Es ist der erste Schritt zu einer der modernsten Straßenmeistereien in ganz Niedersachsen: Am Mittwoch fand in Friesoythe auf einem 25.000 Quadratmeter großen Areal am C-Port der symbolische erste Spatenstich für den Neubau statt. 17,747 Millionen Euro stellt das Land Niedersachsen dafür zur Verfügung. Dass ein solch großes Projekt etwas Besonderes ist, machte auch der Besuch des niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies (SPD) deutlich. Geplant ist die Fertigstellung an der Sedelsberger Straße im dritten Quartal 2024.
„Modern, funktional und ästhetisch“ sowie „ein Hingucker“ soll die neue Straßenmeisterei werden, erklärte Dr. Hannah Timmer. Die Leiterin des Geschäftsbereichs Lingen der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) begrüßte die Landtagsabgeordneten Lukas Reinken (CDU) und Thore Güldner (SPD) sowie Landrat Johann Wimberg und den Friesoyther Bürgermeister Sven Stratmann. Der Präsident der Landesbehörde, Eric Oehlmann, hob die Seltenheit von Straßenmeisterei-Neubauten hervor. „Gebäudeinfrastruktur ist das A und O“, sagte Oehlmann.
Bei dem Neubau spielt Nachhaltigkeit eine große Rolle
Die Angestellten der 56 Straßenmeistereien des Landes sorgen für Verkehrssicherheit und funktionierende Mobilität, betonte Lies, ein modernes Umfeld sei für sie wichtig. Der Wirtschaftsminister erklärte: „Das Gebäude in Friesoythe ist dafür ein Baustein – und es wird zudem mit seinen Kennwerten in puncto Wärmeschutz und Energiebedarf einen Beitrag zu unseren Klimazielen leisten.“ Es sei daher eine nachhaltige Investition.
Cristina von Pozniak-Bierschenk vom Staatlichen Baumanagement Region Nord-West erläuterte, inwiefern Nachhaltigkeit bei dem Neubau eine Rolle spielt. „Wir planen, im Rahmen der Fotovoltaik-Offensive des Landes auf dem Dach der Halle eine solche Anlage zu errichten.“ Zudem soll die gesamte zukünftige Meisterei mit einer elektrischen Luft-Wasser-Wärmepumpe geheizt werden. Es sei aber auch auf eine „ansprechende Gestaltung“ Wert gelegt worden.
Neubau ist wirtschaftlicher als die Sanierung des Bestands
Die derzeitige Friesoyther Straßenmeisterei mitten im Ortskern ist in die Jahre gekommen. Anfang der 70er-Jahre wurde sie erbaut und mit den Jahren erweitert. Von Pozniak-Bierschenk stellte das Problem dar: Weiteren Platz gebe es nicht, der Lärm des Winterdienstes belaste die Anwohner, auch die bauliche Substanz entspreche nicht dem heutigen Standard. Eine Untersuchung hatte ergeben, dass ein Neubau wirtschaftlicher ist als eine Sanierung des Bestandsgebäudes.
Die Straßenmeisterei ist die Arbeitsstelle von etwa 30 Männern und Frauen, die seit vergangenem Sommer unter der Leitung von Jürgen Behrens aus Garrel arbeiten. 360 Streckenkilometer von Landes-, Bundes- und Kreisstraßen fallen in ihre Verantwortung.
Zweigeschossige Halle soll drei Funktionen unter einem Dach einen
Auf dem riesigen Grundstück, auf dem das Staatliche Baumanagement Region Nord-West für die NLStBV baut, sollen 4600 Quadratmeter, also 20 Prozent, überbaut werden. Herzstück ist dabei die zweigeschossige Kompakthalle: Unter einem Dach sollen die Funktionen Verwaltung, Werkstatt und Fahrzeughalle vereint werden. Außerdem sollen auf dem Gelände für den Winterdienst eine Salzlagerhalle und ein Salzsilo errichtet werden. Besonders stolz ist von Pozniak-Bierschenk auf eine Lagerfläche für verschiedene Stoffe für den Straßenbetrieb „als Add-on“.
Was mit dem bisherigen Gebäude der Straßenmeisterei passiert, in dem die Gäste im Anschluss des Spatenstichs zusammenkamen, ist noch offen. Das Grundstück gehört dem Land, Olaf Lies bestätigte in seiner Rede das Interesse der Stadt Friesoythe und erklärte, man würde eine „kluge Lösung“ finden.