sichern, zu heben und zu verladen. Jetzt wird es auf dem Gelände des Böseler Bauhofs gereinigt und instandgesetzt.
Sicherung: Mit Ketten und Spanngurten fixierten die Mitarbeiter einer Fachfirma den Findling. Foto: Wimberg
Das größte und schwerste Relikt des Böseler Ehrenmals hat nach 58 Jahren seinen Standort verlassen. "Ein geschichtsträchtiger Tag", kommentierte Pfarrer Stefan Jasper-Bruns die präzise geplanten und ausgeführten Arbeiten direkt vor seiner Haustür.
Morgens um 9 Uhr rollte der Schwerlastkran an, damit der 15 Tonnen- Findling geborgen werden konnte. Dafür legten ihn in erster Linie Mitarbeiter der von der Gemeinde beauftragten Firma Borchers aus Surwold, zunächst in Ketten und fixierten ihn dann zusätzlich mit Spanngurten.
Ein zeitaufwändiges Prozedere, das neben dem Pastor auch Bürgermeister Hermann Block, Bauamtsleister Christoph Burtz, Ehrenbürgermeister Gerd Höffmann, der frühere Kirchenprovisor Aloys Gelhaus sowie Schaulustige verfolgten.
Verladen geglückt: Das Ehrenmal wurde danach ohne Sockel auf das Gelände des Böseler Bauhofes gebracht. Foto: Pille
Immer wieder justierte das Team die Sicherung. "Auch für uns nicht ganz so alltäglich", betonte Bauleiterin Inga Mahnken, die schließlich gegen Mittag dem Kranführer signalisierte, tätig werden zu können. Wenig später hob er den Koloss und beförderte ihn von der Senkrechten in die Waagerechte und von dort aus auf einen Sattelschlepper. Damit war er zumindest an dieser Stelle Geschichte.
Mit einem Hydraulikhammer war der Sockel entfernt worden, gleiches galt für die Platten der zum Gedenkplatz gehörenden Mauer. Sie werden nicht entsorgt, sondern beim neuen Ehrenmal in den dort vorgesehenen Gehweg eingearbeitet.
Für die kommenden Monate findet der Findling auf dem Gelände des Böseler Bauhofs eine neue Bleibe. Dort wird der gereinigt und instand gesetzt, bevor er seinen endgültigen Platz im Dorfpark erhält. "Für die nächsten 100 Jahre bestimmt", schätzt Jasper-Bruns. "Vermutlich sogar für immer", zeigte sich Block überzeugt.
Platten gelöst: Die Elemente der zum Mahnmal gehörenden Mauer finden sich künftig beim neuen Ehrenmal auf dem geplanten Gehweg wieder. Foto: Wimberg
"Kriegerverein und Gemeinde Bösel 1925" ist im Granit eingraviert und erinnert an den 1896 gegründeten Kriegerverein, der den Opfern des Ortes während des Ersten Weltkriegs ein Denkmal setzen wollte. 38 Jahre stand der Stein direkt im Winkel Overlaher Straße/Am Kirchplatz. Als die Straßen aufgrund des zunehmenden Verkehrs verbreitert werden mussten, wurde er 1963 vor das Pfarrhaus versetzt.
Dass das Mahnmal 2021 erneut umziehen muss, hat ebenfalls mit Verkehr und Straßenbau zu tun. An seine Stelle rückt künftig der neue Kreisverkehr. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und die Ortsdurchfahrt ist per Ampelschaltung geregelt. "Es gibt natürlich Stoßzeiten mit größerem Rückstau, doch bislang rollt der Verkehr mit der gewählten Taktung sehr gut", bilanziert Block und informierte über rund 10.000 Fahrzeuge, die die Landesstraße täglich passieren.
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