Dirk Range verlässt die Gefangenen
Der Seelsorger geht in den Ruhestand. Bei den Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Vechta war der Pastor auch als Schachgegner und Gesprächspartner beliebt.
Klaus Esslinger | 13.04.2023
Der Seelsorger geht in den Ruhestand. Bei den Inhaftierten der Justizvollzugsanstalt Vechta war der Pastor auch als Schachgegner und Gesprächspartner beliebt.
Klaus Esslinger | 13.04.2023
Verabschiedung in der Justizvollzugsanstalt: (von links) Pastor Dirk Range, Anstaltsleiter Dr. Manfred Krohn, Kreispfarrerin Martina Wittkowski, Pastorin Angelika Menz, Bischof Thomas Adomeit und Pastorin Julia Neuschwander. Foto: Esslinger
Rund 100 Personen hatten sich in der Kirche in der Justizanstalt (JVA) für Jungtäter, darunter auch Gefangene, versammelt, um bei der Verabschiedung des evangelischen Gefängnisseelsorgers Dirk Range durch Oldenburgs Bischof Thomas Adomeit dabei zu sein. Die Verabschiedung erfolgte in einem feierlichen Gottesdienst mit anschließendem weltlichen Teil, bei dem Runge mit guten Wünschen bedacht wurde. "Jetzt bist Du frei", war nur einer von nicht so ernst gemeinten Abschiedswünschen. Der Verabschiedete selbst war nicht nur aktiver Teilnehmer des Lohner Kammerorchesters, sondern hielt auch die Predigt im Gottesdienst. Bischof Adomeit, der Pastor Dirk Range eine Urkunde für den Ruhestand überreichte, verwies in seiner Würdigung auf das seelsorgliche Leben des künftigen Ruheständlers, der 38 Jahre im Dienst der evangelischen Kirche stand und machte deutlich, dass Kunst, Kultur und Musik stets im Vordergrund seiner seelsorglichen Arbeit gestanden habe. Seine Arbeit in Schönemoor, Lohne und als beliebter Seelsorger in der Vechtaer Justizvollzugsanstalt, der nicht nur mit den Gefangenen Gottesdienste feierte, sondern auch in Gesprächskreisen und Gruppen, beispielsweise in der Schachgruppe, fand große Anerkennung bei den Gefangenen. Das machten auch drei der Insassen in einem Gruß- und Abschiedswort deutlich. Kreispfarrerin Martina Wittkowski fand freundliche und lobende Worte über den Seelsorger und bezog in ihren Dank auch auf Wiebke Range, die noch in Damme evangelische Pastorin ist, mit ein. Anstaltsleiter Dr. Manfred Krohn ging in seinen Dank an Pastor Dirk Range auch auf die Schwierigkeit ein, die es für die kirchlichen Seelsorger im Gefängnis aus Sicherheitsgründen gebe und geben müsse. Da immer nur 25 Insassen an dem Gottesdienst teilnehmen durften, habe Range einfach zwei Gottesdienste nacheinander abgehalten. Besonders die Weihnachtsgottesdienste seien auch für die Gefangenen hilfreich gewesen. Das Wichtigste für den kirchlichen Seelsorger in der Anstalt sei gewesen und sei es immer noch, dass vor allem die Insassen immer gewusst hätten, dass die Gespräche mit den Pastoren die Mauern nicht verlassen hätten. Nach einigen Gruß- und Dankesworten fand in der Anstaltskirche noch ein gemütliches Beieinander bei Kaffee und Kuchen statt.Gespräche verließen nie die Mauern der JVA
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