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Das "Virtuelle Musical 2" kommt! Stadt Lohne hilft den "Bühnentalenten"

Das Vorhaben hat eine hohe Leader-Förderung in Aussicht. Der Haken: Das Geld fließt erst nach dem Ende des Projekts. Die Stadt springt nun voraussichtlich bei der Zwischenfinanzierung ein.

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Kultur trifft Technik: Mit einer 360-Grad-Kamera werden für die Fortsetzung des "Virtuellen Musicals" an unterschiedlichen Orten im Landkreis Vechta insgesamt zehn Musicalsongs eingespielt – im Bild eine Szene während der Dreharbeiten 2021 für den ersten Teil im Vechtaer Restaurant Melchers. Foto: Jannis Krone

Kultur trifft Technik: Mit einer 360-Grad-Kamera werden für die Fortsetzung des "Virtuellen Musicals" an unterschiedlichen Orten im Landkreis Vechta insgesamt zehn Musicalsongs eingespielt – im Bild eine Szene während der Dreharbeiten 2021 für den ersten Teil im Vechtaer Restaurant Melchers. Foto: Jannis Krone

Mit dem "Virtuellen Musical" stieß der Verein "Bühnentalente" aus Lohne mitten in der Corona-Pandemie eine neue Welt auf. Das innovative 3D-Virtual-Reality-Kulturerlebnis hat seit seinem Start im November 2021 in der Kleinkunstbühne "Chaméleon" mehr als 1000 Zuschauer in seinen Bann gezogen. Jetzt planen die "Bühnentalente" einen zweiten Teil – und können dabei aller Voraussicht nach auf Unterstützung durch die Stadt Lohne bauen.

Der Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung sprach sich in jüngster Sitzung einmütig dafür aus, dass die Stadt dem Verein für das Projekt entweder ein zinsloses Überdrückungsdarlehn oder die Übernahme der Kreditzinsen bei einem Bankdarlehn gewährt. Die Entscheidung fällt in der Sitzung des Stadtrates am 28. Juni (Mittwoch). Beginn ist um 17 Uhr im Ratssaal des Rathauses.

Worum geht's? Den "Bühnentalenten" steht für die Fortsetzung des "Virtuellen Musicals" eine Förderung über das Leader-Programm in Aussicht. Die lokale Leader-Arbeitsgemeinschaft hat der Unterstützung bereits zugestimmt. Die formelle Bewilligung durch das Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems steht noch aus. 

Der Verein benötigt eine Liquiditätshilfe

Die Förderung beläuft sich auf mehr als 150.000 Euro über eine Laufzeit von 2 Jahren bis Mitte 2025. Der Haken: Die Finanzmittel fließen erst nach dem Ende des Projekts. Selbst wenn die Förderung zwischenzeitlich zumindest teilweise fließen könnte, muss der Verein in Vorleistung gehen und die Liquidität bis dahin sichern.

Die Ausgaben für das "Virtuelle Musical 2" umfassen das technische Equipment, Lizenzgebühren sowie Personal- und Nebenkosten (Marketing und Co.). So sollen für die Erstellung und spätere Betreuung des Projekts ein Technischer Leiter mit 20 Wochenstunden sowie ein FSJler eingestellt werden.

"Wir dürfen Liquiditätshilfen künftig nicht im Überfluss gewähren. Dies ist ein Einzelfall."Dr. Henrike Voet, Bürgermeisterin der Stadt Lohne

Während der Sitzung des Finanzausschusses wurde Vincent Kaufmann, Vorsitzender der "Bühnentalente", via Zoom zugeschaltet. Er skizzierte die Ideen für den zweiten Teil: Demnach sollen zehn verschiedene Musicalsongs an unterschiedlichen Orten im Landkreis Vechta und der Umgebung mit einer 360-Grad-Kamera aufgenommen werden. Ausgehend von ihren Erfahrungen streben die "Bühnentalente" einige Verbesserungen und technische Innovationen an.

Die Premiere des "Virtuellen Musicals 2" ist nach Angaben von Kaufmann für April/Mai 2024 in der Kleinkunstbühne vorgesehen. Anschließend sei auch eine Tour durch den Landkreis Vechta geplant. Er betonte, dass es sich nach seinen Kenntnissen um ein bisher deutschlandweit einzigartiges Kulturprojekt handle.

Auf Nachfrage von Peter Willenborg (SPD/Grünen-Gruppe) teilte Kaufmann mit, dass zur Leader-Förderung keine zusätzlichen Zuwendungen generiert werden dürften. Bürgermeisterin Dr. Henrike Voet ergänzte, dass sich die Förderung im Falle finanzieller Hilfe durch die Stadt verringern würde.

Zwischenfinanzierungen sind nicht das Kerngeschäft kommunaler Verwaltungen

Voet gab an, dass die Finanzierung von Projekten nicht zum Kerngeschäft einer kommunalen Verwaltung zähle. Die Stadt könne sich auch mit der Übernahme der bei einem Bankdarlehn anfallenden Kreditzinsen anfreunden. Dies sei jedoch davon abhängig, ob eine Bank den "Bühnentalenten" ein Darlehn gewährt – dazu waren nach Angaben von Kaufmann aber noch Gespräche ausstehend. 

Willenborg plädierte für einen rückzahlbaren Zuschuss. Voet betonte, dass es sich um eine Einzelfallentscheidung handle, und die Stadt künftig Liquiditätshilfen "nicht im Überfluss gewähren" dürfe.

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