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Bürgermeister Kater will ins Alte Rathaus umziehen

Wenn die Sanierungsarbeiten am historischen Gebäude abgeschlossen sind, will Kristian Kater die Rathaus-Räumlichkeiten für die Verwaltung besser nutzen und neu aufteilen. Die CDU sperrt sich dagegen.

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Im historischen Sitzungssaal: Bürgermeister Kristian Kater. Kater wird dort künftig auch selbst Trauungen vornehmen. Foto: M. Niehues

Im historischen Sitzungssaal: Bürgermeister Kristian Kater. Kater wird dort künftig auch selbst Trauungen vornehmen. Foto: M. Niehues

Noch sind die Arbeiten nicht abgeschlossen, schon droht neues Ungemach. Die Sanierung des Alten Rathauses kommt der Stadt Vechta nicht nur 2 Millionen Euro teurer zu stehen als ursprünglich geplant, jetzt sind sich Bürgermeister Kristian Kater (SPD) und die CDU zudem nicht einig darüber, wie das Gebäude künftig genutzt werden soll. Konkret plant Kater, dort zusammen mit der Verwaltungsspitze einzuziehen und den historischen Sitzungssaal nicht mehr ganz so häufig für Trauungen zur Verfügung zu stellen. Die CDU-Fraktion will das jetzt mit einem Antrag verhindern.

Trotz der immensen Teuerung hält CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Frilling die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Alten Rathauses für eine richtige Entscheidung. Die Fraktion stehe "weiterhin zum Erhalt dieses historischen Juwels", teilt er Bürgermeister Kristian Kater jetzt in einem Schreiben mit. "Aber die Überlegungen des Bürgermeisters, dieses unschätzbare Gebäude ausschließlich für den Bedarf der Verwaltungsspitze nutzen zu wollen und damit der Öffentlichkeit die Nutzung vorzuenthalten, lehnen wir ab", heißt es weiter darin.

Kater hatte zuvor den Stadtratsmitgliedern vorgestellt, wie das künftige Raumkonzept aussehen soll. Hintergrund ist, dass es zum einen Verwaltungsmitarbeiter gibt, die wegen Platzmangel derzeit in Containern untergebracht sind, zum anderen aber im Rahmen der Sanierung im Alten Rathaus mehr Platz geschaffen werden konnte, auch durch neu ausgebaute Flächen unter dem Dach.

Künftig sollen Fachdienste im neuen und alten Gebäude besser zusammengeführt werden. Solche mit viel Publikumsverkehr sollen dadurch besser erreichbar sein. Mit einem neuen Raumkonzept sollen Mitarbeiter der Stadtverwaltung insgesamt besser untergebracht werden. In diesem Zusammenhang sollen der Bürgermeister und die ihm zugeordneten Stabsstellen an einem Ort im Alten Rathaus zusammengezogen werden, erklärt Volker Kläne als Sprecher der Stadt. Neben dem Bürgermeisterbüro gehören demnach Wirtschaftsförderung, Marketing, Städtepartnerschaften, Heimatpflege, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Marktwesen dazu. Auch die Erste Stadträtin und die Technik- beziehungsweise IT-Abteilung sollen dort ihre Büros erhalten.

Bürgermeister will künftig auch selbst Paare trauen

Im Mittelpunkt der Diskussion steht vor allem der historische Ratssaal. Nach Auskunft von Kläne soll dieser auch künftig für Trauungen genutzt werden. Wie Bürgermeister Kater erklärt, hat er sich jüngst sogar zusätzlich qualifiziert, um auch selbst als Standesbeamter Trauungen durchführen zu dürfen. Der Raum soll zudem auch für repräsentative Anlässe wie Empfänge, Arbeitstreffen und Konferenzen zur Verfügung stehen. Aber: "Diese Nutzung muss immer mit den Arbeitsabläufen der Verwaltung im Einklang sein", betont Kläne. Denn nach Katers Angaben hätten sich in der Vergangenheit Mitarbeiter auch gestört gefühlt und beschwert. Jetzt sollen die Zeiträume, in denen der Ratssaal anders genutzt wird als für die Verwaltungstätigkeit, abgestimmt werden. "In diesem Abstimmungsprozess befinden wir uns noch", sagt Kläne.

Thomas Frilling fordert von Kater, dass das fertig sanierte Alte Rathaus "einen Mehrwert für unsere Bürgerinnen und Bürger bieten muss". "Wir fordern den Bürgermeister auf, dies sicherzustellen", schreibt er weiter an Kater. Es sei die Aufgabe des Bürgermeisters, "dafür Sorge zu tragen, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht nur von außen dieses historische Juwel bewundern dürfen, sondern auch das Innere nutzen können", betont er. Und es dürfe in der Öffentlichkeit nicht der Eindruck enstehen, dass hier "mit Steuergeldern ein überteuertes Domizil geschaffen werden soll", schreibt der Fraktionsvorsitzende.

Frilling fordert den Bürgermeister in seinem Antrag auf, dass die Verwaltung ein Raumnutzungskonzept für das gesamte Alte Rathaus aufstellt und dann in einer Ratssitzung vorstellt. Ob es dazu kommt, ist allerdings fraglich. Die Organisation der Verwaltung und deren Unterbringung seien immer noch Sache des Bürgermeisters, stellt Kater dazu fest.

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