Marianne Klee (88) spricht zwar das Steinfurter Platt, versteht aber das hiesige Plattdeutsch und freut sich wie alle anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Pius-Stiftes auf die plattdeutsche Woche.
Sie findet vom Sonntag (4. September) bis Freitag (9. September) statt und birgt eine Menge Überraschungen. „Geplant war die Woche schon im März 2019, doch dann hatte Corona uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagt Ute Reckemeyer vom Sozialdienst im Pius-Stift.
Höhepunkt wird die Verleihung des Siegels „Dat Platthart“ am letzten Tag sein, zu dem auch Wissenschaftsminister Björn Thümler sein Kommen angesagt hat. Los geht es am Sonntag mit einem plattdeutschen Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Kapelle. Pater Sebastian Hackmann wird sie zusammen mit Diakon Peter Sandker zelebrieren.
Plattdeutsche Märchenstunde geplant
Eine plattdeutsche Märchenstunde erwartet die Gäste am Montag um 15.30 Uhr, bevor Hella Einemann-Gräbert am Abend um 19 Uhr einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Jede Muttersprache ist gesundheitsfördernd“ hält. Der Dienstag ist den ehrenamtlichen Mitarbeitenden gewidmet. Diese lernen die Stadt Cloppenburg bei einer auf Plattdeutsch geführten Bustour kennen.
Im offenen Mittagstisch am Mittwoch (7. September) heißt es dann „Dit und Dat von aalen wat“. Am Nachmittag wird ein Film in plattdeutscher Sprache vorgeführt. Spannend wird es am Donnerstag dann für Schülerinnen und Schüler und Mitarbeitende, wenn es heißt „Ruck-Zuck-Plattdeutschkurs“.
Einemann-Gräbert lehrt die gängigsten Begriffe und Floskeln zur besseren Verständigung des Pflegepersonals mit den plattdeutsch sprechenden Bewohnerinnen und Bewohner.
Mit Übergabe des Siegels und Grußworten von der Niederdeutschbeauftragten des Pius-Stiftes Roswitha Osterbrink und des Vertreters des Bundesrates für Niederdeutsch Heinrich Siefer endet die plattdeutsche Woche. Viele Bewohnerinnen und Bewohner bezeichneten Plattdeutsch als ihre Muttersprache, sagte Reckemeyer. „Plattdeutsch ist ein Türöffner“, stellt sie fest.