Chronik des 1. FC Varenesch: Als sich Spieler noch in Schweineställen umzogen
Zu seinem 50-jährigen Bestehen fasst der Verein die bisherige Geschichte nochmal zusammen. Neben vielen Fotos und Tabellenergebnissen sind auch ein paar lustige Anekdoten aus früherer Zeit enthalten.
Das Chronikteam des 1. FC Varenesch: (von links) der stellvertretende Vorsitzende Georg Kossen-Voges, Ludger Niehaus, Wolfgang Kohls, Helga Böske, der Vorsitzende Johannes Böske, Ehrenmitglied Alfons Westermann und Martin Kossen. Foto: 1. FC Varenesch
Von einer Zeit, als in den Duschkabinen das Wasser noch mit Milchkannen gebracht wurde: Der 1. FC Varenesch blickt mit seiner neuen Chronik auf die mehr als 50-jährige Vereinsgeschichte zurück. Auf 308 Seiten im DIN A4-Format berichten die Autoren von der eher ungewöhnlichen Vereinsentstehung, den bei den Bürgern sehr beliebten "Spielen ohne Grenzen" und natürlich von den Vereinserfolgen der vergangenen 50 Jahre.
Ursprünglich wollte das Chronikteam um den Vereinsvorsitzenden Johannes "Johann" Böske das Werk bereits im vergangenen Jahr zum 50-jährigen Jubiläum herausbringen, aber die Pandemie habe für Verzögerungen in der Produktion gesorgt. Zwar habe man "den Aufwand ein bisschen unterschätzt", wie Vereinsmitglied Martin Kossen zugibt, aber es seien eben auch sehr viele Saisonergebnisse nachrecherchiert worden.
Dafür habe das Team nicht nur in seinen privaten Sammlungen gestöbert, sondern auch viele Informationen aus der Heimatbibliothek sowie aus ausgeschnittenen OV-Artikeln zusammengetragen. Mehr als 500 Fotos, die einen authentischen Einblick in die Vereinshistorie bieten würden, hätten es so in die Chronik geschafft.
Bolzplatz-Freunde gründen eigenen Verein
Auch die Anfangsjahre des Vereins werden in der Chronik beleuchtet. So sei die Idee zur Gründung des 1. FC Varenesch erst entstanden, nachdem sich ein paar Freunde im Kronsbeerenweg regelmäßig zum Kicken getroffen und anschließend an Bauerschaftsturnieren teilgenommen hatten. "Zunächst wollten wir uns als 3. Herren der Frisia Goldenstedt anmelden, aber die haben abgelehnt", erinnert sich Böske. Deshalb habe man sich entschieden, einen eigenen Verein zu gründen.
Ohne eigenes Vereinsheim meldete sich der 1. FC Varenesch dann für den Spielbetrieb an. In den ersten 2 Jahren mussten sich die Mitglieder deshalb in einem Buswartehäuschen umziehen. Der damalige Vereinsvorsitzende Fritz Schneider habe extra mit Wasser befüllte Milchkannen vorbeigebracht, damit sich die Spieler überhaupt abduschen konnten. "Das war gerade für die Gastmannschaften immer eine lustige Sache", sagt Böske lachend. Ab 1974 habe Helmut Brand dem Verein neben dem damaligen Vereinslokal immerhin einen umgebauten Schweinestall als Kabine zur Verfügung gestellt, bis schließlich das heutige Vereinsheim im Jahr 2005 eingeweiht wurde.
Die ehemalige Umkleidekabine des 1. FC Varenesch: Ein Schweinestall neben dem Vereinslokal Brand wurde ab 1974 zur Unterbringung der Mannschaften genutzt. Das Foto stammt aus dem Jahr 1984. Archivfoto: 1. FC Varenesch
Die Chronik enthalte aber auch die Abschlusstabellen der 1. und 2. Herrenmannschaften sowie Fotos von den bestplatzierten Vereinsmannschaften der jeweiligen Saison. Außerdem soll die Vorstellung der bisherigen Vereinsvorsitzenden sowie das Kapitel "11 Gesichter" das Engagement der bedeutenden Personen der Vereinsgeschichte besonders würdigen.
Info:
Die Chronik selbst soll am 27. August (Sonntag) nach dem Festmarsch auf dem Dorffest in Varenesch offiziell vorgestellt und zum Verkauf angeboten werden.
Sie wird passend zum Gründungsjahr zu einem Preis von 19,72 Euro erhältlich sein.
Wer Interesse an der Chronik habe, könne sich bei einem der Vorstandsmitglieder melden.
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