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Deichstraße in Barßelermoor wird im kommenden Jahr ausgebaut

Anlieger müssen für die Verbreiterung auf 6 Meter Grundstücke abgeben. Einige regten eine Geschwindigkeitsbegrenzung an.

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Hier tut sich bald was: Die Deichstraße in Barßelermoor wird 2024 auf 6 Meter verbreitet und als Deich erhöht. Foto: Passmann

Hier tut sich bald was: Die Deichstraße in Barßelermoor wird 2024 auf 6 Meter verbreitet und als Deich erhöht. Foto: Passmann

Nun steht es fest. Die viel befahrene Deichstraße in Barßelermoor wird im kommenden Jahr ausgebaut. Dabei handelt es sich um die Kreisstraße 307, die eine wichtige Verbindungsstraße zwischen der ostfriesischen Ortschaft Detern und Barßel ist. Zudem wird die weiterführende Kreisstraße 351 mit ausgebaut.

Nach vielen Planungen und Besprechungen durch die zuständigen Behörden – beteiligt sind der Landkreis Cloppenburg, die Straßenbaubehörde Lingen, die Gemeinde Barßel, der Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und der Leda-Jümme-Verband Leer – wurden nun die Ausbaupläne den Anwohnern auf einer Anliegerversammlung in der Aula der Integrierten Gesamtschule (IGS) in Barßel vorgestellt.

„Wir möchten an diesem Abend in den Dialog mit den Anliegern treten und deren Anregungen und Kritiken in die weiteren Planungen  einbeziehen“, erklärte zunächst der Leiter des Planungsamtes beim Landkreis, Roland Ribinski. Die K307 solle auf gesamter Länge von rund 5 Kilometern von 4,90 auf 6 Meter breiter werden. Ebenfalls werde der Radweg von bisher 2 auf 2,50 Meter verbreitert.

Der Namen der Straße sagt es schon: Ein Abschnitt der Kreisstraße 307 verläuft über einen Deich. Sprich: Die Straße ist auch Teil des Hochwasserschutzes, muss daher aufgebrochen und in neuer Höhe wieder errichtet werden. Dies betreffe auch den Radweg. Teilweise müsse die Straße um bis zu 50 Zentimeter angehoben werden, so Ribinski.

Anliegerversammlung: Die Vertreter der beteiligten Behörden stellten die Ausbaupläne für die Deichstraße vor. Foto: PassmannAnliegerversammlung: Die Vertreter der beteiligten Behörden stellten die Ausbaupläne für die Deichstraße vor. Foto: Passmann

„Die Verbreiterung der Straße und des Radweges erfolgt in südlicher Richtung. Dafür ist von den Anliegern Grunderwerb nötig. Ein Ausbau in nördlicher Richtung zur Wasserseite hin ist aufgrund der dort vorhandenen geschützten Biotope nicht möglich“, betonte Thorsten Drews vom mit den Ausbauplänen beauftragten Planungsbüro „igbv“ aus Lüneburg. Zudem solle so viel wie möglich vom Baumbestand erhalten bleiben. Ohnehin sei das Ziel, die Natur möglichst in Ruhe zu lassen.

Von gleich mehreren Anliegern wurde angeregt, die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 70 festzusetzen. Derzeit sind 100 Stundenkilometer erlaubt. „Wir befürchten, dass nach einem Ausbau noch mehr als bisher schon gerast wird“, sagte ein Anwohner. Zudem herrsche auf der Straße reger Wildwechsel. Im Zuge des Ausbaus wird auch die Gemeinde Barßel die Nebenanlage im Bereich der Ortslage (Bootshafen) anpassen.

Kosten entstehen für die Anwohner nicht

Kritik gab es an geplanten Bushaltestellen – unter anderem im Bereich des Hafens. Diese soll dort nicht extra mit einer Parkbucht ausgewiesen werden, sondern die Busparkfläche wird auf der Fahrbahn ausgewiesen. „Das ist viel zu gefährlich. Insbesondere auch für Kinder“, meinte Anlieger Ludger Thoben. „Eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Es stehen nicht genügend Flächen zur Verfügung“, erwiderte Barßels Bauamtsleiter Hans Schulte.

Kosten entstehen für die Anwohner nicht. Es zahlen der Landkreis und Leda-Jümme-Verband aus Mitteln des Hochwasserschutzes. Für den benötigten Grunderwerb gibt der Landkreis eine Entschädigung. „Wir zahlen nach Bodenrichtwert. Bei Grünland so um die 4 Euro; bei Ackerland etwa 8 Euro“, erklärte ein Sachbearbeiter des Landkreises. „Was ist, wenn wir uns weigern, Grund zur Verfügung zu stellen?“, wollte eine Anwohnerin wissen. „Wir versuchen zunächst alles im Einvernehmen mit den Anliegern zu klären. Klappt das nicht, werden andere Verfahren greifen“, so Ribinski.

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