Dr. Tim Kalvelage freut sich über Auszeichnung
Der gebürtige Cloppenburger erhält den „Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus“. Das Preisgeld ist bereits für weitere Forschungsreisen eingeplant.
Oliver Hermes | 19.10.2021
Der gebürtige Cloppenburger erhält den „Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus“. Das Preisgeld ist bereits für weitere Forschungsreisen eingeplant.
Oliver Hermes | 19.10.2021
Dr. Tim Kalvelage (links) bei der Übergabe der Urkunde mit Dr. Stefan von Holtzbrinck. Foto: Phil Dera für Holtzbrinck Berlin
Freude bei Dr. Tim Kalvelage: Der gebürtige Cloppenburger, der 2003 sein Abitur am Gymnasium Lohne abgelegt hat und auch einige Jahre erfolgreich Handball bei Blau-Weiß Lohne spielte, wurde mit dem "Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus" ausgezeichnet. "Man rechnet mit vielem, aber nicht, dass man dann tatsächlich auch gewinnt", sagt der 37-Jährige im Gespräch mit OM Online. Die Konkurrenz sei groß und innerhalb der Branche sei das ein wichtiger Preis. Ausgezeichnet wurde Kalvelage in der Kategorie Text für seine Arbeiten „Alles fließt“, „Millionen Liter Gift“ (beide Süddeutsche Zeitung) und „Ein trotziges Wunder“ (Die Zeit). "Das ist eine schöne Würdigung meiner Arbeit. Ich habe den Vorteil, dass ich in meinen längeren Texten auch in die Tiefe gehen kann", sagt der Preisträger. Er sei mehr als glücklich, zudem sei die Auszeichnung eine schöne Eigenwerbung. In diesem Fall war eine Eigenbewerbung gefragt, bereits im vergangenen Jahr war Kalvelage nominiert: "Es freut mich, dass es jetzt geklappt hat. Ich bin jetzt aber niemand, der auf Preise hinarbeitet." Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert, das Geld ist schon für die nächsten Forschungsreisen eingeplant. "So hat man ein wenig Sicherheit für die nächsten 1 oder 2 Jahre", erklärt Kalvelage. Eine seiner nächsten Touren führt ihn nach Bergen in Norwegen, zudem möchte er gerne noch einmal in die Arktis reisen. "Ich würde auch gerne noch einmal auf ein Forschungsschiff, doch die Plätze sind begehrt. Da gibt es manchmal kurzfristig Möglichkeiten." In seiner Reportage „Alles fließt“ schildert Kalvelage, wie sich das arktische Ökosystem verändert, wenn das Meereis schwindet. Nach Angaben der Jury gelingt es ihm dabei, die wissenschaftliche Dringlichkeit der Expedition ebenso herauszuarbeiten wie die neugiergetriebene Antriebskraft der beteiligten Forscherinnen und Forscher. Spannend liest sich demnach auch „Millionen Liter Gift“, sein Rückblick auf die Deepwater-Horizon-Katastrophe 2010. Der Journalist berichtet darin von den Fehlern, die damals von den Verantwortlichen gemacht wurden und wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch heute noch die Folgen der Katastrophe auf die Ökologie der Tiefsee nachweisen können. In „Ein trotziges Wunder“ schreibt Kalvelage über einen Hoffnungsschimmer inmitten des Klimawandels: Er thematisiert spezielle Korallen, die, anders als viele ihrer Artgenossen, dem Klimastress standhalten und nicht ausbleichen oder sterben. Doch dabei zeigt der Text umso unerbittlicher das Ausmaß des Klimawandels auf. "Insgesamt gelingt es Tim Kalvelage in seinen journalistischen Beiträgen auf hervorragende Weise, komplexe Klima- und Umweltthemen sowohl konkret und anschaulich als auch wissenschaftlich detailliert zu vermitteln. So trägt er im bestmöglichen Sinne zur Vermittlung von Wissenschaft und Forschung an eine breite Öffentlichkeit bei", heißt es abschließend in der Jury-Begründung. Der Preis wurde 1995 von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Zeitschrift "Scientific American" ins Leben gerufen. Gewürdigt werden Arbeiten in den 3 Kategorien Text, Elektronische Medien und Nachwuchs. Unter dem Vorsitz von Dr. Stefan von Holtzbrinck setzt sich die Jury aus Journalistinnen und Journalisten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen. Unter anderem gehört Ranga Yogeshwar, Wissenschaftspublizist und Moderator, mit dazu.Kalvelage wird für 3 Texte ausgezeichnet
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