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Die Bahn und das Fahrrad

Meine Woche: Vom Reisen mit und ohne Fahrrad in und durch Deutschland.

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Die Woche im Schnelldurchlauf: Am Samstag erscheint die Tochter, die in Berlin studiert, und ist vom Osnabrücker Hauptbahnhof abzuholen. Dass ihr Zug ein paar Minuten Verspätung hat, gerät ausnahmsweise zum Vorteil, denn die Parkplatzsuche im Parkhaus am Bahnhof stellt sich als aufwändiger als gedacht heraus. Aber so erklimme ich "just in time" den Bahnsteig und nehme den österlichen Besuch in Empfang.

Am Sonntag steht das alljährliche Familientreffen zu Ostern auf dem Programm. Diesmal sogar mit perfektem Frühlingswetter – wer hätte das gedacht nach den ausgiebigen Niederschlägen und niedrigen Temperaturen in den Tagen und Wochen zuvor? Für den Montag steht Arbeit in der Sportredaktion an, eine Reihe von Nachholspielen ist zu "verarzten".

Die Bahn, nicht nur die deutsche, steht mit Fahrrädern auf Kriegsfuß

Nach einem unspektakulären Dienstag (oder soll ich vom Wechsel der Winter- auf Sommerreifen erzählen?) folgt am Mittwoch ein Abstecher zu Rasta Vechta. Der Spitzenreiter der 2. Basketballbundesliga besiegt den Tabellenvorletzten, die Bayer Giants Leverkusen, mühelos.

Vor Kurzem bekam ich Post – mein Stromlieferant meint, mit mir keine Geschäfte mehr machen zu können und kündigt den Vertrag. Mein Versuch am Donnerstag, beim hiesigen Grundversorger für weitere Lieferung zu sorgen, scheitert. Inzwischen geht Kundenkontakt nur noch per Termin, der mir am Freitag die Mittagspause ausfüllt.

So, das war's im Grunde. Tatsächlich eigentlich nicht viel zu erzählen. Aber, Halt: Der Bahnhof am Sonntag, der Frühling am Sonntag lässt Vorfreude auf Ausflüge aufkommen. Am besten mit dem Fahrrad. Das aber in Zusammenhang mit der Bahn ist keine gute Kombi. Vom 1. Mai an gilt das neue Deutschland-Ticket, für das gerade einmal 49 Euro zu berappen sind. Eine schöne Sache, wenn man mit dem Zug pendeln kann, beziehungsweise will.

Aber mal einen spontanen Trip angehen und mit dem Rad andere Gegenden als das Oldenburger Münsterland erkunden, das wird schwierig. Denn: Erstens gilt das Deutschland-Ticket nicht für Fahrräder (für die ist extra zu bezahlen und macht damit das Angebot unattraktiv) und zweitens muss dafür ein Platz reserviert werden. Warum die Bahn nicht in der Lage ist, mehr Kapazitäten vorzuhalten, um Kurzentschlossene mit ihrem Rad zu befördern – ich weiß es nicht. Die Bahn, nicht nur die Deutsche, steht mit Fahrrädern auf Kriegsfuß.

"Ich möchte nicht ins Detail gehen und über Pulsfrequenzen sprechen, daher hier nur das Ergebnis: Es hat nicht geklappt."Ludger Langosch, Sportredakteur

Bei verschiedenen Urlauben in der Vergangenheit musste ich den Fahrradstellplatz Monate im Voraus buchen. Sobald es über Landesgrenzen geht, bin ich als "normaler Ottoverbraucher" komplett raus. Ich entsinne mich an einen kläglich gescheiterten Vorstoß vor einigen Jahren, eine Fahrt nach Danzig mit zwei Erwachsenen und zwei Rädern online erwerben zu wollen. Ich möchte nicht ins Detail gehen und über Pulsfrequenzen sprechen, daher hier nur das Ergebnis: Es hat nicht geklappt.

Das wiederum veranlasste mich, tags darauf eine Deutsche-Bahn-Agentur im benachbarten Lohne aufzusuchen (Fun Fact: Die gibt es schon lange nicht mehr, um Karten für die Bahn an einem Schalter zu kaufen, muss ich den Kreis Vechta verlassen). In der DB-Agentur jedenfalls wurde mir geholfen. Aber selbst die wirklich sehr freundlichen und engagierten Mitarbeitenden dort brauchten eine geschlagene Stunde, um für mich sämtliche Tickets für Personen und Fahrräder zu reservieren.

Das ist zwar – wie gesagt – ein paar Jahre her, aber gebessert hat sich nichts. Und so lasse ich zumindest für Kurztrips die Bahn sein und vertiefe mich wieder in das brillante Knotenpunktsystem im Oldenburger Münsterland und der umliegenden Kreisen, mit dem sich tolle Touren auf vielen noch unentdeckten Strecken abradeln lassen.


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