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Ecstasy, LSD und Kokain: Drogen-Fahnder haben auf Musik-Festival in Höltinghausen viel zu tun

Gleich mehrere Besucher von "Techno meets Cloppenburg" müssen nun mit einem Strafverfahren rechnen. Die Veranstalter und auch der Besitzer distanzieren sich.

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Symbolfoto: dpa

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Offensichtlich haben Drogenfahnder der Polizei Cloppenburg/Vechta den richtigen Riecher gehabt: Nach bei dem Musik-Festival "Techno meets Cloppenburg" in Höltinghausen, das am vergangenen Wochenende stattgefunden hat, müssen mehrere Besucher mit einem Strafverfahren rechnen. Es geht um illegalen Drogenbesitz, aber auch um Drogenhandel.

Wie die Polizei am Donnerstag berichtet, hatte das Festival in und auf dem Gelände einer Gaststätte an der Hauptstraße in Höltinghausen stattgefunden. Schon im Vorfeld hatte die Polizei beschlossen, dass Zivilbeamte gezielt und stichprobenartig die Partygäste nach Drogen durchsuchen. Sie sollten fündig werden.

Löninger konsumiert von den Augen der Beamten Kokain

Schon kurz nach Mitternacht hatten die Beamten den Geruch von Marihuana wahrgenommen. Der Geruch führte sie zu einer Holzhütte hinter der Gaststätte. Dort trafen sie auf einen 22-Jährigen aus Cappeln. Vor seinen Füßen lag ein glimmender Joint, der von den Polizisten sichergestellt wurde. Wenig später ertappten sie ebenfalls in der Holzhütte einen 31-Jährigen aus Löningen: Er war gerade dabei, Kokain zu konsumieren. Der Löninger wurde durchsucht: Er hatte einen Klemmleistenbeutel dabei. In dem habe sich eine halbe Ecstasy-Pille befunden. 

In dieser Situation fiel den Beamten schließlich auch noch ein 27-Jähriger aus Cloppenburg auf: Der war offenbar gerade damit beschäftigt, einer 22-Jährigen aus Cloppenburg Ecstasy-Tabletten zu verkaufen. Die Pille hatte er laut Polizeiangaben in einer Bauchtasche dabei. Auch dieser Mann sei schließlich von den Zivilbeamten durchsucht worden. Sichergestellt wurden daraufhin mehrere Joints, mehrere Ecstasy-Tabletten, LSD, und Ketamin. Der mutmaßliche Dealer habe sich währenddessen nicht nur "respektlos" gegenüber den Beamten verhalten – es hagelte auch Schimpfwörter. Die Folge: Der Cloppenburger muss jetzt nicht nur mit einem Strafverfahren wegen Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln, sondern auch mit einem wegen Beleidigung rechnen.

Mutmaßlicher Dealer wird beim Verkauf von Amphetaminen erwischt

Ein 22-Jähriger aus Großenkneten versuchte offenbar, seine Drogengeschäfte nach einem ähnlichen Muster zu betreiben. Auch dieser sei mit einer Bauchtasche aufgefallen. Er stand unter einem Unterstellhäuschen direkt neben der Gaststätte und bot offenkundig Besuchern der Veranstaltung Drogen zum Kauf an. Vor den Augen der Beamten hielt der Großenknetener gerade eine in Plastikfolie gewickelte weiße Substanz in den Händen – die Polizei ist sich sicher, dass es sich um ein Drogengemisch gehandelt hat, der exakte Nachweis steht allerdings noch aus. Von den Beamten angesprochen, gab der 22-Jährige zunächst falsche Personalien an. In der Bauchtasche hätten sich noch Amphetamine befunden. 

Wenig später überraschten die Polizisten zwei junge Männer, die gerade einen Joint rauchten. Als sie die Polizisten bemerkten, warfen sie den Joint und einen Tabakbeutel in ein Gebüsch. Einer der Männer wollte davonrennen, die Flucht endete allerdings schon nach wenigen Metern. Bei den Männern handelt es sich um zwei 28-Jährige aus Cloppenburg. Auch sie wurden durchsucht. Dabei wurden Plastikbeutel mit geringen Mengen Haschisch sowie mehreren Kugeln mit in Alufolie gewickelten Marihuanaknollen gefunden.

Das Fazit der Kontrollen: In sechs Fällen sind Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet worden.

„Uns geht es um die Musik. Mit Drogen wollen wir nichts zu tun haben."Thomas Bruns, Veranstalter

Der Besitzer der Gaststätte, der namentlich nicht genannt werden möchte, stellt indes klar, dass er nur der Vermieter sei. Er habe keinen Einfluss auf die Veranstaltung gehabt; selbstverständlich aber sei deutlich gemacht worden, dass Drogen dort nichts zu suchen hätten.

Auch Thomas Bruns, einer der Veranstalter, distanziert sich. „Wir machen schon im Vorfeld unserer Partys deutlich, dass Drogen nicht erwünscht sind.“ Was außerhalb des Saals geschieht, darauf habe man keinen Einfluss. „Uns geht es um die Musik. Mit Drogen wollen wir nichts zu tun haben“, so Bruns.

Er zitiert als Beweis den Text von seinem Werbeflyer: "TECHNO MEETS CLOPPENBURG – NO DRUGS! Wir tolerieren auf unseren Veranstaltungen keinen Konsum illegaler Drogen! Wer konsumiert oder dealt, muss mit Konsequenzen rechnen. Wir wollen, dass sich jeder auf unseren Veranstaltungen wohl und sicher fühlt. Deswegen gilt drinnen ebenfalls ein Rauchverbot!"

Für das Musik-Event mit Techno im Fokus war vor allem im Internet geworben worden; dort gab es auch die Tickets für die öffentliche Veranstaltung, die Teil einer Reihe ist. Angemeldet oder behördlich genehmigt habe die Veranstaltung nicht werden müssen, erklärt Emsteks Bürgermeister Michael Fischer. Der Betrieb habe eine Gaststättenkonzession, die diesen Part abdecke.

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