Braucht es die Caritas?
Kolumne: Auf ein Wort – neben der professionellen Hilfe bietet die Caritas noch etwas Weiteres, das über die Beratung hinausgeht.
Dietmar Kattinger | 07.03.2023
Kolumne: Auf ein Wort – neben der professionellen Hilfe bietet die Caritas noch etwas Weiteres, das über die Beratung hinausgeht.
Dietmar Kattinger | 07.03.2023
Man kann seine Vita, sein Leben, am besten abschreiben: 1495 geboren, wurde er mit 8 Jahren verschleppt. Weil keiner wusste, wie er heißt, nannte man ihn „von Gott“. „Johannes von Gott“. Er, dessen Fest die katholische Kirche heute weltweit feiert, führte ein bewegtes Leben. Mal als Soldat, mal als Hirt, mal als fliegender Buchhändler. Welch Lebenslauf! Welch Wirkung! Bei Tagungen und Konferenzen taucht dagegen die Frage immer mal wieder auf, ob es diesen organisierten sozialen Arm der katholischen Kirche noch braucht. So etwas wie die Barmherzigen Brüder. Oder ob man das katholische Schild mit allem, was daran hängt, nicht besser abschrauben sollte. Möglicherweise gibt es eine ähnliche Diskussion bei den geschätzten Kolleginnen und Kollegen der evangelischen Diakonie.
Mit 43 hört er eine Predigt und verschenkt daraufhin alles, was er hat. Wird folglich als Verrückter in ein Hospital gebracht und erkennt dort, dass die "Irren" und "Tobsüchtigen" seiner Zeit Pflege, Trost und ärztliche Hilfe brauchen, anstatt nur in Ketten gefesselt zu sein.
Nach seiner Entlassung und einer Wallfahrt sammelt er Kranke von der Straße auf, pflegt sie und gründet ein erstes Krankenhaus. Achtet darauf, dass medizinische Standards eingehalten werden. Kümmert sich um Ausgestoßene aller Art, um Prostituierte und Kriminelle. Auf sein Wirken geht die Gründung des Ordens der "Barmherzigen Brüder" mit weltweit 50.000 Beschäftigten zurück."Aber zumindest unbewusst, so glaube und erlebe ich, ist die Hoffnung vieler da, dass über die Beratung hinaus noch eine weitere Kraft wirkt."Dietmar Kattinger
Braucht es die Caritas in unseren Tagen noch? Ich weiß nicht, was Sie, liebe Leserin und Sie, lieber Leser, darüber denken!? Die DNA der Verbände jedenfalls ist sichtbar in ihren Logos: das Kreuz, auf dessen Grund sie stehen. Zeigt, dass es neben der professionellen Hilfe noch etwas Weiteres gibt.
In diesen Tagen hat mich eine geistliche Frau auf eine Ausstellung aufmerksam gemacht, die vor vielen Jahren in Altomünster bei Augsburg stattfand. „Christus, der Apotheker“ hieß sie. Und wies darauf hin, dass der Auferstandene ganz konkret heilen will. Weil er das Leben will. Das Heil. Dieses Fundament wird natürlich nicht in jedem Beratungsgespräch deutlich und nicht an jedem Tag. Aber zumindest unbewusst, so glaube und erlebe ich, ist die Hoffnung vieler da, dass über die Beratung hinaus noch eine weitere Kraft wirkt. Von mir her jedenfalls ein eindeutiges "Ja" zur Caritas in und mit dieser Kirche. Allen Kranken und ihren Angehörigen Gottes Segen und Genesung!Zur Person:
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