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Chance zum Mitbestimmen: Das Jugendparlament Goldenstedt sucht noch Kandidaten

Die erste Vorsitzende Lilly Bramlage hört nach 8 Jahren im JuPa auf und verrät: Auch der Spaß kommt nicht zu kurz. Im Gespräch erklärt sie, warum der Einsatz sich lohnt und wie man kandidieren kann.

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Rufen zum Mitmachen auf: die aktuellen Jugendparlaments-Mitglieder Maxi Seidel (von links), Jan Rehling, Tim Marischen, Liv-Marlen Lübberink, Swantje Schneiders, Ella Schwärter, Jule Suter und Lilly Bramlage. Foto: Gemeinde Goldenstedt

Rufen zum Mitmachen auf: die aktuellen Jugendparlaments-Mitglieder Maxi Seidel (von links), Jan Rehling, Tim Marischen, Liv-Marlen Lübberink, Swantje Schneiders, Ella Schwärter, Jule Suter und Lilly Bramlage. Foto: Gemeinde Goldenstedt

Die Gemeinde Goldenstedt hatte es als Erstes: ein Jugendparlament, kurz JuPa genannt. Mittlerweile haben andere Kommunen im Oldenburger Münsterland wie Dinklage oder Cloppenburg nachgezogen, anderorts wie in Vechta oder Damme wird über eine Einführung diskutiert. Ein Erfolg, findet Lilly Bramlage, Erste Vorsitzende des seit 2006 in Goldenstedt bestehenden Parlaments.

Die 21-Jährige weiß von der Wichtigkeit des Sprachrohrs für Kinder und Jugendliche. Damit das Gremium nicht einschläft wie im Saterland, rührt sie vor der nächsten Wahl die Werbetrommel. Denn die steht bereits am 9. Oktober an. Damit gehen für Bramlage 8 Jahre Engagement zu Ende. Für eine Wiederwahl ist sie zu alt, die Zweiten Vorsitzenden Hanno Lamping und Maxi Seidel ebenso.

„Das ist die Chance, sich einzusetzen und eigene Projekte umzusetzen.“Eva-Maria Meyer

Deswegen werden Nachfolger gesucht: Jeder zwischen 12 und 21 Jahren mit einem Wohnsitz in Goldenstedt kann sich zur Wahl stellen lassen und selber wählen gehen. Für die Aufstellung braucht es eine Liste mit 20 Unterschriften, erklärt Eva-Maria Meyer. Die Mitarbeiterin der Gemeinde fungiert als Schnittstelle zwischen JuPa und Verwaltung. Sie weiß, wovon sie spricht, war sie doch selber Mitglied im ersten Parlament.

"Das ist die Chance, sich einzusetzen und eigene Projekte umzusetzen", betont Meyer. Sie erklärt, dass die Nachwuchspolitiker Politik im Kleinen machen und aktiv mitbestimmen können. Zum Beispiel hat die Erste Vorsitzende einen Sitz im Jugend- und Schulausschuss des Rats. Die Mitglieder tagen einmal monatlich und eigenständig – sie sei nur zur Unterstützung dabei.

Auch der Spaß kommt nicht zu kurz – im JuPa entstehen Freundschaften

„Bevor man meckert, kann man besser selber aktiv werden“, meint Bramlage. Wer also Lust hat, etwas in Goldenstedt zu bewegen, solle sich anmelden. Selber blickt die Vorsitzende auf viele umgesetzte Projekte zurück, unter anderem ein Völkerballturnier für Sportler gegen Hunger und eine Anti-Rassismus-Kampagne.

Sie freut sich über das neue Mentoringprogramm, durch das JuPa und Gemeinderat nun noch enger zusammenarbeiten. Aber neben der politischen Arbeit komme der Spaß nicht zu kurz, verrät Bramlage. "Ich habe dadurch neue Freunde gefunden." Bei Kennlern- und Abschlussfahrten wachse die Gruppe zusammen. Auch die große Altersspanne von 12 bis 21 Jahren sei kein Problem, wie oft angenommen.

Junge Menschen können erste Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln

Das Jugendparlament biete einen guten Einstieg in die Politik, erläutert die Vorsitzende. Junge Menschen hätten sonst nur wenig Berührungspunkte damit. Selber könne sie sich nun nach ihrem Studium eine politische Karriere vorstellen, erzählt die 21-Jährige.

Im September steht ihr letztes Projekt an: Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten der Gemeinde lädt das JuPa vom 10. bis zum 25. September zur Wanderausstellung "Was ich anhatte..." in das Goldenstedter Rathaus ein. Sie soll die Erfahrungen von Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, anonym öffentlich machen.


Infos:

  • Das Jugendparlament wird am 9. Oktober gewählt – dem Tag der Landtagswahl. An dem Wahlsonntag können die 12- bis 21-jährigen Goldenstedter ab 8 Uhr ihr Kreuz auf einem Extra-Wahlbogen setzen, auch Briefwahl ist möglich.
  • Jugendliche sollen durch das JuPa erste Einblicke in die Kommunalpolitik bekommen. Für ihre Arbeit können sie über ein eigenes Budget verfügen.
  • Wer Lust hat zu kandidieren, kann sich noch bis Ende August bei Eva-Maria Meyer anmelden. Das Jugendparlament verfügt über 15 Sitze. Im Rathaus gibt es den Vordruck für die Unterschriftenlisten.
  • Das aktuelle Jugendparlament wurde 2019 gewählt und besteht neben Lilly Bramlage, Maxi Seidel und Hanno Lamping aus Stefanie Blech, Alina Hofmann, Marcel Kohls, Anna-Lena Kufner, Tim Marischen, Jan Rehling, Jan Riesenbeck, Rebekka Rösler, Swantje Schneiders, Ella Schwärter, Adrian Steltenpohl und Jule Suter.
  • Das Jugendparlament informiert bei Facebook und Instagram über seine Arbeit.

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