Bührener Kirche wird saniert
Das Dach bekommt eine neue Unterkonstruktion und neue Ziegel. Damit sollten die nächsten Jahrzehnte keine großen Reparaturen zu erwarten sein.
Thomas Vorwerk | 27.04.2023
Das Dach bekommt eine neue Unterkonstruktion und neue Ziegel. Damit sollten die nächsten Jahrzehnte keine großen Reparaturen zu erwarten sein.
Thomas Vorwerk | 27.04.2023
Ortstermin: Architekt Theo Dwertmann, Rechnungsführerin Sigrid Gabor und Pfarrer Ralph Forthaus sind froh, dass die Sanierung in Angriff genommen werden kann. Foto: Vorwerk
Es war ein für Südoldenburger Verhältnisse heftiger Schneesturm im Februar 2021, der den Zustand des Kirchendachs von St. Johannes in Bühren offenbarte. Die Eiskristalle hatten sich ihren Weg zwischen den Dachziegeln und durch Fugen gesucht, um sich auf dem darunter liegenden Holz und dem Gewölbe zu bizarren Formen zu türmen. Geschmolzen und der Schwerkraft folgend, wurden die Schäden auch im Gotteshaus sichtbar. Es war dringend Zeit, zu handeln. Das geschieht seit einigen Wochen, und wenn im Sommer die Arbeiten abgeschlossen sind, sollte das Dach in den folgenden rund 30 Jahren keine Probleme mehr bereiten, wie Architekt Theo Dwertmann aus Cappeln bei einem Ortstermin berichtete. "Hier steckt jetzt wieder Zukunft drin", ergänzte Pfarrer Ralph Forthaus. 370.000 Euro wird die Renovierung voraussichtlich kosten und 65 Prozent davon trägt das Offizialat aus Vechta. Den Rest muss die Kirchengemeinde selber aufbringen. "Das wird aus den Rücklagen und mittels Kredit finanziert", erklärt Sigrid Gabor, Rechnungsführerin der Pfarrgemeinde St. Laurentius Langförden/Bühren. Eigentlich hätten die Reparaturen schon 2022 in Angriff genommen werden sollen. Doch zu dieser Zeit war es besonders schwer, Handwerker zu bekommen oder auch nur ein Angebot, wie Gabor ausführte. Das hat sich um ein Jahr verschoben und seit wenigen Wochen ist das Gotteshaus eingerüstet. Ab dem 20. März wurde damit begonnen, die Ziegeleindeckung zu entfernen – inklusive Lattung und Dachentwässerung. Unter die Holzkonstruktion wird zudem eine Folie gezogen, damit Wasser, das durch eventuelle Ritzen eindringt, abgeleitet wird. Die runde Bauform über dem Altarraum macht es zudem nötig, dass statt der konischen Dachziegel, die nicht mehr zu bekommen sind, dort nun Kupfer als Dachhaut verbaut wird. Auch die neuen Dachrinnen und Fallrohre werden aus Kupfer sein. Oberhalb des Gewölbes werden die Laufwege erneuert beziehungsweise erweitert, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Ausgebessert werden auch die Mauer-Pfeiler und Fensterbankabdeckungen. Die ursprünglich verbauten Tonziegel sind nicht mehr zu beschaffen. Alternativen gibt es zwar, doch der punktuelle Austausch berge die Gefahr, dass an den Übergangsstellen über kurz oder lang wieder Undichtigkeiten auftreten würden, hatte der Dachdecker der Kirchengemeinde mitgeteilt. Außerdem sei zu erwarten, dass nach und nach weitere Dachpfannen kaputt gehen würden und man regelmäßig Reparaturen durchführen müsste. Deshalb erfolgt nun der komplette Austausch. Die Maurer sind damit beschäftigt, die Ziegelverfugungen auszubessern. Hand angelegt wurde auch an die Kirchhofmauer. Neben Ausbesserungen sind die Abdeckplatten neu verlegt worden. Fast 130 Jahre ist die Bührener Kirche alt, die 1894 auf den Fundamenten der Vorgängerkirche erbaut wurde. 1960 gab es eine Erweiterung, wofür der Altarraum abgerissen wurde, um Platz zu machen für ein Querhaus und den sich daran neu anschließenden Altarraum. Die Sakristei und der Heizungsraum wurden angebaut. Der Turm wurde 1981 neu verblendet und 1992 hat man das letzte Mal grundlegend saniert und renoviert. Dabei wurden die Dacheindeckung ausgebessert und die Entwässerung überarbeitet. Das Mauerwerk wurde saniert, die Fensterverglasung erneuert, wobei auch die Sandsteinrippen und die Sandsteinmaßwerke saniert wurden. Im Inneren gab es einen Neuanstrich und die Elektro-, Lautsprecher- und Mikrofonanlage wurde erneuert. Gleiches galt für den Holzfußboden.Im vergangenen Jahr waren keine Handwerker zu bekommen
Kirche wurde 1894 auf Fundamenten der Vorgängerkirche erbaut
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