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Diebstahl und Autorennen mit der Polizei: 33-Jähriger geht in Haft

Der Mann aus Bremen ist mit einem Komplizen in Vechta auf Diebestour. Die Flucht vor den Ordnungshütern endet mit einem Unfall.

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Symbolfoto: dpa

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Wegen Diebstahls und weil er sich mit der Polizei ein Rennen auf der Hansalinie geliefert hatte, ist jetzt ein 33-Jähriger aus Bremen vom Strafgericht des Amtsgerichtes Vechta zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten verurteilt worden. Außerdem wurde die Fahrerlaubnis für ein Jahr entzogen. Die Strafe wurde nicht zur Bewährung ausgesetzt, da der Angeklagte noch unter Bewährung stand und vier Vorstrafen fast gleichen Inhalts aufzuweisen hatte.

Der Verteidiger des Mannes kündigte direkt an, in Berufung gehen zu wollen. Denn sein Mandat bestreitet eine Tat: Bei dem Autorennen mit der Polizei will er nicht am Steuer gesessen haben. Der junge Algerier gab den Diebstahl allerdings zu.

Im Rossmann fiel das diebische Duo auf

Die Vorgeschichte: Am 30. Mai 2022 waren der Angeklagte und ein Unbekannter in der Vechtaer Innenstadt unterwegs. Es sollte wohl auf Diebestour gehen. Mit dabei hatte das Duo nämlich eine speziell präparierte Tasche, gern auch „Klautasche“ genannt. Diese ist so ausgekleidet, dass der Türalarm nicht auslöst. 

Bei einer Drogerie in Vechta steckten die Männer dann Parfüm im Wert von 1132 Euro ein. Eine Videokamera zeichnete die Diebestour auf; im Gericht wurde der Film gezeigt. Beim Herausgehen konnte dann eine Verkäuferin die Tasche mit dem Diebesgut an sich reißen. Die beiden Männer verließen den Laden und fuhren mit einem Seat Ibiza davon.

Die Polizei leitete sofort eine Fahndung ein. Ein Bakumer Polizeibeamte hatte den „siebten Sinn“ und wartete in Harme auf das Fluchtfahrzeug. Das kam und fuhr auf die Hansaline – bei Cloppenburg dann wieder runter von der Autobahn und gleich wieder drauf. Zwischen Tempo 160 und 190 zeigte zwischenzeitlich das Tacho. Es ging von der linken Spur quer über drei Spuren bis auf den Seitenstreifen. Gefährlich war das auch für die folgenden Polizeibeamten und andere Autofahrer, die zu diesem Zeitpunkt unterwegs waren.

Wer saß am Steuer?

In Ahlhorn verließen die Diebe die Autobahn. Es kam mit einem anderen Streifenwagen im Bereich des Fleischunternehmens Heidemark zu einem Unfall. Die beiden Männer flüchteten.

Aber wer saß am Steuer? Der 33-Jährige oder sein unbekannter Komplize? Der wichtigste Zeuge, der Bakumer Polizeibeamte, war sich sicher: Es sei der Angeklagte. Auch ein Vechtaer Kriminalbeamte konnte in dem verlassenen Auto Spuren sichern, die vom Landeskriminalamt ausgewertet wurden.

Die Staatsanwältin wertete die Aussage, den Diebstahl begangen zu haben, das Autorennen jedoch nicht, als reine Schutzbehauptung. Es sei das Auto des 33-Jährigen gewesen. Der Polizeibeamte habe ihn klar erkannt. Die Verwechslungsgefahr mit dem Angeklagten, der immerhin 1,98 Meter misst, sei klein. „Ich habe keine Zweifel, dass der Angeklagte der Fahrer war, der sich das Rennen mit der Polizei unter einer lebensgefährlichen Fahrweise gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern begangen hat ,“ so die Vertreterin der Anklage. Sie beantragte eine Freiheitsstrafe von 6 Monaten. Der Bremer Verteidiger forderte wegen des Diebstahls eine Geldstrafe und plädierte für die Anklage wegen der Fluchtfahrt Freispruch. Der Polizeibeamte habe von einem Foto des Angeklagten auch auf die Täterschaft geschlossen.

Die Strafrichterin verwies auf die klaren Videos und die Aussagen der Zeugen. Sie verurteilte den 33-Jährigen zu einer Freiheitsstrafe von 6 Monaten und auf die Einbeziehung der Fahrerlaubnis von einem Jahr. Der Verteidiger legte sofort das Rechtsmittel der Berufung ein.

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