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"Der Frauentag ist kein Wellness-Tag"

Zum Internationalen Frauentag begrüßen die Cloppenburger Integrationslotsen etwa 70 Gäste. Gemeinsam zeigen sie in diesem Jahr insbesondere Solidarität mit Frauen im Iran und der Ukraine.

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Frauenpower: (von links) Marén Feldhaus, Mina Amiry und Begüm Langefeld bei der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in Cloppenburg.  Foto: Kessens

Frauenpower: (von links) Marén Feldhaus, Mina Amiry und Begüm Langefeld bei der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag in Cloppenburg.  Foto: Kessens

Die Frauen im Iran und in der Ukraine haben im Mittelpunkt der Veranstaltung zum Internationalen Frauentag der Integrationslotsinnen und Integrationslotsen in Cloppenburg gestanden. Etwa 70 Personen, darunter auch Männer, aus verschiedenen Nationen zeigten sich solidarisch mit den Frauen im Iran und in der Ukraine. "Dieser Tag ist unser Tag", begrüßte die Vorsitzende Mina Amiry die Gäste und stellte demütig fest, dass die meisten Anwesenden das Glück haben, hier in einem demokratischen Staat zu leben. "Doch wir müssen den unterdrückten Frauen eine Stimme geben", forderte sie auf: "Energie, Liebe und Mut kann uns dabei helfen."

Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Cloppenburg, Marén Feldhaus, stellte in aller Deutlichkeit die politische Ebene des Tages heraus. "Es geht um Rechte und Gerechtigkeit, denn Frauenrechte sind Menschenrechte und Menschenrechte sind Frauenrechte", sagte sie. Grünen-Politikerin Begüm Langefeld will sich dafür einsetzen, dass der Internationale Frauentag ein Feiertag in Niedersachsen wird. "Dieser Tag ist kein Wellness-Tag", betonte sie.

Eine leidenschaftliche und solidarische Rede hielt die Exil-Iranerin Schura Hosseiny-Grulke. Sie sprach von unvorstellbaren Folterungen, denen die Frauen im Iran ausgesetzt sind und machte auch deutlich, dass sich viele Männer mit den Frauen im Iran solidarisierten.

Frauen berichten von der Situation im Iran und der Ukraine

Die laufende Revolution im Iran sei die erste von Frauen geführte Revolution. "'Frauen – Leben – Freiheit' trifft den Kern der Forderungen", sagte sie. Es ginge nicht mehr nur um das Kopftuch, sondern das Kopftuch sei zu einem Symbol geworden. Im verpflichtenden Tragen des Kopftuches werde die frauenfeindliche Politik der Regierung sichtbar. "Der Iran ignoriert die Frauen, doch nichts macht den Despoten mehr Angst als freiheitsliebende Frauen", sagte sie: "Die Frauen haben eine Flamme entzündet, die niemals erlöschen wird."

Auf die teilweise gefährliche Situation der jesidischen Frauen machte Paradiza Yildiz aufmerksam. "Wir dürfen nicht schweigen, unsere Stimme kann viel bewegen", meinte sie. Die Ukrainerin Alina Kolesniko lobte in ihrem Beitrag den Mut der ukrainischen Frauen. "Wir wollen nicht auf unser Äußeres reduziert werden, wir sind starke Frauen", verdeutlichte sie. Die ukrainischen Frauen hätten ein schweres Schicksal zu tragen. Die Männer seien im Krieg, die Familien auseinandergerissen und Familien würden zwangsvertrieben.

"Unser Herz schlägt blau-gelb, und mit unseren Männern verteidigen wir die Ukraine", sagte sie und versicherte: "Wir werden alles Zerstörte wieder aufbauen, noch stärker werden und in Frieden leben." Eine ukrainische Frau erhob sich danach und sprach Deutschland und der Bevölkerung Cloppenburgs einen großen Dank für die Unterstützung aus.

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