Die wichtigen ersten Worte: Mama, Papa und ganz viel Popo
Kolumne: Wenn Kinder das Sprechen lernen, sorgt das bei den Eltern für viel Freude – und manche befremdliche Situation.
Aaron Dickerhoff | 13.02.2023
Kolumne: Wenn Kinder das Sprechen lernen, sorgt das bei den Eltern für viel Freude – und manche befremdliche Situation.
Aaron Dickerhoff | 13.02.2023
Ach, es ist doch schön, wenn das Kind so langsam das Sprechen lernt. Die ersten Worte bleiben den glücklichen Eltern noch lange in Erinnerung. Unsere Kleine wirft auch schon seit mehreren Monaten mit den ersten Begriffen um sich. „Mama“ oder „Papa“ gehören natürlich zum Repertoire, auch wenn die Worte nicht immer ganz zielgenau eingesetzt werden. Ein „Ja“ kommt ihr auch locker über die Lippen und das lang gezogene „daaaaa“ zeigt uns oft genug, was genau sie gerade möchte. Für die Kommunikation untereinander ist das schon Gold wert. Aber es gibt natürlich auch noch viele Fantasiebegriffe oder Wörter, deren Bedeutung man nur erahnen kann. Früher habe ich nur immer abgewunken, wenn Eltern mit voller Überzeugung ihrem Kind antworteten, das einen Schwall unidentifizierbaren Gebrabbels ausgestoßen hatte. Mittlerweile bin ich selbst einer dieser Blender. Im Zweifelsfall einfach nicken, „ja“ sagen oder den Wasserbecher reichen. Irgendwas davon wird es schon gewesen sein. Und wenn nicht? Dann muss das halt die Mama regeln. Für unsere Tochter waren eine Zeit lang alle Spielfiguren mit Armen und Beinen eine Puppe, egal ob es wirklich eine Puppe war oder ein Plüschtier. Mittlerweile gilt der Begriff nur noch für ihren liebsten Teddybären. Die Aussprache gelingt ihr aber bis heute nicht richtig, sodass immer nur ein „Popo“ dabei herauskommt. Das ist im Grunde ja nicht so wild. Aber natürlich nehmen wir diesen Ausdruck an, sprechen nicht mehr von ihrem Teddy, sondern wie selbstverständlich von Popo. Der Begriff ist mittlerweile ein Name geworden. Der Popo muss mit ins Bett, zur Tagesmutter oder zu Oma und Opa. Ohne ihn geht nichts mehr. Dadurch entstehen auch immer wieder Momente, in denen mir selbst auffällt, dass die eigenen Aussagen merkwürdig klingen. Das ständige „Wo ist denn der Popo?“, mag vielleicht noch irgendwie gehen. „Oh nein, hast du deinen Popo liegen gelassen“, wirkt auf Außenstehende schon merkwürdiger. Mittlerweile verteilt das Töchterchen aber auch gerne Küsschen. Und ein lautes „Igitt, der Popo ist ja schon ganz nass von den ganzen Bussis“, klingt im Nachhinein auch für mich ziemlich befremdlich. Gerade beim Einkaufen im vollen Supermarkt gibt es da den einen oder anderen schiefen Blick von den Mitmenschen. So ist das halt mit kleinen Kindern. Da bleiben solche manchmal etwas peinlichen Situationen nicht aus. Das gehört dazu und sorgt für nette Anekdoten, mit denen man seine Kolumne füllen kann. Ich sollte unserer Tochter also eigentlich dankbar sein. Trotzdem werde ich es ihr irgendwann heimzahlen. Ich gebe ihr noch 10 Jahre, dann werde ich singend und pfeifend mit ihr durch die Supermärkte schieben und richtig uncool sein. Der Popo ist bis dahin hoffentlich kein Thema mehr.„Mittlerweile bin ich selbst einer dieser Blender.“Aaron Dickerhoff
Ohne Popo geht nichts mehr
„Und ein lautes ‚Igitt, der Popo ist ja schon ganz nass von den ganzen Bussis‘, klingt im Nachhinein auch für mich ziemlich befremdlich.“Aaron Dickerhoff
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