In der Kindertagesstätte und Krippe läuft die Kommunikation nun digital über die Anwendung "KiKom". Die Leiterin der Kita, Christiane Rießelmann, ist glücklich über das Ende der Zettelwirtschaft.
Freut sich, dass die App so gut angenommen wurde: die Leiterin der Kindertagesstätte "Die großen Strolche", Christiane Rießelmann. Foto: E. Wenzel
In der Kindertagesstätte steht ein Termin an: Die Kinder machen einen Ausflug. Der nächste Schritt ist klar: Die Kleinen bekommen einen Zettel mit nach Hause, damit die Eltern informiert werden. Dann werden die Daumen gedrückt, dass das Stück Papier bei den Erziehungsberechtigten überhaupt ankommt. Für diese Zettelwirtschaft haben die Kindertagesstätte "Die großen Strolche", sowie die Kinderkrippe "Die kleinen Strolche" eine Lösung gefunden: die KiKom-App.
Die App ermöglicht eine einfachere und schnellere Kommunikation mit den Eltern. Die Idee hat die Leiterin der Kindertagesstätte, Christiane Rießelmann, an die Einrichtung gebracht. Bei ihrem letzten Arbeitgeber habe sie sich schon für eine Kommunikations-App eingesetzt. Die Idee nahm sie mit an ihre neue Stelle in Lohne. Dort wurde sie unter anderem von der Leiterin der Kinderkrippe, Anne Niemann, begrüßt. Im Oktober letzten Jahres testeten die Mitarbeiterinnen und der Elternbeirat die Anwendung in einer Probephase. Im November wurde die App dann in beiden Einrichtungen des Vereins "Die kleinen Strolche e.V." offiziell eingeführt.
Die App ist so aufgebaut, dass die Eltern nach der Anmeldung das Logo der jeweiligen Einrichtung sehen und eine Übersicht über alle anstehenden Termine haben. Dadurch sei es für die Mitarbeiter leichter, die Eltern auf dem Laufenden zu halten, erklärt Rießelmann. Darüber hinaus könne sie sowie die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Informationen an alle Angemeldeten schicken – und das auch gezielt. So könnte die Erzieherin beispielsweise spezifisch die Angehörigen der Vorschulkinder anschreiben, wenn es um einen Ausflug zu einer Schule geht. Auch könnten die Gruppenleiterinnen nur ihre Gruppe anschreiben beziehungsweise einzelne Kinder. Können die Erziehungsberechtigten eines Kindes kein Deutsch, übersetzt die App die Nachricht.
Große wie auch kleine Strolche sind jetzt digital unterwegs: Die Leiterin der Kindertagesstätte „Die großen Strolche“, Christiane Rießelmann, zeigt, was die App alles kann. Foto: E. Wenzel
Schön sei auch, findet Rießelmann, dass über die Anwendung Fotos und andere Medien mit den Familien der Kinder geteilt werden können. Das sei auch aus Datenschutzgründen besser als zuvor. Ein Versenden von Fotos über WhatsApp oder ähnliche Anwendungen sei in der Hinsicht bedenklich, in der App sei die Kommunikation sicher – sie läuft über eine Art Intranet.
Fast alle Erziehungsberechtigten nutzen die App
Steht ein Termin an, zum Beispiel eine eintägige Schließung der Einrichtung, werden die Eltern einen Tag vorher durch die App daran erinnert. Dazu können sich die Eltern die Termine direkt aus der App in ihren persönlichen Kalender ziehen. Wer sich nicht anmelden möchte, verpasst aber nichts, versichert Rießelmann. In dem Fall könnten Informationen weiterhin per Zettel oder Telefonat übermittelt werden. Es seien laut der Leiterin bis auf ein paar Elternteile aber fast alle bei der App angemeldet.
Die Anmeldung der 123 Kita-Familien und 40 Krippen-Familien sei unkompliziert gewesen, erklärt Rießelmann. Der Grund: Die App ist kompatibel mit dem Programm Little Bird der Stadt Lohne. Dieses organisiert die Vergabe, Anmeldung und Verwaltung von Kinderbetreuungsangeboten. Außerdem ist das Angebot für die Eltern kostenlos. Auch für die Einrichtungen selber ändere sich finanziell nicht viel. Da die Kosten für das Papier wegfallen, entstünden keine Mehrkosten, erklärt Rießelmann.
Die Erzieherin wirkt zufrieden: Die ersten Monate der Nutzung stoßen auf eine positive Resonanz. Sie habe schon von einigen Eltern gesagt bekommen, dass die App super sei, weil die Kommunikation so schnell ablaufe. Das gefalle auch ihr selbst. "Grundsätzlich ist eine Kita-App gut, weil man die Eltern schnell informieren kann. Das ist gerade jetzt wichtig", meint sie und spielt auf die Corona-Pandemie an. Nebenbei spare das Verfahren Papier und Zeit. Und: Die Mitarbeiter können sich sicher sein, dass ihre Nachrichten auch bei den Eltern ankommen. Darüber hinaus können auch alle Angestellten direkt mit den Adressaten kommunizieren und müssen nicht den langen Weg über die Verwaltung oder das Kind gehen.
In Zukunft sollen auch die Eltern Informationen in die App stellen können
Neue Anregungen gab es auch schon: Die Eltern wünschten sich, dass auch sie Informationen in die App stellen können, teilt Rießelmann mit. Das stehe als Nächstes an. Dann könnten die Erziehungsberechtigten zu festen Zeiten zum Beispiel melden, dass ihr Kind krank ist und für einen Tag zu Hause bleibt. Auch könne sie sich andere Erweiterungen vorstellen – die App werde immer weiterentwickelt. Sei eine Veränderung möglich, würden sich die Mitarbeiter der Einrichtungen beraten, ob eine Übernahme sinnvoll wäre.
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