Die neue Kita in der Wiek soll im August 2023 öffnen
Dinklages Bürgermeister Carl Heinz Putthoff ist beim Zeitplan nach wie vor guter Dinge. Doch es gibt eine Herausforderung: Gibt es überhaupt genug Personal, um die Kinder zu betreuen?
So soll die neue Kita in der Wiek aussehen. Grafik: Thalen Consul
Es war nass-kalt am Donnerstagnachmittag in Dinklage. Doch auf einer Baustelle in der Wiek war die Stimmung trotz des mäßigen Wetters gut. Denn: Beim Bau der neuen Kindertagesstätte direkt neben dem Freibad geht es voran. Der Rohbau steht, bald arbeiten hier auch Fliesenleger, Maler und Schlosser. Vertreter aus Politik, Verwaltung und Kirche nutzten jetzt die Gelegenheit zu einem Baustellen-Besuch. Dabei setzten Bürgermeister Carl Heinz Putthoff und Dechant Heiner Zumdohme als Vertreter der katholischen Kirche auch den symbolischen Grundstein inklusive einer Zeitkapsel (mit der aktuellen OV-Ausgabe und Bauunterlagen) in das Mauerwerk.
"Bis zum Sommer" sollen die Arbeiten laut Maike Winter vom Planungsbüro Thalen abgeschlossen sein und die dann 6. Kita in der Burgwaldstadt eröffnen. Auf ein genaues Datum wollte sich die Architektin nicht festlegen. Doch Bürgermeister Carl Heinz Putthoff ("Das ist heute ein guter Tag für Dinklage") ist guter Dinge, dass die Bildungseinrichtung zum 1. August 2023 öffnet. In der Kindertagesstätte in der Wiek finden dann künftig 123 Kinder Platz, aufgeteilt in 3 Regelgruppen, 2 Krippengruppen und einer Integrationsgruppe.
Setzten den symbolischen Grundstein in das Mauerwerk: Bürgermeister Carl Heinz Putthoff (links) und Dechant Heiner Zumdohme. Foto: Böckmann
Die neue Einrichtung ist auch dringend nötig, denn die Not an Kita-Plätzen in Dinklage ist nach wie vor groß. Aktuell fehlen theoretisch bis zu 110 Krippen- und Kindergartenplätze – für 50 Kinder gibt es aktuell keinen Platz, 60 Eltern haben ihren gesetzlichen Anspruch nicht geltend gemacht. Die neue Kita in der Wiek wird aber kaum oder vielleicht auch gar keine neuen Plätze schaffen. Weil dann nämlich Notgruppen aufgelöst werden sollen. Und weil es eben Kinder gibt, die derzeit nirgendwo untergebracht werden können. Bürgermeister Carl Heinz Putthoff betonte daher einmal mehr: "Wir müssen uns auf den Weg zu einer 7. Kita machen, damit wir unseren gesetzlichen Anspruch erfüllen."
Die Not an Kita-Plätzen ist ein Problem. Doch es gibt noch weitere. Wer soll eigentlich die vielen Kinder in Dinklage, was Zumdohme als "Auszeichnung für die Stadt" bezeichnete, künftig betreuen? Das bereite ihm "allergrößte Sorgen", räumte der Pfarrverwalter ein. Für die Kita-Leitung gibt es mindestens ein halbes Dutzend Bewerbungen. Die Ausschreibung für die rund 15 Stellen im pädagogischen Bereich wird indes noch folgen.
Es werde eine riesige Herausforderung für die Zukunft, Personal zu finden, glaubt Zumdohme. "Die Mitarbeiter kommen nicht zu uns, wir müssen auf das Personal zugehen." Zuletzt habe es auf jede Stellenausschreibung jeweils nur eine Bewerbung gegeben, verriet Zumdohme. Dabei sei das Oldenburger Land im Gegensatz zu Großstädten noch in einer verhältnismäßig guten Situation mit Blick auf die Stellen, die besetzt werden können.
Viel Platz: Im Süden des Grundstücks, also Richtung Tennisplätze, sind zwei Spielzonen vorgesehen – jeweils eine für die Krippen- und die Regelkinder. Grafik: Thalen Consult
Es gab aber auch gute Nachrichten am Donnerstagnachmittag. Die taxierten Kosten von 5,23 Millionen Euro bewegen sich aktuell noch im Rahmen. Die Kindertagesstätte wird im KfW-40-Standard gebaut (ursprünglich war ein KfW-55-Standard geplant). Es gibt KfW-Förderungen in Höhe von exakt 292.746 Euro. Die Stadt hatte zunächst mit höheren Zuschüssen gerechnet, dann fiel jedoch ein KfW-Fördertopf weg. Außerdem gibt es noch diverse Fördermittel von Bund, Land und Landkreis in Höhe von 831.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt Dinklage beträgt demnach also rund 4,1 Millionen Euro.