Der Fahrgeschäfte-Test: Mit 125 Stundenkilometern über den Stoppelmarkt
Vier Fahrgeschäfte-Highlights auf der Westerheide versprechen viel Action und Spaß. Teils sind auch Stoppelmarkt-Neulinge unter ihnen. OM-Online hat sie getestet.
Loopings in 40 Metern Höhe: Das Karussell „Infinity“ ist weltweit in seiner Art einmalig. Ein besonderer Pluspunkt ist der Blick von dem Fahrgeschäft aus. Doch diesen müssen auch unsere Volontäre Ella Wenzel (Mitte) und Jan-Christoph Scholz schnell genießen, denn der nächste Looping steht an. Foto: M. Niehues
Die Berichterstattung rund um den Stoppelmarkt 2022 wird Ihnen präsentiert von der Volksbank Vechta.
In meinem Kopf dreht es sich, ehrlich gesagt, immer noch. Nachdem meine Kollegin Ella Wenzel und ich von vier Fahrgeschäften auf dem Stoppelmarkt in die Höhe, Weite und Tiefe katapultiert wurden, tut es gut, wieder im Schatten zu sitzen. Bei über 30 Grad haben wir am Freitag die Highlights auf der Westerheide für OM-Medien getestet. Eines sei vorweggenommen: Action und Spaß sind auf jeden Fall garantiert.
Weithin sichtbar ist das Looping-Karussell „Infinity“. Es ist das derzeit höchste transportable Looping-Karussell der Welt. Mit einer Höhe von 40 Metern überragt „Infinity“ die meisten anderen Fahrgeschäfte. Uns erwarten zunächst vier Sitze umsäumt mit einem Metallgitter. Dass es hier hoch hinaus geht, ist uns schnell klar.
Es dauert nur einen kurzen Augenblick, bis wir den Stoppelmarkt und Vechta kopfüber betrachten können. Dieser ungewöhnliche Blick ist auf jeden Fall ein Pluspunkt bei „Infinity“. 4 Minuten lang schwingen wir hoch und runter – mit und ohne Looping. Ellas Kritikpunkt: „Ich finde es nicht wirklich abwechslungsreich.“ Die 7,50 Euro für Geschwindigkeiten von bis zu 125 Kilometern pro Stunde trüben dann doch etwas das Preis-Leistungs-Verhältnis. Doch: Wer einmal G-Kräfte in Höhe von 5,2 erleben möchte, der ist hier richtig.
Noch höher hinaus geht es mit dem „Aeronaut“. Der Riesenkettenflieger schickt uns in eine Höhe von 73 Metern mit einem Flugradius von 30 Metern. Doch bis wir auf der Höhe sind, dauert es seine Zeit, sodass die 4 Minuten Fahrzeit schnell vergehen. Der Ausblick über Vechta ist lohnenswert. Doch: Wirklich viel sehen können wir in der kurzen Zeit nicht.
Mit 7 Euro pro Fahrt gehört der „Aeronaut“ zu den teureren Fahrgeschäften auf der Westerheide. Höhe, Hitze und Geschwindigkeit führen bei Ella schnell zu der Aussage: „Mir ist schlecht.“ Ehrlich gesagt ging es mir nicht viel besser. Wer die Höhe liebt und eine guten Blick über den Stoppelmarkt haben möchte, sollte das Fahrgeschäft besuchen. Zumal der „Aeronaut“ erstmals auf der Westerheide ist. Für alle Riesenradfreunde reicht wohl auch die kleine Kopie einige Meter weiter.
Kopfüber geht es wieder im „Avenger Royal“. Das Fahrgeschäft zieht wirklich an allen unseren Kräften. Denn: Hier wirken 4-G-Kräfte auf die Fahrgäste. Der „Avenger Royal“ ist von der Art her der kleine Bruder von „Infinity“. Doch: Wir finden die 26 Meter völlig ausreichend. Es fühlt sich hier alles ein wenig schneller, kurviger und schwindelerregender an. Wer Action liebt, der kommt in diesem Fahrgeschäft aus München auf seine Kosten. Auch die 5 Euro Eintritt sind für das, was uns geboten wird, angemessen.
Eine kleine Abkühlung: Beim „Big Spin“ gibt es zwischendurch ein wenig Wasser auf die Fahrgäste. Foto: M. Niehues
Die 3 Minuten Fahrzeit wirken zwar zunächst etwa mager, doch viel länger halten die Fahrgäste die Schaukelfahrt gar nicht aus, erklärt uns Inhaber Manuel Zinnecker. Nach der Fahrt im „Avenger Royal“ können wir sagen: Er hat Recht. Mit wackeligen Beinen und etwas blassem Gesicht verlassen wir das Fahrgeschäft. Unser Tipp: Der „Avenger Royal“ sollte nicht zu früh beim Stoppelmarktbesuch aufgesucht werden. Denn: Danach ist eine längere Pause fällig.
Wir haben uns keine Pause gegönnt und uns gleich in das nächste actionreiche Fahrgeschäft gesetzt. Freier Fall, aber nie kopfüber, verspricht der „Big Spin“. Auch er ist in diesem Jahr das erste Mal auf dem Stoppelmarkt. Besonders ist das auch deshalb, weil es nur zwei Karussells von diesem Typ in Deutschland gibt. „Bei dem heißen Wetter ist der Big Spin eine gute Abkühlung“, findet Ella. Mitarbeiter spritzen mit einem Wasserschlauch immer wieder Wasser auf die kreischenden Fahrgäste.
Wer nicht nass werden möchte, der sollte das Fahrgeschäft also meiden. Mit 6 Minuten Fahrzeit ist der „Big Spin“ Spitzenreiter in unserem Test. Schneller und wieder langsamer, hoch und wieder runter und am Ende gibt es einen Richtungswechsel. Abwechslung bietet das Fahrgeschäft in vielfältiger Form. Mir hat das Hüpfen nicht so gut gefallen, was auch der Grund ist, weshalb Ella sich bei der Gesamtbewertung nicht mit fünf Börnis beim Thema Spaß und Action durchsetzen konnte. Mit 5 Euro als Eintrittspreis liegt das Fahrgeschäft im Mittelfeld.
Nach vier Fahrgeschäften können Ella und ich den Tipp geben: Ausreichend Wasser zwischen den Fahrgeschäften zu trinken, zahlt sich aus. Und: Wenn die Rekommandeure im Fahrgeschäft nicht richtig einheizen, dann müssen halt die Fahrgäste Stimmung erzeugen.
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