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Die ewigen Könige des Lohner Integrationsthrons

Heidi Rolfes und Hannes Bredehöft regieren schon seit mehr als 1000 Tagen. Ihre Nachfolger werden das 25. Schützenkönigspaar der Integrationsgruppe. Was steckt hinter der Gruppe?

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Feiern gerne: Hannes Bredehöft und Heidi Rolfes wollen die letzten Wochen als Schützenkönige in Lohne genießen. Foto: J. Scholz

Feiern gerne: Hannes Bredehöft und Heidi Rolfes wollen die letzten Wochen als Schützenkönige in Lohne genießen. Foto: J. Scholz

Heidi kann immer feiern, tanzen und lachen. Die Lohnerin Heidi Rolfes ist die geborene Schützenkönigin. Als diese wird sie auch in die Geschichtsbücher eingehen. Denn: Die 47-jährige Rolfes regiert den Lohner Integrationsthron seit mehr als 1000 Tagen zusammen mit ihrem König Hannes Bredehöft.

Auf den Thron der Integrationsgruppe beim Schützenfest wollte Rolfes immer. "Heidi hat so lange gewartet, dass sie Schützenkönigin wird", sagt Martin Nordlohne. Nordlohne ist das Gesicht hinter dem Integrationsthron, der seit 1996 zum Lohner Schützenfest gehört. Jedes Jahr bilden das Königspaar eine Person ohne und mit Behinderung. Ob König oder Königin – das wechselt jährlich. Die Personen stammen aus der Integrationsgruppe, die seit 1983 besteht.

Im Jahr 2019 trafen Rolfes und der damals 15-jährige Schüler Bredehöft ins Schwarze. Die anschließende Regentschaft haben die beiden sich sicherlich anders vorgestellt. Keine Feiern und keine Treffen aufgrund der Corona-Pandemie waren angesagt. 2020 und 2021 gab es kein Schützenfest in Lohne. Den ewigen Königen blieb nicht viel übrig, als zu warten.

Steht hinter der Integrationsgruppe: Martin Nordlohne. Foto: J. ScholzSteht hinter der Integrationsgruppe: Martin Nordlohne. Foto: J. Scholz

Zur Integrationsgruppe Lohne gehören etwa 40 aktive Mitglieder

Auf der Arbeit oder im Wohnheim habe Rolfes immer stolz erzählt: "Ich bin Königin". Doch was macht eine Königin ohne ein Schützenfest? Normalerweise trifft sich die Integrationsgruppe alle 14 Tage donnerstags. Es geht ins Restaurant oder auch mal zu Ikea. Etwa 40 Lohnerinnen und Lohner mit Behinderung und ohne sind dabei – und zwar aller Altersklassen. "Wir pfeifen auf den Altersunterschied", betont Nordlohne. Er selber ist 56 Jahre alt.

Jeder und jede ist in der Gruppe willkommen. Wichtig ist: Alle haben Spaß. Über die Jahre seien so viele Freundschaften und sogar Ehen entstanden, verrät Nordlohne. In den vergangenen 2 Jahren war die Integrationsgruppe laut Nordlohne im Winterschlaf. "Wir müssen da endlich wieder rauskommen", sagt er.

Das Königspaar war nicht ganz im Winterschlaf. 2021 hat die Gruppe ein kleines Schützenfest im Garten von Nordlohne gefeiert. Den Ehrentanz haben Rolfes und Bredehöft noch gekonnt, erzählen beide lachend. "Nur das Winken muss Heidi noch mal üben", sagt Bredhöft. Vor einigen Wochen wurde "1000 Tage Königspaar" gemeinsam mit dem Lohner Schützenkönigspaar gefeiert. Endlich wieder feiern.

Im Jubiläumsjahr soll das Königspaar von 1996 mitfeiern

In diesem Jahr soll im Juli das Lohner Schützenfest stattfinden. Das bedeutet: Bei den Integrationskönigen wird groß geschmückt. Es gibt den Empfang im Rathaus, den Gang in die Kirche oder die Fahrt mit der Kutsche auf den Schützenplatz. Die Vorfreude sei bei Rolfes und Bredehöft groß.

2022 ist für die Integrationsgruppe ein besonderes Jahr, denn es wird der 25. König und seine Königin ausgeschossen. "Wir müssen uns noch schnell überlegen, wie wir dies Jubiläum feiern können", sagt Nordlohne. Mit Blick in seine Unterlagen habe er erst jüngst festgestellt, dass das Jubiläum in diesem Jahr schon ansteht. Ein erster Plan steht: Das erste Königspaar von 1996, Mark Medzech und Dagmar Meyer, soll in diesem Jahr mitmarschieren.

Im November plant die Integrationsgruppe wieder ihre "Total-Normal-Show", also eine Art Karaoke-Show. Zudem denken die Verantwortlichen über eine Chronik passend zum 40-jährigen Jubiläum 2023 nach. Mit Blick in die Zukunft hofft Nordlohne auf mehr Mitstreiter für die Integrationsgruppe. "Alle profitieren davon", sagt er. Er selber wolle bis zum Lebensende mit dabei sein. Es gehe nicht mehr ohne.

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