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Dorfentwicklungsprogramm macht den Dammer Osten attraktiver

Auch Privatpersonen können von Fördergeldern des Landes Niedersachsen profitieren. Wie – darüber informierten Vertreter der Niedersächsischen Landgesellschaft in Osterfeine interessierte Bürger.

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Vertiefendes Gespräch: Über das Thema "Klimaquartiere" sprachen (von links) Katrin Matthes und Brigitte Vorwerk mit Werner Sandscheper und Claudia Nachtwey. Foto: Lammert

Vertiefendes Gespräch: Über das Thema "Klimaquartiere" sprachen (von links) Katrin Matthes und Brigitte Vorwerk mit Werner Sandscheper und Claudia Nachtwey. Foto: Lammert

Insgesamt vier Antragsteller hoffen im Rahmen der "Dorfentwicklung Damme-Ost" in diesem Jahr auf Fördermittel des Landes Niedersachsen. Noch hoffen sie aber lediglich, denn die Bewilligungsbescheide sind noch nicht verschickt.

Es handelt sich, wie Holger Börkens von der Niedersächsischen Landgesellschaft (NLG) am Rande einer Veranstaltung zur Dorfentwicklung und zum Thema Klimaquartiere am Donnerstag in Osterfeine im Saal Fangmann mitteilte, um drei private und eine öffentliche Maßnahme der Stadt Damme. Die möchte Fördermittel für die Umgestaltung des Bereichs um das Schiff an der Ecke Steinstraße/Dümmerstraße in Dümmerlohausen haben. Die NLG unterstützt und berät diejenigen, die Zuschüsse aus dem Dorfentwicklungsprogramm beantragen wollen. 

Dorfentwicklungs-Arbeitskreis hat sich neu aufgestellt

Damit es möglicherweise in diesem und in den kommenden Jahren weitere Anträge gibt, hat sich der "Arbeitskreis Dorfentwicklung" neu aufgestellt. Die bislang drei einzelnen Arbeitsgruppen in den beteiligten Orten beziehungsweise Ortsteilen Osterfeine,, Rüschendorf und Dümmerlohausen sowie Oldorf, Hüde, Ihlendorf, Kemphausen,  Langenteilen und Klünenberg haben sich aufgelöst. 

Geblieben ist nur der überörtliche Arbeitskreis, dem derzeit 7 Mitglieder angehören. 12 sollten es sein, sagte Mitglied Werner Sandscheper, der auch wegen der Corona-Pandemie eine nachlassende Motivation bei vielen Bürgern in Sachen Dorfentwicklung konstatierte. Der neu formierte Arbeitskreis befasst sich derzeit mit dem möglichen Aufstellen von weiteren Schutzhütten im Dammer Osten. 

Stichtag für Anträge ist der 30. September

Unterdessen haben Interessenten aus den zum Dorfentwicklungsprogramm gehörenden Orten noch bis zum 30. September 2023 Zeit, Förderanträge für im Jahr 2024 geplante Maßnahmen beim Amt für regionale Landesentwicklung (ArL) in Oldenburg zu stellen. Neben der Stadt Damme und Privatpersonen können auch Vereine und Kirchen Fördermittel erhalten. Das jeweilige Projekt muss aber zu den Zielen der Dorfentwicklung passen. Das heißt: Es muss die eigenständige und nachhaltige Entwicklung der Dorfregion unterstützen und dazu beitragen, den ländlichen Raum als attraktiven Lebensraum zu erhalten. 

Die beantragten Maßnahmen werden nach Worten Holger Brörkens nach einem inzwischen neuen Kriterienkatalog mit Punkten bewertet. Je höher die Punktzahl, desto wahrscheinlicher ist, dass vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium zu bewilligende Fördermittel fließen. Der NLG-Projektleiter für Stadt- und Regionalentwicklung wies darauf hin, dass der Klimaschutz inzwischen eine deutlich größere Rolle spiele als in früheren Jahren.

Fördermittel können auch für Verbesserung von Gemeinschaftsanlagen fließen

Nichts geändert hat sich daran, dass es Gelder geben kann, unter anderem für die Erhaltung und Gestaltung von Gebäuden, für deren Umnutzung oder für den Innenausbau ungenutzter beziehungsweise leer stehender Gebäude. Aber auch die Schaffung, die Erhaltung, die Verbesserung oder der Ausbau von Gemeinschaftsanlagen wie etwa des Sportplatzumfeldes in Osterfeine seien neben Maßnahmen in anderen Bereichen wie Basisdienstleistungen und Kleinstunternehmen förderfähig, erklärte Holger Brörkens.

Fließen für eine Maßnahme Fördermittel, erhalten Privatpersonen im Bereich der Dorfentwicklung bis zu 40 Prozent der Nettokosten, gemeinnützige Vereine bis zu 75 Prozent. Bei den Basisdienstleistungen sind es nach Angaben Dana Neumanns vom ArL bis zu 55 beziehungsweise 75 Prozent, bei eigenständigen Kleinstunternehmen ebenfalls maximal 55 Prozent. Die Höchstfördersummen liegen zwischen 50.000 und 500.000 Euro, der Mindestzuschuss bei 2500 Euro.

Projekte dürfen erst nach dem Bewilligungsbescheid starten

Dana Neumann verwies weiter darauf: Bis zum 30. September 2023 müssten die kompletten Unterlagen einschließlich der Angebote etwa von Handwerksbetrieben beim ArL vorliegen. Das jeweilige Projekt dürfe erst beginnen, wenn der Bescheid vorliegt. Wer vorher startet, verliert den Zuschuss. Und: Solange ein Antrag nicht bewilligt ist, kann der Antragsteller aktualisierte Angebote von Handwerkern nachreichen. Die Abrechnung erfolgt nach der Fertigstellung. Dann ermittelt das Ministerium den Zuschuss nach den tatsächlich entstandenen Kosten, allerdings auf Basis der zuletzt vorgelegten Angebote.

Bislang flossen Fördergelder für 20 Maßnahmen

Dammes Bürgermeister Mike Otte hatte zu Beginn der Versammlung mitgeteilt, seit der Umsetzung des Dorfentwicklungsplanes im Jahr 2016 seien für 20 Projekte – davon 15 private, 3 kommunale und 2 kirchliche – rund 1,9 Millionen Euro an Fördergeldern geflossen.  

Die Dorfentwicklung ist aber nicht das einzige Förderprogramm, von dem Grundstückseigentümer im Dammer Osten profitieren können.    Rüschendorf, Osterfeine, Dümmerlohausen, Klünenberg und Langenteilen seien als Klimaquartiere ausgewiesen. Das Ziel ist es, im Rahmen des Klimaschutzes durch energetische Verbesserungen an Gebäuden den Energieverbrauch und damit den CO₂-Ausstoß deutlich zu verringern. Mit dem Sanierungsmanagement hat der Rat die Firmen BIG Städtebau und BEKS beauftragt.

Investoren können bis zu 100 Prozent der Kosten steuerlich geltend machen

Deren Vertreterinnen Brigitte Vorwerk beziehungsweise Katrin Matthes sagten, profitieren könnten von diesem Programm die Eigentümer von 836 Grundstücken. Es fließen zwar keine Fördermittel, aber die Gebäudeeigentümer können bei eigengenutzten Gebäuden bis zu 90 Prozent der Investitionen und bei vermieteten Objekten sogar 100 Prozent – jeweils über eine Laufzeit von 10 Jahren – steuerlich geltend machen. "Das ist in Deutschland die höchste Sondersteuerabschreibung", betonte Brigitte Vorwerk.

Im Zuge des Sanierungsmanagements sind in den kommenden 3 Jahren insgesamt sechs Informationsveranstaltungen geplant. Die erste soll Ende April stattfinden und sich mit dem Thema "Heizung" befassen.

  • Info: Wer sich näher über die Dorfentwicklung im Dammer Osten oder die Klimaquartiere informieren will, kann sich an den Dammer Klimaschutzbeauftragten Roman Fehler, Telefon 05491/66253, E-Mail roman.fehler@damme.de, wenden. Mehr Informationen finden sich auch auf der Internetseite der Stadt unter www.damme.de.

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