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Die Gemeinde Holdorf feiert ihren 195. Geburtstag am Ehrentag

Die Kommune kann auf eine eindrucksvolle Geschichte zurückblicken. Nun wird zum Geburtstag ein Granit-Findling am geografischen Gemeindemittelpunkt eingeweiht.

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Ausgelassene Feier: zum 195. Geburtstag Holdorfs trafen sich die Gemeindemitglieder am Ortsmittelpunkt um einen Ehrenstein einzuweihen. Foto: Jan Röttgers

Ausgelassene Feier: zum 195. Geburtstag Holdorfs trafen sich die Gemeindemitglieder am Ortsmittelpunkt um einen Ehrenstein einzuweihen. Foto: Jan Röttgers

„Happy Birthday, Holdorf!“ Ihren 195. Geburtstag hat am Freitag (20. Mai) die Gemeinde Holdorf gefeiert. Bürgermeister Dr. Wolfgang Krug hatte dazu zum geografischen Mittelpunkt der Gemeinde eingeladen (bei 8 Grad, 7 Minuten und 27,68 Sekunden östlicher Länge und 52 Grad, 34 Minuten 19,72 Sekunden nördlicher Breite). An der „außergewöhnlichen Stelle“ am Heideweg wurde im Beisein geladener Gäste aus Rat und Verwaltung ein Ehrenstein enthüllt, um so der Geschichte der Gemeinde zu gedenken. Dr. Krug versicherte, dass „das Geburtstagskind Holdorf blüht und gedeiht“.

Den neuen Ehrenstein zieren die Geo-Daten des geografischen Gemeindemittelpunktes sowie das Wappen der Gemeinde. „Es ist ein Granit-Findling, der bei der letzten Eiszeit aus dem heutigen Schweden zu uns gekommen ist“, sagte der Bürgermeister gegenüber dieser Zeitung. Holdorf sei im wahrsten Sinne des Wortes „steinreich“: „Überall lassen sich auch noch heute Findlinge im Gemeindegebiet entdecken!“, erklärte dazu Dr. Krug. Er äußerte den Wunsch für „sein“ Holdorf, „mit Unternehmergeist und Heimatliebe gemeinsam auch in die Zukunft zu schauen“.

Holdorf erhielt im Mai 1827 ihre Selbständigkeit

Der emeritierte Pfarrer Helmut Middendorf weihte den Stein ein und gab ihm Gottes Segen. Er erinnerte, dass „der Glaube neu belebt werden“ müsse. Anschließend fanden eine Kaffeetafel und als Ausklang eines besonderen Tages ein gemeinsames Abendessen im Hotel zur Post an der Großen Straße statt. „Feste schaffen und Feste feiern“, gab Bürgermeister Dr. Krug die Devise zum Geburtstagskuchen aus. Zur Geschichte der Gemeinde Holdorf: Am 12. Mai 1827 wurde dem damaligen „Kirchspiel Holdorf“ die Selbstständigkeit erteilt. Das war die „Geburtsstunde“ der heutigen Gemeinde. Funde von Steinwerkzeugen im Gemeindegebiet und das Großsteingrab in Gramke, was sich auf 2500 bis 1500 v. Chr. rückdatieren lassen, zeugen von frühester Siedlung in der Jungsteinzeit und Bronzezeit. Weitere Grabhügel in der Bauerschaft Handorf datieren auf 1500 bis 800 v. Chr.

Um 800 gründet sich unter der Landeshoheit des Bischofs von Osnabrück das „Kirchspiel Damme“, zu dem Neuenkirchen, Vörden und Steinfeld, aber auch Holdorf gehörten. Die erste urkundliche Nennung des Namens „Holthorpe“ – das heutige Holdorf – lässt sich auf den Osnabrücker Dompropst Lentfried urkundlich in das Jahr 1188 zurückverfolgen. Dem Gemeindemotto „Lebendig, dem Mitmenschen zugewandt, zukunftsorieniert!“ entsprechend habe die Gemeinde stets die Gunst der jeweiligen Stunde genutzt, erinnerte Dr. Krug.

Als wichtige Infrastrukturmaßnahmen lassen sich 1899 die Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Lohne über Holdorf nach Neuenkirchen und 1900 nach Damme benennen. 1927 gründeten sich als 1. industrielles Unternehmen die „Milchwerke Bermes“. Die Autobahn „A1-Hansalinie“ mit der Anschlussstelle Holdorf wurde 1968 freigegeben, erinnerte der 1. Vorsitzende des Heimatvereins Bernhard Echtermann an diese bedeutsame Entwicklung.

Enthält die geografischen Daten der Gemeinde: der Ehrenstein am Ortsmittelpunkt. Foto: RöttgersEnthält die geografischen Daten der Gemeinde: der Ehrenstein am Ortsmittelpunkt. Foto: Röttgers

Der Rat der Gemeinde Holdorf besteht im Jubiläumsjahr aus 20 Ratsfrauen und Ratsherren, von denen die CDU 9, die SPD 5, die Interessengemeinschaft Holdorf (IGeHo) 4 Mandatsträger, die AfD und FDP je 1 stellen. Seit 2004 ist Dr. Wolfgang Krug als Parteiloser an der Spitze der Kommunalverwaltung tätig.

In 5 Jahren ist das 200-jährige Jubiläum

Das Wappen der Gemeinde zeigt einen roten Haspelradkranz auf goldenem Grund, was ein typisches Gerät der bäuerlichen Heimindustrie verkörpert. Die Arbeit mit einer Haspel am Webstuhl soll in früheren Jahren besonders in der Gemeinde Holdorf als Heimarbeit praktiziert worden sein.

„Den 20. Mai 2027 bitte schon mal im Kalender vormerken!“, riet Dr. Krug außerdem. Das „runde“ Jubiläum zum 200. Geburtstag in 5 Jahren werde dann natürlich groß gefeiert, versicherte der Bürgermeister, der dann „mindestens als Gast“ auch wieder dabei sein werde.

  • Info: Mehr zur Gemeinde Holdorf: www.holdorf.de.

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