Nicht auf „große Lösungen“ und das Schaffen von offiziell ausgewiesenen Wanderwegen in Löningen warten, sondern einfach mit einer Initiative für alle Interessierten starten: Das haben sich Angela Brundiers, der Böener Gastronom Werner Lüdeke-Dalinghaus und Caroline Sibbel gemeinsam mit den Verantwortlichen des Heimatvereins auf die Fahnen geschrieben.
„Wir haben uns vorgenommen, erst einmal niedrigschwellig anzufangen“, betont Caroline Sibbel. Die Initiatoren nennen die beiden bis zu 6 Kilometer langen Routen im Überhäsigen Viertel und in Böen auch nicht „Wanderwege“, sondern „Spazierwege“, obwohl die Bewegung auf den beiden landschaftlich schönen Routen dem Wandern schon sehr nahekommt. Unterstützt durch Infrastruktur und Know-how wird das Trio vom Heimatverein und vom Zweckverband Erholungsgebiet Hasetal, der die Karte für die Strecke durch das Überhäsige Viertel auf seiner Internetseite digital zur Verfügung stellt.
Die UfL-Fraktion im Löninger Stadtrat hatte in der vergangenen Ratsperiode mehrfach einen Vorstoß zum Schaffen von Wanderwegen unternommen, war dabei aber auf eine ablehnende Haltung der Stadtverwaltung gestoßen, die auf die formal vergleichsweise hohen Hürden beim Ausweisen derartiger Strecken und die zwingend notwendige Einbindung in ein größeres Netz über Löningen hinaus verwiesen hatte.
Offizielle Premiere im Überhäsigen ist am 2. April
Für die rund 5 Kilometer lange Wanderung rund um die Schutenmühle haben die Organisatoren eine offizielle, geführte Premiere mit Erläuterungen am 2. April (Samstag) ab 11 Uhr angesetzt. Die Tour startet am Heimathaus und führt unter anderem über den „Gänhauk“ und durch die „Brachtlage“. Dieser erhöht liegende Wald aus Lehm, Ortstein und Wehsand hatte in früheren Zeiten für die Bewohner des Überhäsigen Viertels eine besondere Bedeutung, da er bei Hase-Hochwasser nicht überschwemmt wurde und daher ein Teil der Ernte hier in Sicherheit gebracht werden konnte. Informationen gibt es auch zum früheren Gut Huckelrieden, wo die Stedinger eine Burg mit Kapelle und einer Gräfte besaßen. Die großen Balken der Burg wurden beim Abbruch nach 1800 zu den tragenden Säulen des Löninger St.-Vitus-Kirchendachs.
Im Anschluss wird eine kleine Stärkung im Kulturcafé an der Schutenmühle geboten. Weitere Infos und Anmeldung bei Angela Brundiers unter Telefon 05432/803973. Der 2. Spazierweg auf dem Böener Rundweg startet auf der Kreuzung Friedrich-Graepel-Damm/Eschstraße und ist rund 6 Kilometer lang. Dort befindet sich auch die Übersichtskarte zur Orientierung. Sie ist ebenfalls auf der Homepage des Gasthofs Lüdeke-Dalinghaus unter www.luedekedalinghaus.de zu finden. Wenn der Parkplatz in den Bunner Fuhren in unmittelbarer Nähe der Reithalle genutzt wird, ist die Tour rund 1 Kilometer länger.
Altarme und Heckenkölke sind zwei der Attraktionen
Die Route ist durch graue Kunststoffpfähle mit einem orangefarbenen Ring gekennzeichnet und hat ebenfalls einige Besonderheiten. Erlebt werden kann unter anderem der ursprüngliche, mäandernde Verlauf der Hase mit den erhalten gebliebenen Altarmen und den Heckenkölken, beides heute wunderschön gelegene Reviere der Angler und eine der schönsten Ecken Löningens. Durchs „Böener Karussell“, einmal Schauplatz der Deutschen Meisterschaften in der Vielseitigkeit, mit dem Naturschutzgebiet „Bunner Masuren" am Horizont lädt das „grüne Klassenzimmer“ mit seinen Infotafeln zum Verweilen ein.