Die Zombies sind los
Kolumne: Die Generation Z zeigt's Ihnen – Der Landkreis Vechta ist einer der sichersten Orte in einer Zombie-Apokalypse. Aber was bedeutet das in der Praxis?
Ella Wenzel | 04.09.2023
Kolumne: Die Generation Z zeigt's Ihnen – Der Landkreis Vechta ist einer der sichersten Orte in einer Zombie-Apokalypse. Aber was bedeutet das in der Praxis?
Ella Wenzel | 04.09.2023
Der Landkreis Vechta hat den 10. Platz erreicht. Juhu! Wofür? Dafür, dass wir im Falle einer Zombie-Apokalypse so sicher sind. Diese beruhigende Untersuchung hat das Immobilienportal Rentola durchgeführt. Die Macher haben die Daten des Statistischen Bundesamts ausgewertet. Berücksichtigt wurden die Faktoren Verletzlichkeit, Verstecke, Vorräte, Mobilität und Sicherheit. Es ist schön zu wissen, dass wir sicher wären, aber mich bewegt seit dem Erscheinen der Studie eine Frage: Was ist denn nun mit uns in einer Zombie-Apokalypse? Gehen wir die Sache mal praktisch an. Die Zombies sind also los. Da stellt sich sofort die Frage „Wo?“. Sie brauchen einen Ort, an dem sie überraschend angreifen können. Im Norden könnte es nicht losgehen. Die Zombies würden wegignoriert werden. Grimmig guckender Typ, der keine Lust auf Gespräche hat? Alltag halt. Standard sind Zombies auch in den Großstädten Deutschlands. Man schaue sich nur an den Hauptbahnhöfen um. Sollten sie im Süden anfangen, bleiben sie da nicht lange. Da sind die Mieten zu hoch. In dem Fall hätten wir viel Zeit, uns vorzubereiten. Zombies laufen langsam, Bayern ist weit weg. Viel wahrscheinlicher ist aber ein Start in Nordrhein-Westfalen. Mit gleich drei Platzierungen in den Top 10 der unsichersten Städte wird da die Post abgehen. Die Zombies werden dort durchmarschieren, als wäre das Bundesland ein All-you-can-eat-Buffet. In Gelsenkirchen ruhen sie sich dann kurz aus – da sieht’s schließlich aus, als wären die Zombies schon dagewesen – und dann geht es weiter zu uns. Nun spielt die Jahreszeit für uns eine Rolle. Die Schützenfestsaison, die fünfte Jahreszeit in Damme sowie die Zeiten des Stoppelmarkts und des Cityfests sind taktisch vorteilhaft. Wir können einen feinen Schachzug ausspielen und die Zombies verwirren. Wir feiern normal und sie sind verunsichert – „Sind hier schon Zombies oder sehen die immer so aus?“. Außerhalb der 24/7-Party-Zeiten sieht es für uns schlechter aus. Nächste Frage: Wie attraktiv ist das OM für Zombies? Also schön ist es an einigen Stellen, nett sind wir meistens auch. So toll wir aber auch sind, es gibt einen Makel: Wir stinken. Es liegt das "Eau de Landwirtschaft" in der Luft. Ob Zombies den Geruch von Gülle mögen oder nicht, ist noch nicht bekannt. Wir sollten sicherheitshalber auf Bio-Landwirtschaft umstellen und weniger Gülle verwenden – nur für den Fall der Fälle. Dann fehlt nur noch eine Kategorie, die mir in der Studie gefehlt hat: Geschmack. Zombies essen bekanntlich Gehirne. Ich würde ja jetzt gerne tief liegende Witze reißen, aber tatsächlich sind wir ja alle nicht dumm. Unsere Schüler schneiden ganz gut ab und die meisten haben auch einen Job, in dem sie ihr Gehirn täglich benutzen. Damit sind wir laufende 5-Sterne-Mahlzeiten. Gut für unser Selbstbewusstsein, schlecht für unser Überleben. Insgesamt stehen wir bis jetzt neutral da. Es ist so, wie es immer ist – es kommt auf die Erfahrung an. Und da punkten wir. Erfahrungen mit Zombies machen wir regelmäßig. An so einem komischen Ort sind mir letztens noch tausende begegnet. Westerheide hieß das da, glaube ich. Schnapsleichen hin oder her, wir sind einfach top vorbereitet. Jedes Dorf hat Jäger und auch die Schützen können theoretisch schießen – oder zumindest ein Gewehr halten und gefährlich aussehen. Aber am allerwichtigsten ist ja eigentlich nur eins: Wie sicher fühlen wir OMler uns, was eine Zombieapokalypse angeht? Ich hab mich mal in meinem Umfeld umgehört und die Antwort war einstimmig. „Bitte hör auf, mir so komische Fragen zu stellen.“"In Gelsenkirchen ruhen sie sich dann kurz aus – da sieht’s schließlich aus, als wären die Zombies schon dagewesen – und dann geht es weiter zu uns."
Zur Person:
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