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Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden sucht Pedalhelden für neue Rikschas

Über 2 besondere Gefährte verfügt jetzt die Bürgerstiftung. Noch sind die aber nicht startklar. Denn dafür fehlen noch Chauffeure für die Senioren. Die müssen sich aber zunächst qualifizieren.

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Rikscha-Fans: Begeistert von den Fahrzeugen sind (von links) Heiner Pohlmann, Uwe Weyerbrock, Norbert Feldkamp, Mirko Sembach, Torsten Meyer (Betreiber Haus Bergquell), Carolin Imwalle (Pflegedienstleiterin in der Seniorenresidenz) und Konrad Stromann. Foto: Lammert

Rikscha-Fans: Begeistert von den Fahrzeugen sind (von links) Heiner Pohlmann, Uwe Weyerbrock, Norbert Feldkamp, Mirko Sembach, Torsten Meyer (Betreiber Haus Bergquell), Carolin Imwalle (Pflegedienstleiterin in der Seniorenresidenz) und Konrad Stromann. Foto: Lammert

Eingetroffen sind die beiden Rikschas, die die Bürgerstiftung Neuenkirchen-Vörden mit dem Geld aus der Initiativförderung im Rahmen des Projektes "Rikschas für Senioren" gekauft hat. Das Geld stammt von den Grundstückseigentümern des Vördener Windparks Im Bernhorn, die jährlich im Rahmen der Förderung Mittel zur Verfügung stellen. An den Start gehen werden die beiden Fahrzeuge aber wohl erst Mitte Mai. Denn zuvor gibt es noch Vorarbeiten zu erledigen. 

Die Kosten pro Rikscha belaufen sich auf rund 12.000 Euro. Das sagte Konrad Stromann von der Bürgerstiftung und Projektleitung der  Initiativförderung "Landwind"  am Rande der Präsentation der beiden Dreirräder aus dem Hause Vanraam beim Seniorenheim Haus Bergquell in Neuenkirchen. Hier und später in der Seniorenresidenz Christophorus Vörden werden je eine Rikscha stationiert sein.

Reichweite beträgt bis zu 100 Kilometer

Die 1,11 Meter breiten und 2,36 Meter langen sowie rund 100 Kilogramm schweren Rikschas verfügen über einen Elektromotor, der aus 2 je 480-Watt-Akkus mit Strom gespeist wird. Die Reichweite beträgt nach Worten Mirko Sembachs bis zu 100 Kilometer. Der Mitarbeiter des Dammer Fahrradhauses Goda übergab die beiden Rikschas offiziell und stellte zudem sechs gespendete Fahrradhelme zur Verfügung.

Die elektrische Tretunterstützung verfügt über 3 Stunden. Ausgestattet sind beide Rikschas zudem mit Heckmotoren, einer 8-Gang-Kettenschaltung und einer Schiebehilfe. Der Fahrer nimmt auf  einem komfortabel gefederten Sattel Platz, die bis zu zwei Fahrgäste sitzen auf einer Bank, die mit Sicherheitsgurten und einem orangefarbenen, klappbaren Verdeck ausgestattet ist. Die Fußstütze lässt sich zwecks des leichteren Einsteigens herunterklappen.

Suche nach dem richtigen Rikscha-Modell war intensiv

Dass das Fahrradhaus Goda die Rikschas so geliefert hat, wie sie jetzt eingetroffen sind, ist das Ergebnis langer und intensiver Vorbereitungen durch die Bürgerstiftung. Ende 2021 hatte Heiner Pohlmann, der Seniorenbeauftragte der Bürgerstiftung, die Idee, solche Fahrzeuge zu kaufen. Er fragte bei den Seniorenheimen nach, ob Interesse bestehe. Es bestand und besteht.

Vor einem Jahr startete die konkrete Umsetzung des Projektes. Vertreter der Bürgerstiftung sahen sich verschiedene Modelle an. So die Rikscha, die die Malteser in Damme erworben hatten und ein anderes Modell in Bramsche. Letztlich entschied sich die Bürgerstiftung für das Dammer Malteser-Modell, weil es, so Konrad Stromann, den sichersten und stabilsten Eindruck machte: "Wir haben uns für den Mercedes unter den Rikschas entschieden."

Am 22. April können interessierte Bürger die Rikschas testen

Warum es allerdings noch dauert, bis die Rikschas im Einsatz sind, begründete Heiner Pohlmann mit dem Hinweis darauf, dass noch diverse Vorbereitungen erforderlich sind. Konrad Stromann warf dazu das Stichwort "Pedalhelden gesucht" ein.

Dahinter verbirgt sich, dass die Bürgerstiftung am 22. April (Samstag) in der Zeit von 9 bis zirka 11.30 Uhr auf dem Rathausvorplatz in Neuenkirchen eine Art Schnupperkurs im richtigen Bedienen der Rikscha anbieten wird. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Interessierte können das Gefährt dann fahren und ausgiebig testen. Die Hoffnung der Bürgerstiftung: Es finden sich genügend Interessierte, die später Touren für Senioren und gehbehinderte Menschen mit den Rikschas anbieten.

Im Mai ist ein Fahrsicherheitstraining geplant

Dazu reicht allerdings die Teilnahme am 22. April nicht aus. Anfang Mai möchte die Bürgerstiftung in Zusammenarbeit mit Thomas Stransky von der Vechtaer Verkehrswacht ein Fahrsicherheitstraining anbieten. "Denn das Fahren mit einer Rikscha ist ein ganz anderes als mit einem E-Bike", sagte Konrad Stromann. Beim erfolgreichen Absolvieren des Trainings bekommt der Teilnehmer eine Art "Führerschein". "Wir möchten mit dieser Maßnahme die größtmögliche Sicherheit für die Fahrer und die Beifahrer erreichen", erklärte Konrad Stromann. 

Für den Fall, dass doch einmal ein Unfall passieren sollte, hat die Bürgerstiftung nach Worten ihres Sprechers Norbert Feldkamp Versicherungen für den Fahrer und die Beifahrer der Rikschas, die im Eigentum der Bürgerstiftung bleiben, abgeschlossen. 

Uwe Weyerbrock hat ein neues Amt: Rikscha-Beauftragter

Unterdessen hat die Bürgerstiftung auch einen Rikscha-Beauftragten benannt: Es ist Uwe Weyerbrock. Er ist fortan der Ansprechpartner und über die Umsetzung des Projektes genauso froh wie Heiner Pohlmann. Der erklärte: "Ein lang gehegter Wunsch von mir ist Wirklichkeit geworden." Selbstverständlich werde auch er einen Rikscha-Führerschein machen.

Wann er und die anderen Fahrer später ihre Gäste durch die Gegend chauffieren, ist derzeit noch offen. Fest steht aber, die Rikschas sind nicht für jedermann gedacht, sondern ausschließlich für Senioren und Menschen mit Gehbehinderungen. Buchen lassen sich die Fahrten voraussichtlich ab Mitte Mai über ein elektronisches Buchungssystem, das nach Worten Uwe Weyerbrocks über die Internetseite der Bürgerstiftung erreichbar sein wird.

  • Info: Weitere Auskünfte über die beiden Rikschas lassen sich per E-Mail unter uwe.weyerbrock@buergerstiftung-nv.de oder rikscha@buergerstiftung-nv.de bekommen. Die Internetseite der Bürgerstiftung ist unter der Adresse www.buergerstiftung-nv.de im Internet zu finden.

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