Die katholischen Altenhilfeeinrichtungen im Oldenburger Münsterland sehen die Versorgungssicherheit als gefährdet an. Die stetig steigenden Energiekosten, die Folgen der Impfpflicht und die der Corona-Quarantäneregeln führten bei ambulanten Diensten, in Tagespflegen oder Heimen zu Problemen, die er als "existenzbedrohend" einschätze, schreibt Bernhard Bruns vom Referat Altenhilfe. Er ist der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaften ambulanter und stationärer Altenhilfeeinrichtungen im Oldenburger Münsterland.
Dem Landesverband sind laut Bruns 28 Alten- und Pflegeheime angeschlossen, dazu 21 Sozialstationen/Ambulante Dienste und 23 Tagespflegeeinrichtungen. "Schon jetzt berichten viele (...) von einer angespannten Personalsituation", wird Bruns in der Mail des Landes-Caritasverbandes zitiert. Die Lage werde dramatisch, wenn ab dem 1. Oktober der Impfstatus überprüft werden müsse.
Auflagen haben Personalschwund zur Folge
Bund und Land hätten mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht "rigide Auflagen gemacht, die zu einem weiteren Personalschwund führen werden". Eine fatale Entwicklung, warnt Bruns. "Wir dürfen keine weiteren Pflegekräfte verlieren."
Dazu komme, dass coronabedingte Mehrkosten nicht mehr refinanziert werden könnten. Masken und Schutzausrüstungen müssten selbst bezahlt werden. Das erhöhe den wirtschaftlichen Druck. Kein Verständnis habe er für die Haltung einzelner Landkreise auch vor Ort, keine Ausgleichszahlungen mehr für Coronapositive Mitarbeitende ohne Symptome zahlen zu wollen, schreibt Bruns. Die Ausfallkosten seien bislang über das Infektionsschutzgesetz gedeckt gewesen.
Die steigenden Energiekosten wirken sich zudem aus. "Deshalb fordern wir, dass auch die Pflege bei staatlichen Unterstützungspaketen zur Abfederung gestiegener Energiekosten berücksichtigt wird." Sonst werde es ein harter Herbst.