Die Adolf-Kolping-Schule Lohne richtet zwei neue Ausbildungsberufe ein
Die Berufsschule bildet ab Sommer 2022 angehende Fachinformatiker in den Fachrichtungen Systemintegration und Anwendungsentwicklung aus. Zudem werden Elektroniker für Betriebstechnik beschult.
Zwei Zukunftsberufe an der Adolf-Kolping-Schule: Die Berufsaussichten für Fachinformatiker sind exzellent. Aber auch Elektroniker für Betriebstechnik sind bei den Unternehmen sehr gefragt. Foto: dpa/Gollnow
Um ihr Profil zu schärfen und das Angebot auszubauen, richtet die Adolf-Kolping-Schule in Lohne zum Schuljahr 2022/23 zwei neue Ausbildungsberufe ein. Die Berufsbildende Schule mit gewerblich-technischem Schwerpunkt bildet künftig angehende Fachinformatiker in den Fachrichtungen Anwendungsentwicklung und Systemintegration aus. Außerdem erhalten Auszubildende zum Elektroniker für Betriebstechnik eine ortsnahe Beschulung.
Über die Hintergründe klärte Schulleiter Martin kleine Bornhorst jetzt in einem Pressegespräch auf. Der Vechtaer Kreisausschuss für Schule, Beruf und Kultur hatte der Entwicklung jüngst einmütig zugestimmt. Ein Beschluss im Kreistag gilt als Formsache. Die Anträge liegen dem Regionalen Landesamt für Schule und Bildung bereits zur Genehmigung vor. Diese gilt ebenfalls als nahezu sicher.
Beide Ausbildungsberufe bieten laut kleine Bornhorst exzellente Zukunftsperspektiven. Elektroniker für Betriebstechnik gehören in großen Unternehmen bereits zum Alltag. Außerdem steigt der Automatisierungsanteil in allen Branchen stetig an. Fachinformatiker werden hingegen dort benötigt, wo IT-Systeme im Einsatz sind – also fast überall. Aufgrund der Digitalisierung der Arbeitswelt werden sie auch künftig sehr gefragt sein und haben gute Verdienstaussichten.
Elektroniker für Betriebstechnik sind Generalisten und kümmern sich um viele verschiedene Anlagen: Der Auszubildende Hendrik Günther wechselt eine Zündkerze am Motor für Strom- und Wärmeerzeugung. Foto: dpa/Günther
Der Schulleiter informiert, dass für angehende Elektroniker für Betriebstechnik derzeit noch kein Ausbildungsangebot im Landkreis Vechta besteht. Schüler müssen bislang nach Osnabrück oder Oldenburg fahren. Laut kleine Bornhorst waren mehrere Großbetriebe jüngst mit der Anfrage an ihn herangetreten, ob eine ortsnahe Beschulung der zum Teil noch nicht volljährigen und wenig mobilen Auszubildenden möglich wäre.
Der Dinklager teilt mit, dass die Adolf-Kolping-Schule sowohl über das Personal als auch die Ausstattung verfügt. Die in den Unternehmen genutzte Software für Elektroniker für Betriebstechnik werde bereits in anderen Ausbildungsberufen und Schulformen eingesetzt.
Landkreis muss Gastschulgeld für 82 Schüler zahlen
Beim Fachinformatiker gestaltet sich der Fall etwas anders. Laut kleine Bornhorst hatte der Landkreis Vechta ihn kontaktiert, um zu eruieren, ob es der Berufsschule möglich sei, einen solchen Ausbildungsberuf anzubieten. Hintergrund: Aktuell muss der Landkreis für 82 Schüler Gastschulgeld an die Landkreise Oldenburg und Osnabrück zahlen, weil vor Ort kein Angebot existiert, wie Erster Kreisrat Hartmut Heinen im Kreisausschuss ausführte.
Dass der Bedarf vorhanden ist, bestätigte jüngst eine Kick-off-Veranstaltung, an der mehr als 40 Firmen teilnahmen. "Die Resonanz war äußerst positiv", resümiert kleine Bornhorst. Nach seinen Worten erhoffen sich der Landkreis und die Berufsschule durch die verbesserten Rahmenbedingungen steigende Ausbildungszahlen und qualifizierte Fachkräfte für die Region.
Laut ihrem Leiter verfügt die Adolf-Kolping-Schule über das notwendige Personal, wobei aktuell Neueinstellungen erfolgen. Die Ausstattung ist ebenfalls nahezu vollständig vorhanden.
Info: Mehr zu den neuen Ausbildungsberufen an der Adolf-Kolping-Schule ist online unter www.berufsschule-lohne.de erhältlich. Rückfragen sind per E-Mail an info@berufsschule-lohne.de oder telefonisch unter 04442/9510 möglich.