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Dammer Stiftung Maria-Rast feiert doppelt: Neubau und Jubiläum

Nicht nur die Einweihung des Gebäudes für die drei Wohngemeinschaften stand auf dem Programm. Die Gäste waren auch eingeladen, das 75-jährige Bestehen der Stiftung zu begehen.

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Ein gelungenes Projekt: Das neue Gebäude der Stiftung am Tollenberg mit den auf 3 Etagen lebenden Seniorenwohngemeinschaften und jeweils 12 Plätzen hat Pfarrer Heiner Zumdohme feierlich eingeweiht.    Foto: Lammert

Ein gelungenes Projekt: Das neue Gebäude der Stiftung am Tollenberg mit den auf 3 Etagen lebenden Seniorenwohngemeinschaften und jeweils 12 Plätzen hat Pfarrer Heiner Zumdohme feierlich eingeweiht.    Foto: Lammert

Die ersten Bewohner waren bereits vor einigen Monaten eingezogen. Jetzt ist das neue Gebäude der dem Landescaritasverband Oldenburg angeschlossenen Stiftung Maria-Rast an der Steinfelder Straße in Damme mit den drei Seniorenwohngruppen mit den jeweils 12 Plätzen ganz offiziell eingeweiht. Jede der Gemeinschaften ist weitgehend autonom, verfügt über Gemeinschaftsräume, kocht und kauft zum Beispiel für sich ein.

Heiner Zumdohme, Pfarrer der katholischen Pfarrgemeinde St. Viktor und Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Maria-Rast, nahm die Einweihung im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes vor, den das Dammer Kolpingorchester musikalisch gestaltete.

Viel Zuspruch: Das neue dreigeschossige Gebäude der Stiftung Maria-Rast bietet drei Wohngemeinschaften mit jeweils 12 Plätzen Raum. Foto: LammertViel Zuspruch: Das neue dreigeschossige Gebäude der Stiftung Maria-Rast bietet drei Wohngemeinschaften mit jeweils 12 Plätzen Raum. Foto: Lammert

Zu dem Gottesdienst hatte die Stiftung zahlreiche Gäste, darunter Vechtas Landrat Tobias Gerdesmeyer, Bürgermeister Mike Otte sowie Herbert Buddelmeyer vom Büro Bocklage und Buddelmeyer in Vechta als Planer des neuen Gebäudes, aber nicht nur wegen der Einweihung geladen. Mit ihm begann auch die Feier aus Anlass des 75-jährigen Bestehens der Stiftung.

Der Pfarrer würdigte während seiner Predigt ausdrücklich die Arbeit der Stiftung mit ihren zahlreichen Einrichtungen und Angeboten wie den Seniorenheimen und Tagespflegen sowie in Kooperation mit Dritten dem betreuten Wohnen und inzwischen auch der Sozialstation St. Elisabeth.

Die Mitarbeiter ermöglichten es, dass Bürger auch im Alter in Würde leben können. Die Caritas, betonte der Geistliche, bleibe auch in Zukunft eine wichtige Aufgabe der Kirche.

"Wir haben ganz wundervolle und wertvolle Mitarbeiter.“Werner Westerkamp, Stiftungsvorstand

Einen großen Dank an die rund 500 Beschäftigten der Stiftung, darunter Jennifer Rickelmann und Dorothee Schulte als Leiterinnen der Seniorenwohngemeinschaften, sagte auch Stiftungsvorstand Werner Westerkamp: "Wir haben ganz wundervolle und wertvolle Mitarbeiter.“

Landrat Gerdesmeyer sagte, der Landkreis begrüße es sehr, dass er bei der Pflege auf die kirchlichen Einrichtungen bauen darf. Diese Partnerschaft zwischen der Kirche und der Politik zum Wohle der Menschen sei gut: "Ich bin froh, dass wir die kirchlichen Einrichtungen haben, die an Werten orientiert arbeiten.“ Hinsichtlich der pflegerischen Versorgung sei der Kreis auch wegen der Maria-Rast-Einrichtungen gut aufgestellt. Wichtig sei es, dass die Stiftung sich auch dem Thema „Pflege der Zukunft“ stelle.

"Maria-Rast war und ist ein Glücksfall für Damme.“Mike Otte, Bürgermeister

Mike Otte erinnerte an die schwierigen Zeiten 1947, als sich die Stiftung gründete. Was damals schon gegolten habe, sei auch heute noch richtig: "Maria-Rast war und ist ein Glücksfall für Damme.“ Die Stiftung habe sich mit ihren Einrichtungen, darunter je eine Tagespflege in Neuenkirchen und in Vörden, über die Grenzen der Stadt hinaus einen exzellenten Ruf erworben. Die Stadt werde die Stiftung auch bei zukünftigen Planungen unterstützen.

"Das ist die Form des Wohnens im Alter, mit der Menschen ihre Selbstständigkeit möglichst lange erhalten können.“Mike Otte, Bürgermeister

Lob fand Mike Otte auch für das neue Projekt "Seniorenwohngemeinschaften“: "Das ist die Form des Wohnens im Alter, mit der Menschen ihre Selbstständigkeit möglichst lange erhalten können.“

Im Rahmen seines Festvortrages befasste sich der Theologe und Ethikfachmann Stefan Kliesch vom Landescaritasverband Oldenburg mit den Auswirkungen eines Gesetzes zum Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende, an dem der Deutsche Bundestag nach einem entsprechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus 2020 arbeitet. Dieses Gesetz werde das Verbot der Tötung relativieren, die Tür zum Raum der Selbsttötung werde einen Spalt weit geöffnet, sie werde eine Selbstverständlichkeit bekommen.

Stefan Kliesch lehnt assistierten Suizid entschieden ab

Auch in den kirchlichen Pflegeeinrichtungen werde es Menschen geben, die nach einem assistierten Suizid verlangen werden. Doch das lehnte der Diplom-Theologe entschieden ab. Maria-Rast etwa müsse ein sicherer Ort bleiben, der bei der Selbsttötung nicht assistieren wird. "Wir wollen Leben nicht beenden, aber auch nicht künstlich verlängern." Das Team von Maria-Rast solle den Bewohnern etwa durch die Begleitung und den Einsatz palliativer Medizin ein Leben in Würde bis zum Tod ermöglichen. Das Haus müsse auch zukünftig „eine Schutzhütte des Lebens bleiben“.

Schlüsselübergabe: Herbert Buddelmeyer (links) überreichte Werner Westerkamp einen symbolischen Schlüssel. Foto: LammertSchlüsselübergabe: Herbert Buddelmeyer (links) überreichte Werner Westerkamp einen symbolischen Schlüssel. Foto: Lammert

Das Stiftungsratsmitglied Helmut Wolf zeichnete in einem launigen Vortrag die wesentlich Entwicklungen der Stiftung Maria-Rast von der Gründung am 6. Mai 1947 und der Eröffnung des Seniorenheimes im früheren Eisenbahnerholungsheim am Tollenberg bis in die Gegenwart nach.

Nach der Eröffnung des neuen Gebäudes werde die Aktivität der Stiftung nicht ruhen. In Planung sei die nächste Tagespflege, und zwar in Rüschendorf. Und weitere dürften in der Zukunft dazukommen.

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