Cloppenburg hat ein Klebe-Problem
Gästebuch: Von klebenden Klimaaktivisten fehlt jede Spur. Dafür mangelt es nicht an Kaugummi auf dem Pflaster der Innenstadt. Ein Ärgernis – und zwar ein gewaltiges.
Otto Höffmann | 28.01.2023
Gästebuch: Von klebenden Klimaaktivisten fehlt jede Spur. Dafür mangelt es nicht an Kaugummi auf dem Pflaster der Innenstadt. Ein Ärgernis – und zwar ein gewaltiges.
Otto Höffmann | 28.01.2023
Wer sich als Klima-Aktivist auf die Straße klebt, den löst die Polizei wieder ab. Das ist aufwändig, gefährlich und für alle Beteiligten unangenehm. Und ob die Kleber dem Klima wirklich einen Gefallen tun, darf durchaus bezweifelt werden, wenn man sich die Wut der Betroffenen anschaut, die so gar kein Verständnis für solche Eingriffe in ihre Persönlichkeitsrechte aufbringen. In Cloppenburgs Fußgängerzone, der einstmals bedeutendsten Durchgangsstraße „Lange Straße“, hat sich noch keiner festgeklebt. Dafür sind die Südoldenburger nicht radikal genug. Und zu bequem. Vielleicht haben auch einige mögliche Aktivisten Angst, dass man in Cloppenburg die Festgeklebten einfach kleben lässt. Tipp: Einfach sitzen lassen. Lasst sie doch kleben und wartet ab. Würde zu uns passen. Das wäre schon eine Herausforderung der besonderen Art. Die Festgeklebten einfach auf dem Pflaster sitzen lassen. Würde ganz schön langweilig werden, wenn man bedenkt, dass abends in Cloppenburgs „guter Stube“ sowieso „tote Hose“ herrscht und sich niemand drum scheren würde. Da hätte nicht einmal der meinungsstarke „Jimmy“ Grimme, Kaufmann mit Weit- und Überblick, eine Idee für die Lösung eines solchen innerstädtischen Problems. Cloppenburg hat ja auch ein ganz anderes Klebe-Problem. Kaugummi kauen ist erlaubt – es einfach auf das Pflaster zu spucken, jedoch kein Kavaliersdelikt und – ganz klar – mit Sicherheit kein verfassungsgemäß geschütztes Grundrecht nach dem Versammlungsgesetz wie das Festkleben. Ein Ärgernis ist es dennoch, und zwar ein gewaltiges. Kein Mensch hätte geglaubt, wie viel Kaugummi gekaut und wie viel aufs Pflaster der „guten Stube“ gespuckt wird. Schon vor der offiziellen Eröffnung des neuen, mehrere Millionen Euro teuren Pflasters vor Jahren war der Belag der beigefarbenen Steine unübersehbar mit den Schandflecken unzähliger schwarzer Kaugummireste verschandelt. Eine Lösung der festgeklebten Reste ist nicht in Sicht, weder wirklich noch im übertragenen Sinne. Die Rats-Konservativen erwogen eine Reinigungsmaschine, verwarfen die Idee aber wegen der Kosten. Die Sozis im Stadtrat wollten das Wegwerfen von Kippen und Kaugummis mit Geldbußen ahnden. Leider war das Kontrollproblem übersehen worden. Und noch mehr Polizei? Rechtslastige regten als Alternative für Cloppenburg Taschen (und Mundkontrollen?) an den Ein- und Ausgängen der Lange- und Mühlenstraße an. Nicht wirklich, oder? Jetzt gerade sind wieder zigtausende Euros für die Reinigung ausgegeben worden. Hätte man das nicht vorher bedenken können? Gibt es kein kaugummiresistentes Pflaster für Fußgängerzonen? Hochdruckreiniger in Delmenhorst, Schrubbermaschine mit heißem Wachs in Oldenburg. Die Niederländer reinigen die Pflaster komplett ohne Chemie. Und zu heiß darf das Reinigungswasser auch nicht sein. Sonst greift es die teuren Steine an. Unterm Pflaster ist der Strand, heißt es. Aber wer will das? Da hätte man es mit den Klima-Aktivisten ja besser und einfacher. Einmal angewärmt, aufgelöst und weggetragen. Alles unter dem schützenden Mantel der Verfassung. Aber hier sitzt ja keiner fest. Hier wird nur gespuckt. Und das nicht ohne. Schöner wäre es sicherlich auch hier wie in manch anderen Fällen, dass die Leute das, was sie im Mund oder auf der Zunge haben, besser für sich behielten."Jetzt gerade sind wieder zigtausende Euros für die Reinigung ausgegeben worden. Hätte man das nicht vorher bedenken können?"Otto Höffmann
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