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Dammer Krankenhaus hat mit Claudia Conrad eine neue Geschäftsführerin

Sie ist die erste Frau auf diesem Posten im Krankenhaus St. Elisabeth. Die 54-Jährige war in unterschiedlichen Bereichen im Gesundheitswesen tätig. Sie ist Krankenschwester und Gesundheitsmanagerin.

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Der Wechsel ist vollzogen: Claudia Beate Conrad hat die Geschäftsführung im Dammer Krankenhaus St. Elisabeth von Dr. Martin Pohlmann übernommen. Er ist noch bis Ende März zur Einarbeitung seiner Nachfolgerin in Damme tätig. Foto: Lammert

Der Wechsel ist vollzogen: Claudia Beate Conrad hat die Geschäftsführung im Dammer Krankenhaus St. Elisabeth von Dr. Martin Pohlmann übernommen. Er ist noch bis Ende März zur Einarbeitung seiner Nachfolgerin in Damme tätig. Foto: Lammert

Die Übergabe eines überdimensionierten Schlüssels: So hat Dr. Martin Pohlmann nach 7 Monaten als Interimsgeschäftsführer des Dammer Krankenhauses St. Elisabeth symbolisch die Aufgabe der Geschäftsführung auf seine Nachfolgerin Claudia Beate Conrad übertragen. Es sei eine herausfordernde, aber auch tolle Zeit in einem "Haus mit einer guten Zukunft gewesen", zieht der 59-Jährige Bilanz über seine Arbeit.

Dr. Pohlmann wird seiner Nachfolgerin noch bis Ende des Monats bei der Einarbeitung in die neue Aufgabe zur Seite stehen. Dann kehrt er auf seinen Posten als Stellvertretender Direktor des Landes-Caritasverbandes Oldenburg zurück. Claudia Beate Conrad, die die erste Geschäftsführerin in der Geschichte des Hauses ist, passe von ihrer Fachlichkeit, aber auch ihrer Art gut ins Dammer Krankenhaus, erklärte Dr. Pohlmann, der seit dem vergangenen Dienstag mit ihr zusammenarbeitet.

Dammer Krankenhaus ist ideal für die Region aufgestellt

Mehrere Gründe seien ausschlaggebend gewesen für ihre Bewerbung auf die Stelle des Dammer Krankenhausgeschäftsführers, sagt die mit ihrem Mann Roland in Münster wohnende Conrad. Die Größe und die Vielfalt der Abteilungen ließen das Haus ideal für die Region aufgestellt sein.

Die 2021 vollzogene Einbindung des Krankenhauses St. Elisabeth in den Verbund der Schwester-Euthymia-Stiftung stärke den Standort. Und: Sie habe die Mitarbeiter des Krankenhauses als sehr engagiert erlebt. Das sei eine gute Arbeitsgrundlage.

Conrad legt großen Wert auf Transparenz bei Entscheidungen

Ihren eigenen Führungsstil beschreibt die 54-Jährige so: Kommunikation und Zuhören seien ihr wichtig, ebenso eine auf Augenhöhe gelebte Kollegialität. Sie lege großen Wert auf Transparenz bei den Entscheidungen. Das bedeute, als Leitung des Krankenhauses wolle sie die Ziele, die in Teams erarbeitet werden, kommunizieren, Leitplanken setzen und ein Umfeld schaffen, in dem die Mitarbeiter ihre Leistungen gut erbringen können.

Aber Claudia Beate Conrad sagt auch: Es werde bestimmt auch Entscheidungen geben, die sie nach sorgfältiger Abwägung treffen werde und die nicht alle Beschäftigten begeistern würden.

Conrad will Mitarbeiter in Prozesse einbinden

Verständnis zeigt die Geschäftsführerin, die aus ihrer früheren beruflichen Tätigkeit in Ansbach die Arbeit eines Krankenhausverbundes bestens kennt, für die Mitarbeiter im St.-Elisabeth-Krankenhaus, die sich um die Zukunft ihres Hauses nach dem Eintritt in den Verbund mit den Krankenhäusern Vechta, Lohne und Cloppenburg sorgen. Um ihnen diese Sorgen zu nehmen, sei auch hier eine größtmögliche Transparenz darüber erforderlich, was in Zukunft geplant sei. Die Mitarbeiter müssten in die Prozesse eingebunden sein.

Als eine wichtige zu lösende Aufgabe betrachtet Claudia Beate Conrad den Fachärzte- und Pflegepersonalmangel. Ärzte für das Haus zu gewinnen, sei am vielversprechendsten, wenn im Haus tätige Mediziner sie durch die direkte Ansprache gewinnen. Das setze aber voraus, dass, ebenso wie für Pflegekräfte, das berufliche Umfeld gut ist.

Fernstudium endet mit Abschluss als Gesundheitsmanagerin

Die 54-Jährige hat während ihrer beruflichen Tätigkeit ganz unterschiedliche Facetten des Gesundheitswesens kennen gelernt. So erlernte die gebürtige Hamburgerin nach dem Abitur den Beruf der Krankenschwester. Nach der Geburt ihres ersten Sohnes absolvierte sie 1996 und 1997 ein Fernstudium Angewandte Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld, das sie als Gesundheitsmanagerin beendete.

2008 erfolgt der erste Schritt in Krankenhausverwaltung

Es schlossen sich an Tätigkeiten als Beraterin in den Unternehmen "msg systems" in Köln sowie bei General Electrics im Bereich Healthcare. In der Zeit habe sie auch die Gelegenheit gehabt, das Gesundheitswesen in England und Schottland kennen zu lernen. Danach habe sie das deutsche Gesundheitssystem richtig zu schätzen gelernt, sagt sie.

2008 wechselte sie erstmals ins Krankenhauswesen, war bei der "Damp Holding", einer Betreiberin von privaten Krankenhäusern in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg, als Leiterin der Operativen Unternehmensentwicklung tätig. Nachdem sich der Verkauf der Holding abzeichnete, sei sie im Oktober 2010 nach Ansbach gegangen, wo sie als Direktorin Management in drei Kliniken in Landkreisträgerschaft tätig war, berichtet sie.

"Ich wollte wieder dauerhaft in einem Krankenhaus tätig sein."Claudia Beate Konrad, Dammer Krankenhausgeschäftsführerin

Nach der sehr lange angestrebten Fusion der Häuser mit der Städtischen Klinik Ansbach zum Verbund ANregiomed arbeitete sie erst als Stellvertretender Vorstand, ab 2016 als Vorstand im Verbund. Nach einem Jahr wurde sie gekündigt. Es habe dafür mehrere Gründe gegeben, einer seien unterschiedliche Ansichten über die Zukunft des Klinikverbundes gewesen, räumt Claudia Beate Conrad freimütig ein. Vor dem Arbeitsgericht Ansbach kam es zu einem Vergleich beider Parteien.

Claudia Beate Conrad war anschließend freiberuflich im Rahmen von Interimsmanagements in verschiedenen Unternehmen im sozialen Bereich tätig. Langfristig plante sie aber anders: "Ich wollte wieder dauerhaft in einem Krankenhaus tätig sein." Die Grundlage dafür hat sie in Damme gelegt.

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